Hallo Norbert,
ich empfinde dein Gedicht recht anrührend.
Ich meine zu wissen, was Armut ist.
Als Außenseiter mit künstlerischen Ambitionen habe ich einiges an Not hinter mir, und kämpfe mich gerad wieder mit wenig Kraft aus einer schwierigen Situation.
In Notzeiten, da ich auf mich selbst zurück geworfen, war habe ich viel gelernt.
Und nicht selten gehörten sie zu meine kreativsten Phasen.
Was du hier beschreibst ist aber eine bittere Armut, die die Seele des Menschen angreift, weil sie verletzend ist.
Doch möchte ich noch erwähnen, dass der Begriff 'Armut' immer auch im sozialen Gefüge bewertet werden sollte.
Zu Beginn einer Weltreise als junger Mann habe ich Deutschland mit dreihundert Mark verlassen. Damit hätte ich hier kaum einen Monat auf dem untersten Level leben können.
In anderen Ländern war ich mehrmals erstaunt, wie dort Menschen mit nicht einmal einem zehntel meines Lebensstandards ihre Würde zu wahren wussten.
Das betrachtete ich damals verwundert als einer der höchsten Lebenskünste.
Wir leben aber nunmal hier. Armut scheint auch vererblich zu sein.
Gut gemacht, bedankt,
Alrici
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