Zitat:
Zitat von Christian Wolf
Wehmut, du wandelst in Finsternis,
Des lichten Herzens holdem Schein,
Verweilest in der Seelen Ungewiss,
Und fügest dich endlich zum Reim.
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Warum? - "Schließlich" klingt ob der "i"s und des "sch" und "ß" und "ch" sehr schrill und unlyrisch um Vergleich zum weicheren "endlich".
Weiter: Betonung und Heber:
Z1 - beginnt betont, 4 Heber
Z2 - unbetont, 4 Heber
Z3 - unbetont, 5 Heber
Z4 - unbetont, 3 Heber
Du siehst, da läuft alles irgendwie auseinander. Wie kann man das beheben?
Der Wehmut Geist ist Finsternis,
Des lichten Herzens holder Schein
Verweilt in uns so ungewiss,
Und fügt sich endlich doch zum Reim.
Jetzt haben wir in allen Zeilen: unbetont beginnend, 4 Heber.
So hätten wir gleich auch das inhaltliche Problem behoben, das sich bei dir zwischen Z1 und 3 auftut:
So wie es da steht, bezieht sich Z2 eher auf die Wehmut aus Z1 denn auf Z3, denn du beginnst mit einem Genitiv (Des..), in Z3 fährst du aber mit einer persönlichen Anrede fort (Verweilest...) - das geht so nicht zusammen! Z1 und 2 inhaltlich nicht, und Z2 und 3 nicht grammatikalisch.
Deine Sprachhabung verbessert sich, an dem Gefühl für Rhythmus/Metrik musst du noch feilen.
Gern gelesen!
LG, eKy