Thema: Die Prophetin
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Alt 27.01.2012, 21:26   #5
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Liebe Dana,

Gefühle und Emotionen beherrschen den Menschen.
Sie stehen hinter jeder Handlung, ob sie nun richtig oder falsch sind. Und wer kann das schon beurteilen?

Es gibt immer zwei Seiten, eine negative und eine positive, so ist das auch mit den Gefühlen.
Dieser Text beschreibt die schöne Seite und zeigt, was möglich ist, wenn man nur ganz feste daran glaubt.

Zitat:
"Zwei liebende Herzen,
sie sind wie zwei Magnetuhren:
Was in der einen sich regt,
muss auch die andere mitbewegen;
denn es ist nur eins, was in beiden wirkt,
eine Kraft, die sie durchgeht."
(Goethe)
Ja, da ist was dran, aber ich möchte trotzdem einmal Herrn Goethe kritisieren, weil er mir hier zu technisch bleibt.
Diese Magnetuhren sind schließlich ein mechanisches Konstrukt.
Zwar benötigen auch sie eine der unerklärbaren Naturkräfte, den Magnetismus, aber es bleibt bei einem mechanischen Vorgang.
Und ob die Liebe mechanisch zu erklären ist, mag ich mal dahingestellt sein lassen.

"Zwei liebende Herzen
leiden und fühlen miteinander:
Was den einen berührt
wird auch den anderen treffen;
es ist der eine bewusste Gedanke
der sich wiederspiegelt im anderen
als die Liebe zu sich selbst."
(Falderwald)

Aber Goethe hatte natürlich auch Recht. .. .


Hi Timo,

das hast du schön "gesagt"...

Zitat:
Zitat von Timo
Dichten kann man nur, wenn man von dem Feuer der Energie die daraus erscheint, etwas in sich spürt. Auch ich schreibe, weil mich die Poesie ergriffen hat.
Wer einmal richtig mit dem Geist der Lyrik kontaminiert worden ist, der wird diesen Sphären nie mehr entkommen können.
Ich dichte, weil es mein Wille ist zu dichten, auch wenn dessen wahnsinniger Heißhunger manchmal nur schwer zu befriedigen ist.

Aber wir kommen miteinander zurecht...


Hi Chavi,

das ist eine sehr schöne Interpretation dieses Textes, zu der man eigentlich bei einem solchen Märchen gar nichts mehr hinzufügen möchte.

Kenne ich dein Gedicht gleichnamigen Titels?
Ist es hier irgendwo eingestellt?
Es würde mich auch ein düsterer Inhalt zu diesem Titelthema interessieren.

Die Prophetin verkündet eine Botschaft.
Ihre Legitimation erhält sie durch den Auftrag einer Gottheit.
Diese Gottheit ist die Liebe, also kein bewusstes, individuelles Wesen und ihr Medium ist die Poesie.
Man muss daran glauben, um ein solches Märchen wahr werden zu lassen und wenn es gelingt, hat man ein kleines Stückchen Paradies auf Erden gewonnen.
Mehr hat sie in ihrer Bescheidenheit gar nicht versprochen...
Zitat:
Zitat von Chavali
Eins vermisse ich: eine Widmung
Wiesoooo? Die steht doch da, in Klammern...


Ich bedanke mich ganz herzlich für eure Kommentare und die durchweg positiven Kritiken.
Darüber habe ich mich sehr gefreut...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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