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Alt 22.01.2012, 13:35   #4
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asphaltwaldwesen
 
Registriert seit: 31.03.2009
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liebe stimme,


du machst mir mit deiner lesart, die meinen absichten sehr dicht auf den spuren ist, eine große freude!

ich hab diesen text anlässlich eines wettbewerbs in einem anderen forum geschrieben, wo die aufgabe lautete, einen originellen text über die liebe zu schreiben, ohne die gängigen worte zu bemühen, die meist damit einhergehen.
also hab ich begonnen, über die liebe (wieder mal) nachzudenken und in mich hineinzuspüren, was ich meine, als essenz der liebe für mich herausgefunden zu haben bisher.

was dann kam, waren die ersten zwei zeilen. ganz intuitiv. das "leise streichen" - also die behutsame annäherung, die dem gegenüber spielraum für seine ganz eigene dynamik überlässt. und diese dynamik hab ich dann auch beim schreiben dem überlassen, was so "in mir" auftauchte zum gefühl liebe.

das gedicht ist also sehr intuitiv entstanden - das, was ich damit verbinde hast du ganz genau auf den punkt gebracht in deiner interpretation.

am reimschema hab ich dann noch ein ganz klein wenig gefeilt, aber auch da ist dieses kreisen, annähern und wieder wegdriften bereits in der grobfassung dem gefühl entsprungen, dass liebe nie statisch ist. dass es eben nicht so funktioniert, dass sie - wenn man sie erstmal "hat", auch für immer (so) "bleibt". dass sie "zwischen dem tun" und zwischen gesten und worten stets neu entstehen muss.

und dass es mir gelungen ist, den text so offen zu halten, dass du ganz richtig sagen kannst
Zitat:
Bei diesem Gedicht bin ich überzeugt, dass ich lediglich in einer anderen "Stimmung" sein muss, um noch mehr darin zu entdecken.
, macht mir die allergrößte freude, denn so wars auch gedacht.

zuerst hatte ich ja angesichts des wettbewerb-themas das konzept "jetzt musst du dich aber besonders bemühen" und im nächsten moment hab ich gewusst, immer, wenn ich mich besonders bemühe, wird es ein totaler murks und sicher am weitesten entfernt von dem, was ich eigentlich meine und über die liebe denke und fühle. also hab ich "es" fließen lassen.

umso mehr freut mich, dass - wenn ich dein echo lese - das ergebnis hält, was ich annähernd versucht habe zu schaffen.


allerherzlichsten dank dafür!!!!


lieber wüstenvogel,

auch aus deinem kommentar lese ich, dass der text bei dir ähnlich ankommt.
besonders lieben dank für

Zitat:
du zählst viele der kleinen, uinscheinbaren aber so wichtigen Dinge auf, die eine Liebe ausmachen, bestätigen, bekräftigen.

...Den Schluss "fürcht nichts mehr / und lass mich / führen"
deute ich als einen Ausdruck tiefen Vertrauens
das vertrauen - in das gegenüber und sich selbst und den wert einer liebe - halte ich für das wichtigste überhaupt. fehlt es, wird der versuch zu lieben allzu leicht ein erzwingen und ein kampf.

du machst mir mit deinen zeilen eine große freude! danke!



bussis an euch aus wien

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"Gedichte sind Geschenke an die Aufmerksamen" Paul Celan

Geändert von fee (22.01.2012 um 13:39 Uhr)
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