Fürchte den Zorn!
Vom Himmel droht ein kalter, fahler Mond.
Der Nebel legt sich schwer wie eine Decke
auf mein Gemüt, in dem das Wissen wohnt,
dass heute Nacht, so wie in all den Jahren
das Unheil wieder zu mir kommen wird.
Vor diesem Grauen kann mich nichts bewahren,
ich trage eine Schuld, so schwer wie Blei;
bin mir bewusst, dass ich es selbst erwecke.
Ach, wäre diese Nacht doch schon vorbei!
Mir hilft kein Gott, noch sonst ein Seelenhirt.
Auch dieses Jahr bewirkt mein Sakrileg
ein Schmerzgefühl, das wie ein Messer schneidet.
Ich finde keinen Halt, kein Lösungsweg
eröffnet sich, nein, niemand kann mich retten.
Die Kreatur, sie kommt, vom Zorn besessen,
die Augen rotgerändert! Ja, sie weidet
sich regelrecht an meiner Angst! Der Schlund
klappt auf: So knochenweiß wie bei Skeletten!
Das Zähneblecken! Und dann zischt ihr Mund:
Du Depp hast unsren Hochzeitstag vergessen!