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Alt 14.10.2011, 21:23   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
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Standard Zu gleich und zu verschieden

Was hieße denn, zu sein wie alle andern?
Sich nicht verschließen und zuhaus allein
zu bleiben, und davor allein zu wandern?
Die Tage plaudern über kleine Sorgen,
doch dabei niemals wirklich ehrlich sein,
und sich von nebenan den Zucker borgen?

Was hieße denn, nicht anders sein als diese
so leicht Verachteten in ihrem Trott
im selbst gewählten steinernen Verliese?
Bin ich ein Freier denn, weil ich noch frage,
und macht mich Zweifel schon zu einem Gott,
nur weil ich mich so lang schon damit trage?

Was hieße denn, zu sein wie andre Leute?
Es hieße nur, dass ich nach draußen träte
und mich des Schweigens, das mich lange reute,
nun endlich ganz begeben mag in Frieden.
Ich könnte es, wenn mich nur einer bäte,
doch sind wir wohl zu gleich - und zu verschieden.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (11.08.2015 um 09:54 Uhr)
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