Thema: Nachtregen
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Alt 30.08.2011, 21:40   #3
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
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hallo ida, hallo dana
möglicherweise hat das "nichts" für manchen einen etwas melancholischen klang - in meiner lesart klingt es eher befreiend, loslösend.
da ist eine milde sommernacht, die entspannt, beruhigt, beschwichtigt - eigentlich das genaue gegenteil von de - pression: gar kein druck.

ein wenig traumumsponnen steht das lyrich am fenster, die grenzen verfließen vor seinen augen und auch in ihm selber.....
alles ist gut, alles kann gut werden.

das lyrich möchte sich fallen lassen, so wie regen, möchte loslassen.
erst wenn die wolken den regen loslassen, kann die erde fruchtbar werden.

so ist das möglicherweise auch mit allem, was wir erreichen wollen: erstmal müssen wir es gedanklich "loslassen", es frei geben.

nicht umsonst steht da in einem gedicht von rilke:
"ach, in den armen hab ich sie alle verloren.
weil ich niemals dich anhielt, halt ich dich fest."

und plötzlich besitzt man das objekt der liebe nicht, nein - vielmehr: man wird in es verwandelt.
("du bist ich , und ich bin du.")

womit, wie es die psychologen nennen würden, die subjekt-objekt -spaltung aufgehoben wäre, zumindest für diesen einen nächtlichen augenblick.

wie auch immer: sich in gelassenheit zu üben, schadet nie.

liebe grüße, larin
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