Hallo Dana, hallo Justin,
das Gedicht gefällt mir in seiner schlichten Einfachheit gut. Justins Vergleich mit Suliko ist interessant und treffend. er hat mich angeregt enie singbare Übertragung des Textes anzufertigen, welche den (für die Wirkung des Lieses wichtigen) Kreuzreim des Originals erhält.
Viele Grüße
Thomas
Suliko
Sage mir Geliebte im Grab,
sag wo ich dich finden kann, sag wo?
Seit ich die Geliebte verloren hab,
frag ich: Wo bist du Suliko?
Eine Rose fand ich im Hag,
blühte so wie ihre Lippen rot,
und ich fragte: Liebliche Rose sag,
ist vielleicht bei dir Suliko?
Neigte sich die Rose herab,
wandte ihren Blütenmund mir zu;
einen guten Rat sie mir flüstern gab:
Sollst nicht suchen mehr Suliko!
Einer Nachtigall hellen Schlag
klang im Rosenbusch so lebensfroh.
Und ich fragte: Nachtigall, bitte sag,
ist vielleicht bei dir Suliko?
Und die Nachtigall sang so sacht:
Suche Suliko nicht irgendwo.
Bei der Nachtigall, bei der Rose Pracht,
findet ihre Ruh‘ Suliko.
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