Hi Stimme der Zeit,
ja, ich kann das alles nachvollziehen.
Jedoch konnte es hier nicht gelingen, das LI als Subjekt ganz heraus zu lassen.
Am Anfang bin ich auch darüber gestolpert und die Übergänge vom Baum zum LI erschienen mir zu diffus.
Jedoch beim zweiten und dritten Lesen wurde mir klar, daß es gar nicht anders geht und das Problem eigentlich gut gelöst wurde. (Es geht ja über den Tod des Baumes hinaus und das LI zieht den Vergleich von der Stille, die einst an diesem Orte herrschte, bis hin zur jetzigen Straße mit all ihren Geräuschen.)
Das macht ja auch das Besondere eines Textes aus und ich bin der Meinung, die Aussage muss nicht auf den ersten Blick erkennbar sein, so lassen die Bilder, wenn sie denn richtig darstellen, auch einen weiteren Interpretationsspielraum.
Lass dich nicht entmutigen, dieser Text ist auf seine Art sehr aussagekräftig und das experimentelle Metrum ist auf jeden Fall innovativ.
Du hast nicht nur mit dem Hexameter experimentiert, sondern auch mit dem Wechsel zwischen Amphibrachys und Daktylus (der m. E. hier vorherrschend auftritt, S2, S3, S4).
Als misslungen würde ich das keinesfalls bezeichnen, es ist eindeutig eine Struktur erkennbar und das zeichnet die Kunst aus, wie ich schon so ähnlich in einem anderen Faden schrieb.
Das Metrum engt nicht ein, im Gegenteil lässt es viel Platz für Experimente, doch dafür ist es wichtig, das grundlegende Handwerk zu beherrschen.
Und ich glaube, daß du das drauf hast...
Liebe Grüße
Bis bald
Falderwald