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Alt 20.04.2011, 19:29   #2
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Guten Abend Stimme der Zeit,

das ist ein wunderschönes Gedicht.

Ich habe es jetzt mehrere Male gelesen und die tiefe Wehmut darin verspürt.
Die Worte sind einfach zauberhaft und die Bilder wirken wie gemalt.
Der Leser kann sich richtig in das (Er)Leben und Sterben des alten Baumes hineinversetzen.
Man sieht die Zeit förmlich wie in einem Film ablaufen.

Es ist dir gut gelungen, dich in den alten Baum hinein zu versetzen, aus seiner Sicht zu beschreiben, jedoch auch als Mensch moralisch zu urteilen, ohne dabei den erhobenen Zeigefinger zu benutzen.

Es wirkt fast wie eine Symbiose zwischen Mensch und Baum, was nur funktionieren kann, wenn das Subjekt mit dem zu beschreibenden Objekt verschmilzt und sich möglichst objektiv aller Vorurteile bei der Beschreibung enthält.

Das ist hier auf jeden Fall gegeben.

Ein eher freies Gedicht, welches nicht durch eine einheitliche Metrik sondern mehr durch einen natürlichen Sprachgesang getragen wird (und doch oft flott durch den meist verwendeten Daktylus wird, was auch dem Zeitablauf entsprechend ist).
Die zwischen den Strophen eingestreuten Reime runden dieses Bild noch ab und machen den Text angenehm zu lesen.

Ich kann also nur ein Lob hierlassen.
Das ist ein Gedicht, welches nachvollziehbar und glaubhaft und somit authentisch wirkt und den Leser zu berühren vermag.


Gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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