Thema: Rentnerwinter
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Alt 01.04.2011, 21:37   #2
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Guten Abend altbert,

schöner Rhythmus, wenn man sich eingelesen hat, da hätten es ruhig ein paar Strophen mehr sein können... (Geizhals )

Der Text klingt wirklich sehr traurig und ziemlich resignierend, so als sähe das Lyrische Ich keine Perspektive mehr für seine Zukunft.

Nun gut, je älter man wird, desto näher rückt der Tod und umso verbitterter wird manch einer im Leben und zieht daraus seine eigenen Schlüsse.
Denn wie hebt unser gemeinsamer Freund, Arthur Schopenhauer in seinem Hauptwerk an? - "Die Welt ist meine Vorstellung"

Und je älter einer wird, desto stärker lässt der Wille nach, zur Fortpflanzung taugt er sowieso nicht mehr, also wäre es an der Zeit zu gehen.

Aber schrieb er nicht auch über die schönen Dinge als da wären zu erwähnen die Musik, die Dichtkunst, die Prosa und die bildenden, wie die darstellenden Künste?
Diese Kapitel haben natürlich meine Neugier geweckt und ich war hoch erfeut, daß unsere Kunst, also die Lyrik, nach der Musik besonders gut dabei weggekommen ist.
Dem stimme ich auch uneingeschränkt zu und wer, wenn nicht der Dichter, wäre besser dazu geeignet, das Daseyn () in allen Lebensabschnitten so zu nehmen, wie es ist?
Solange die Sinne noch einigermaßen funktionieren, bekommt auch der Intellekt Nahrung und der Geist kann losgelöst wandern und Verse produzieren.
Und ich denke, ein Dichter ist durchaus mit einem Wein zu vergleichen.
Je älter er wird, desto gereifter, umso gehaltvoller und besser wird er auch mit der verstreichenden Zeit.

Cogito, ergo sum.

Das Wie ist nicht wichtig, nur was man daraus macht...


Gerne gelesen, ein wenig Trübsal geblasen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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PS: Da hast du ja was angerichtet. Weißt du eigentlich, daß ich seit unserem letzten Gespräch zum "Kantenhauer" geworden bin? Ich nenne mich stolzer Besitzer sämtlicher Werke der beiden. Die meisten Kant'schen habe ich durch und jetzt ist Freund Arthur dran. Die Welt als Wille und Vorstellung hinter mir, beginne ich jetzt in die spezielleren Werke einzutauchen.
Die haben ja wirklich nichts ausgelassen und doch sind wir drei nicht immer einer Meinung. Meine Welt ist eben auch meine Vorstellung. Das wird sie auch bleiben und das ist gut so...
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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