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Alt 16.04.2010, 14:04   #3
ruhelos
Flaschenpost
 
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Beiträge: 574
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hallo falscher Denker,

ein nachdenlich stimmendes, verschlüsseltes Gedicht hast du hier verfasst, reimfrei und mit vielen Metaphern geschmückt.Dein Gedicht lässt viel Freiraum für Interpretationen. Wenn ich den Titel sehe und den Inhalt betrachte, überlege ich aus welcher Sicht du hier schreibst. Würdest du aus der Sicht des Menschen schreiben, so müsste es m. E. aufs Land gezogen heißen. Also geht es wohl nicht um den Menschen, der dem Stress entfliehen möchte und aufs Land geht, um eine innere Reinigung vorzunehmen und über sein Leben nachzudenken.

Ins Land zieht jedoch die Zeit. Ich überlege, ob du aus der Sicht der Natur, vielleicht eines Baumes schreibst :

umschlossener Staub perlt von meinen Spitzen

Diese Zeile spricht m. E. dafür, Blattspitzen. Andererseits Haarspitzen wäre ja auch möglich, glaube ich aber nicht.

In grün gehaltene Träume
wiegen sich in meinen Händen.

Diese Zeilen verstehe ich als die Äste des Baumes, die sich im Wind wiegen. Die in grün gehaltene Träume könnten sich auf die Hoffnung auf den wiederkehrenden Frühling, wenn alles grünt beziehen. Allerdings könnte auch der Mensch Blätter oder Pflanzen in der Hand halten, aber ich glaube dass es aus der Sicht der Natur beschrieben ist. Es könnte auch so sein, dass die Natur im Sterben liegt und man nur noch von der Natur träumt.

Ich verstehe es als St. Bäume werden viel älter als die Menschen. Sie erleben die Veränderungen, die vor sich gehen, über Jahrhunderte. Ein Wandel geht schon lange vor sich Städte dehnen sich aus. Die Natur weicht den Städten. Die Naur wird in ihre Schranken gewiesen, immer mehr zus Seite gedrängt,so verstehe ich die Zeilen:

sie erzählen von übermorgen
von kleinen Pfaden und vielen Straßen

Doch vielleicht ist es ja doch nur der Mensch der das Landleben oder einen Besuch auf dem Land genießt. Du siehst, meine Gedanken gehen hin und her.
Hoffentlich habe ich mich mit meiner Interpretation nicht ganz blamiert. Ich warte gespannt auf deine Erklärung.

Viele Grüße
ruhelos
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Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen. (Mark Twain)

Geändert von ruhelos (16.04.2010 um 14:51 Uhr)
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