Lb. Neil,
dieses Gedicht ist zuerst einmal in der Tat deshalb für mich spannend zu schreiben gewesen, da ich selten eine Übung quasi aus "Zettels Kasten" in ein Sonett packe. Meist ist das dann Vers libre und eher experimentell. Das Gedicht ist also quasi ein Experiment der etwas anderen Art.
Interessant sind Deine Assoziationen für mich, weil sie zeigen, daß die Zwischenräume, die dieses Lyrikformat schaffen kann, sich in der Tat interpretativ bzw. assoziativ füllen lassen. Also ist dieser Versuch, und das ist wirklich einer, vielleicht sogar ziemlich verrückter, durchaus nicht ganz daneben geraten.
Der Schlüssel steckt m.E. im Titel. Er lautet "Fest.an.gestellt". Folgen wir dem Herren (Arno Schmidt) über "Zettels Kasten", der hier ernsthaft bemüht wurde, dann steht hier in mehreren Dimensionen:
* fest.gestellt
* an.gestellt
* fest.an.gestellt
Die Punkte schaffen also die dritte Dimension im Text.
Nun wird sicherlich klarer, daß es sich hierbei um mehrere Dialoge handelt. Einer von ihnen könnte der Deine sein. Andere ergeben sich aus dem Titel und dem damit gekoppelten oder entkoppelten Inhalt. Mehr will ich aber nicht verraten, weil ich mit meiner Interpretation das Gedicht aller Interpretationsmöglichkeiten und Assoziationen berauben würde. Und genau das wäre leider das definitive Ende dieses Versuchs.
LG W.