Im Palmenhaus
Die schwüle Hitze raubt schon beim Betreten
den Atem. Aus dem wirren Blätterdach
da kreischen Papageien: Unerbeten
bist du in dieser Wildnis! Viel zu schwach!
Dann raschelt es! Denn unter grünem Laube
verbirgt sich manche seltne Kreatur,
die zeigt empört, dass man die Ruhe raube
im letzten Tabernakel der Natur.
Schon gehst du leiser, hättest gerne Pfoten
und staunst nicht wenig ob der Formenpracht,
fühlst dich auch schuldig, so, als wäre es verboten,
hier der zu sein, der gern die Regeln macht.
Benommen tastest du durchs feuchte Dunkel,
fast undurchdringlich wirkt sein Immergrün,
umgibt dich mit Geraune und Gemunkel
und Augen, die dir fremd entgegen glühn.
Darf je der Mensch das Wilde so bedrängen,
in Formen sperren, die ihm kaum gerecht?
Das Leben lässt sich in kein Glashaus zwängen -
auch wenns so mancher liebend gerne möcht….
Geändert von a.c.larin (10.01.2010 um 10:27 Uhr)
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