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Alt 02.12.2009, 00:28   #6
Archimedes
der mit dem Reim tanzt
 
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Liebe Diogenes larin, du schreibst so wunderbare Kommentare, ich beneide dich darum. Ich stelle fest, dass ich mich eigentlich nur in Gedichten "richtig" ausdrücken kann. Deshalb will ich hier den Aspekt des Paradieses herausgreifen:

Wo war das Paradies?

Nehmen wir das Paradies,
war alles dort umsonst
und niemals etwas fies.
Hier unbeschwert zu konnt’st,
so selig ahnungslos,
von der Erkenntnis abgewandt,
ganz frei und hüllenlos
durchstreifen, so famos,
dies schöne, weite Land.

Doch wehe, man hier nicht so wollte,
weil man doch spürte Unbehagen,
dann flog man raus, man sollte
jenseits von Eden sich durchschlagen.
Noch heute, aufgelöst in Luft,
denkt man der alten Illusion.
Kein Mensch nach diesem Eden ruft,
der schöne Schein, der ist verpufft,
man träumt nur noch davon.

Ich gebe dir recht, dass man den paradisischen Zustand in der Ausgewogenheit und Balance findet, die jedoch immer einen Gott, einen Vater, einen Chef hat der bedacht lenkend eingreift, um eben das Paradies, das Familienleben, die Firma wohlmeinend zu leiten. Für einen selbst mag ja die Idealvorstellung das Leimotiv für die innere, paradiesische Ausgeglichenheit gelten. Aber dieses schöne Gebäude stürzt immer wieder ein durch die Nörgler, Querulanten und Neider, denen die Macht wichtiger ist, als das Wohlsein.
So versuchen wir Menschen immer wieder durch Gesellschafts- und Religionsmodelle einen paradisischen Zustand neu zu definieren und zu erreichen, und es wird immer vergebens sein. "Der einzige Weg, die Welt zu ertragen, ist der, sie schön zu finden" hat ein schlauer Kopf mal gesagt. Wahrscheinlich ist das der Weg zum Paradies.

Gruß Archimedes ...der mit den Weisheitskreisen
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