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Alt 02.10.2009, 23:08   #5
Archimedes
der mit dem Reim tanzt
 
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Hallo Erich, so voll des Lobes bin ich bei deinem Gedicht nicht. Inhalt und Wortwahl sind zwar vom Feinsten, doch rhythmisch habe ich Bedenken.
Z.B. ist die erste Zeile jeder Strophe unrund:

Wenn ich denn gehn muss, dann zu Sommers Ende, ( hat einen Bruch in der Zeilenmitte, da zwei Hebungen nebeneinander. Besser scheint mir:

Wenn ich denn gehn muss, dann zu des Sommers Ende,
Wenn ich denn gehn muss, erst dann zu Sommers Ende,

Wenn ich denn gehn muss, dann erst im Abendsinken,

Wenn ich denn gehn muss, dann nur zur goldnen Stunde,

Ferner ist mir der Schluss zu abgedroschen:
...bevor sein Auge bricht.
Vielleicht kannst du schreiben: ...bevor ein andrer spricht.

Über das Schreiben des Kommentars hats mich mal wieder gepackt:

So wie die Batterie den Geist aufgibt,
wenn erste, kalte Nächte ihr die Kraft bestreiten,
so würde ich, wenn einmal mir's beliebt,
ein strahlend Herbsttagsabschied selbst bereiten:

Der Himmel blaugetönt, am Horizont
sich schwingen Vögel auf für ihren Flug
nach Süden, schwenken nochmals sehr gekonnt,
Manöver übend, schnell im Winkelzug

nah bei dem Wald, der sich herausgeputzt
mit sattem Gold und Rot, den Abschied feiernd.
Jetzt scheidend hätten wir es gut genutzt,
dann, wenn wir gehen, dieses sanft verschleiernd,

im Abendrot die volle Pracht genossen,
den letzten Schein des milden Tag's geschaut,
verschwänden wir, wie heimlich ausgegossen,
als wenn gemeinsam stets wir anvertraut.

Hier kannst du sehen, was du mit deinen Gedichten anrichtest, ich bin sehr froh darüber.
Gruß Archimedes ...der mit den dankbaren Kreisen
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gestörte Kreise

Geändert von Archimedes (02.10.2009 um 23:11 Uhr)
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