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Alt 14.05.2009, 20:42   #2
Leier
gesperrte Senorissima
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
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Chavali!

Schon die erste Zeile ist hinreißend schön.
Mir kam ein Uralt-Lied in den Sinn, dessen letzte Zeile s o lautete:
"Mich flieht der Schlaf noch immer, ich finde keine Ruh!"

(Titel: "Die kleine Stadt will schlafen gehn...")

Ein paar Anregungen hätte ich:

***




Wenn Schlaf mich flieht, geh ich durch meine Stadt,
such Seitengassen mir, wo Ruhe wacht,
seh trübes Licht in schmalen Fensterrahmen.
Es glänzt der Gehweg vom Gewitter dieser Nacht.

Von weitem her hör ich das Donnergrollen,
die weißen Blitze nur fernab zu sehn, ( die weißen Blitze: nur fernab zu sehn.)
doch Regen fällt und mischt sich mit dem Nass, (Der Regen....)
das im Laternenschein wie Tränen ausgesehn. (gleich Tränen schien zu flehn ... / dann ist das doppelte "sehn" ausgeglichen)
Nun, hier im Dunkel, sieht man diese nicht, (Doch hier im Dunkel... ? sieht man Tränen nicht.../ lieber Tränen-Doppelung als "diese" ??))
und mir begegnet auch kein einz'ges Wesen. (... begegnet kein lebendig Wesen...?)
Das Kopfsteinpflaster schwankt jetzt unter mir,
es ist, als wär ich schon mal hier gewesen. (mir ist, als sei ich....?)

Jedoch es kann nicht sein, was niemals war!
Ich bin und bleibe fremd in dieser Stadt.
Mein letzter Weg führt mich ins Ungewisse,
zu meines Lebens letztem Zifferblatt.


***

Die letzte Strophe ist für d e n, der das nachfühlen kann, ein Pfeil im Herzen!

Alle Achtung!
Feines Gedicht, zu Herzen gehend!


Lieben Gruß
von
cyparis
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