Der seelenkranke Kranich
Der seelenkranke Kranich
Er will nicht in den Süden fliegen,
weil diese Welt so dunkel scheint.
Er bleibt an seinem Weiher liegen
und träumt nach Süden, und er weint.
Das permanente Flügelstutzen
hat ihn zermürbt, er kann nicht mehr,
ihm fällt sogar Gefieder putzen
in dieser Zeit unsagbar schwer.
Er weiß genau, es ist ein Trug,
der alles in den Boden treibt,
er wäre fähig zu dem Flug,
jedoch er bleibt.
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© Ralf Schauerhammer
Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
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