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Alt 03.06.2019, 21:42   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi Walther!

So recht verstehe ich nicht, worauf das Gedicht hinaus will - und wie es dazu kommt.
Die Bilder sind für mich diffus versymbolisiert, und wer nicht den rechten Schlüssel dazu hat, der steht auf dem Schlauch!

Was soll heißen: "verfiel ein Korn"? Sollte es nicht "entfiel" heißen?

Nach welchem "Drehen" fiel es (wohin?) zurück?

Erst bleibt es "im Halse (wessen?) stecken", dann wird es (offenbar am Boden?) von vielen anderen bedeckt? Ist erstere Wendung nur allgemein bildlich gemeint?

"Chose" aus dem Jiddischen passt mir nicht so recht in gehobene lyrische Sprachhabung.

Welche "Enge" für die Zeit ist in S3Z1 gemeint?

Was hat das "Korn" (der Zeit? Was soll das sein?) mit der Entscheidung für einen Mord zu tun? Warum wird es dadurch "satt"?

Die Conclusio legt nahe, dass diese "Körner" Fürze der Zeit sind ("gelassen hat") - ja watten nu? Feststofflich (Körner) oder gasförmig (Pupse)?

Erst mal waren mir schon die "Körner" unverständlich - und jetzt geht es plötzlich um ein Mädchen, das, scheinbar "berühmt", ermordet wird?

Sorry, aber ich komm nicht mit ...


Der Reim "vorn/verlorn" ist m.E. gewagt, da kurzes und langes "o", und letzteres Wort muss verkürzt werden für den Reim. Lyrisch wie sprachtechnisch suboptimal.

LG, eKy
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Geändert von Erich Kykal (03.06.2019 um 21:55 Uhr)
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