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Alt 13.12.2017, 10:37   #2
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 469
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Hi Erich...


Schön gereimt...
nach Langem hast du dich mal wieder an ein trochäisches Sonett gewagt.
Toll.
Als Thema greifst du hier den Übergang eines Geistes in den Bereich der Entrücktheit auf, und wie er dieses begreift und sich seiner unsicher bleibt, ob dies der Wirklichkeit entspricht oder eine Art Vision ist.

Was ich gut finde, ist die Tatsache, dass dies bei jedem individuell stattfindet, und auch so im Gedicht beschrieben wird, da es Räume zur Interpretation recht weit greift.

Was ich hier benennen aber vielleicht nicht bemangeln will, da es doch recht ordentlich eingearbeitet liegt, sind die von dir, und nicht nur in diesem Gedicht, recht häufig genutzten Substantivierungen.
Freilich kann man sie verwenden, nur in häufiger Weise schwächen sie einen Text, da sie nicht das Potential eines echten Substantivs haben.
Und oft - wenn ich deine Texte lese, da ich es ja sehe als lesender, würde ich - bekäm ich den Text vorgelesen - einige Substantivierungen in ihrer Textstellung fürs erste als Adjektiv halten und danach ein Substantiv erwarten, was den stummen Höhrgenuss beeinträchtigt bei dem Moment, da man begreift das das vermeintliche Adjektiv ein Substantiv darstellen soll und man so etwas im Inhalt hinterherschleicht.
Dies habe ich über die Zeit in Betrachtung deiner wirklich guten Gedichte feststellen müssen.
Kann sein, dass es nur mir so geht und auch nur deswegen, weil ich mich in Bezug auf Substantivierungen so schwer tue.
Doch wollte ich es einmal gesagt haben.
Ich verstehe auch das dies im Bestand deiner lyrischen Herangehensweise und sprachlichen Art verankert ist und allgemein in deiner Handhabe eine rege Anwendung findet.

Aber ohne weiteres - schönes Gedicht.

Ich weiß, mein Lob fällt hier etwas schmal aus, doch gefällt mir das Stück wirklich gut. Du fährst ja eh einen überdurchschnittlich hohen Querschnitt.

Herzliche Grüße, Terrapin.
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Das Leben ist eines der schwierigsten.
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