Hi Sy!
Mal was Längeres im Juni! Ein fröhliches Bild der Jahresmitte.
Die Kleinigkeiten:
Inmitten Stahl und Häuserfluchten
liegt unbemerkt ein grüner Platz,
ein Gräserwald mit vielen Buchten,
Kein Komma am Zeilenende.
für Salamander und den Spatz.
Der Schatten unter jeder Blüte
ist Schutz für kleine Käfer, Spinnen,
für Wohnen der besondren Güte,
die Sonne scheint ja wie von Sinnen!
Stilistisch besser: Punkt nach "Spinnen", und dann: "Ein Wohnort ganz besondrer Güte, // scheint auch die Sonne wie von Sinnen!"
Du kleiner Juni bist verwegen,
joglierst mit Hitze und dem Nassen,
Dem "jonglieren" fehlt ein "n".
denn nach der Glut schickst du den Regen,
bist sagenhaft und kannst Nichts lassen.
Das "nichts" hier klein.
Es zischt und glüht und zischt und glüht!
Phrasenwiederholung? Da fällt dir doch mehr ein!
Doch in den Nächten kommen Fragen:
Wie lange wird Lavendel blühn ?
Leerstelle zuviel vor dem Fragezeichen. Schöner: "Wie lang wohl der Lavendel blüht?" - So wird der Reim auch sauber.
Wie lange kannst du das ertragen?
Die Sonnenwende scheint dir weise,
ein Zwinkern reicht mit viel Gefühl,
"Reicht" wozu? "Reicht" wohin?
du bist gemütlich und gern leise,
und alle Schatten werden kühl.
So liegst du in dem Gräsermeer,
kaust Halme, schaust den Käfern zu,
die Schwalben fliegen hin und her,
in dieser Welt kommst du zur Ruh.
In der drittletzten und letzten Strophe kippst du das Kadenzenmuster. Sonst wmwm, ist es dort mwmw, bzw. mmmm. Dem taktgeneigten Ohr fällt derlei auf, darauf solltest du achten, soll die Sprachmelodie stets harmonisch verlaufen.
Durch Umstellung und diverse Änderungen könnte man das leicht angleichen:
Wie lange kannst du das ertragen?
Wie lang wird der Lavendel blühn?
In heißen Nächten kommen Fragen,
die zischend auf der Seele glühn.
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So liegst du in der Gräserwiege,
kaust Halme, schaust den Käfern zu,
dem Schwalbenflug und dem der Fliege,
und kommst in dieser Welt zur Ruh.
Gern gelesen!
LG, eKy