DAnke für die Erklärungen, lieber Eisenvorhang.
Bei manchem lag ich gefühlt also gar nicht so weit entfernt. Bei anderem dafür total konträr.
Ich verdeutliche mal, was für mich in deinem Gedicht nicht aufgeht - du kannst ja dann selbst entscheiden, ob du meine Meinung schon, ein wenig oder so absolut nicht teilst. Immerhin ist es ja
deine Dichtung und soll es auch bleiben. Aber ich meine, du hättest schon gerne, dass man als Leser versteht und genießen kann, was du mitteilen möchtest.
Aktuelles Reimschema (wenn man das so nennen kann):
a -Schwärze
b -woben
c -Kürze
d -schwelgen
e -wallen
f -gegen
e -fallen
f -legen
g -voll
f -wegen
In den ersten vier Zeilen ist also gar kein Schema vorhanden, dann wird es regelmäßig. Das geht nicht schön zusammen.
Unklare Formulierungen/Metaphern: reife Ferne, lichtgewoben heilig (hier als Adverbien)???, mündet tief entlegen, "es", ein Lichtlein würde ich eher einem Stern zuordnen als dem Mond
Silbenzahl/Versmaß: Trochäus (betont-unbetont), fünf Hebungen pro Zeile, weibliche Kadenz (Endungen der Zeilen sind unbetont ausklingend..außer bei "liebevoll").
Toll durchgehalten!
Inhalt - laut deiner Erklärungen:
1. Aussage: Die Nacht bricht bald ein. (lustig, ich hatte es genau anders verstanden: die Nacht ist bald zu ende, denn die Dunkelheit döst ja in Kürze)
2. Aussage: Auf der Erde wallen Lichter, die die Erde "umschwelgen". Die Sonne bestrahlt den Mond (macht ihn sichtbar).
3- Aussage: Man sieht das Licht des Mondes auf der Erde, d.h. LI sieht es. Und weil der Mod weit weg ist, ist er für LI so anziehend
4. Aussage: Dieses Licht (eine Metapher für das leidenschaftliche Sinnieren?) bewegt den Mond. (wieso und wohin?)
Verbesserungsvorschläge:
1. klarere, einfachere Formulierungen versuchen anstatt so viel zu "schwurbeln". Less is more!
2. Weniger Aussage in einen einzelnen Satz packen. Auch hier: less is more.
3. eindeutigere Bezüge von Adjektiva und Substantiva
4. einheitlicheres Reimschema für mehr Ordnung versuchen.
Zum Beispiel
a
b
a
b
e
f
e
g
f
Zeile 4 in Strophe 2 ("g")darf ruhig ein Bruch sein und so den Auftakt für den Endvers bilden.
Eventuell auch für die erste Aussage nicht so viele Zeilen mehr als bei den anderen verbrauchen. Wenn du nahendes Morgengrauen so besonders magst, widme dem doch ein eigenes Gedicht. So aber erschlägt es ein wenig den Rest.
Das mal nur so als Anregung. Ich hab leider jetzt keine Zeit mehr, sonst würde ich ev. eine Umformung deines Gedichts als Beispiel versuchen. Also poste ich hier erst mal meine Überlegungen. Vielleicht magst du ja selbst schon mal probieren und loslegen. Oder auch einfach nur beschließen, dass meine Sichtweise für dich gar nicht passt.
Lieber Gruß,
fee
PS: bitte, editiere nicht deine Posts...ich habe während du deine Antwort megamäßig ausgebaut hast, meine geschrieben und jetzt beziehe ich mich natürlich nur auf das wenigere, das vorher in deinem Post stand. Das kann ich jetzt auch auf die Schnelle nicht umarbeiten. Ich muss jetzt leider los.