Zweitverwendung
 

Zweitverwendung


Sperrmüll, Sperrmüll, der kommt morgen!
Vieles will ich nun entsorgen,
denn Erfahrung hat gelehrt,
wie sich Platz zum Leben mehrt.

Vor dem Hause warten Polen,
die will ich zu Hilfe holen.
Schweißgerät und Bootsmotor
holen sie vom Keller vor.

Holztisch und vier alte Stühle,
ich verdränge die Gefühle.
Brotbackofen, Mikrowelle,
doch ich trenn mich auf der Stelle.

Sperrmüll, Sperrmüll, alles endet?.
Nein, es wird nun zweitverwendet.
Meine Stimmung ist fast festlich.
Wirtschaftshilfe, Richtung östlich !

Liebe Heidi,
Zweitverwendung gefällt mir als Wortschöpfung und aus ökologischer Sicht gut.
Das das letzte Reimpaar unrein ist, weißt du sicher selbst. Die letzte Zeile der 2. Strophe gefällt mir auch nicht so recht. "Holen sie vom Keller vor" sagt man das bei euch so?
Sonntaglich Grüße sendet dir das Herbstblatt

Liebe Klatschmohn,


ein bisschen makaber ist der Inhalt schon ....;), entspricht wohl aber dennoch der Realität. Isso. ;)
Aber - ich könne dir den Befreiungsschlag, egal WOHIN. :D

gerne mitentrümpelt
mg forelle

.

Liebe Klatschmohn.

Dein Gedicht gefällt mir sehr.

Zum einen werden hier auch die Gefühle des Abschieds nehmen beschrieben, denn loslassen ist gar nicht so einfach, und zum anderen..das Wissen, das andere noch was damit anfangen können.

Das tröstet nicht nur,..das würde mir auch ein gutes Gefühl machen.

Ich hatte selbst vor einiger Zeit einiges an Sperrmüll, und habe mich richtig gefreut, das mein Nachbar mit meiner Couch noch was anfangen kann.

...holen sie vom Keller vor hört sich für mich richtig an.

Gerne gelesen

Lena :)

Liebes Herbstblatt,

Lieben Dank erst einmal für Deinen Kommentar. Das Wort Zweitverwendung hat mir auch Spaß gemacht.:)
Hm, ja ich versteh, dass Dir das: "holen sie vom Keller vor" nicht so gefällt. Ich meinte es im Sinn von vorkramen, der Ausdruck ist doch schon gebräuchlich. Ich habe trotzdem hin und her überlegt, ich hätte die Sperrmüllartikel austauschen müssen um es besser hinzukriegen, aber was weg muss, muss weg.
Vielleicht finde ich ja noch eine Lösung?
Befreite Grüße,
Klatschmohn


Liebe Forelle,
warum makaber? Besser Zweitverwendung in Polen als etwas Brauchbares zum alten Eisen. Die können ganz sicher noch was damit anfangen. Es waren ganz nette Leute, die hier rumfuhren und wenn es sich nicht lohnen würde, würden sie es nicht machen.
Jedenfalls geht es mir damit besser, als wäre alles in den großen Schrädder gekommen.
Lieben Dank für Dein Kommi,
Klatschmohn



Liebe Lena,
wie schon Herbstblatt schrieb, finde ich das: "holen sie vom Keller vor", auch nicht so besonders. Es war im Sinne von Vorkramen gemeint, aber ich hätte mich auch gefreut, wenn ich eine andere Formulierung gefunden hätte.
Wie gesagt, ich hätte die Sperrmüllartikel verändern müssen, nun aber stand das ganze Zeug ja wirklich zum Abholen bereit und sonst hätten sich die Polen wahrscheinlich auch nicht so gefreut - und ich mich mit ihnen.
Also vielleicht tut sich noch etwas, mal abwarten.
Ansonsten freue ich mich sehr, dass Du meine Gefühle gut verstanden hast.
Lieben Dank für Deinen Kommi und ebensolche Grüße,
Klatschmohn

Hallo Klatschmohn,

den Sperrmüll, der morgen kommen soll, betrifft nicht nur denjenigen, der ihn hergibt, sondern auch diejenigen, die ihn bekommen. Somit wird am Anfang schon das Ende angedeutet. Ein guter Kunstgriff. Was mir allerdings nicht gefällt, ist die Wendung: Richtung östlich. Gemeint ist doch Richtung: Osten. Deshalb will mir die letzte Zeile nicht gefallen. Ich weiß, dass es sich auf festlich reimen soll, aber heißen müsste es Osten. Schwierig, da einen Gegenvorschlag zu machen. Als Überlegung: man könnten Osten schreiben und es als Assonanz zu morgen betrachten. Was meinst Du?

Frohen Abend!

wolfgang

Hallo Wolfgang,
Richtung östlich sollte irgendwie witzig sein.
Vielleicht sollte ich noch eine andere Variante erfinden.
Was hälst Du von den beiden, als Letztzeilen:

Polen stehen auf dem Posten,
Sperrzeug wandert Richtung Osten.

Na? Hast Du vielleicht noch eine witzigere Variante?

Liebe Grüße,
Klatschmohn