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Thomas 29.03.2019 15:10

Unbruch
 
Unbruch

Der junge Tag schickt erste Boten
aus einem zukunftsgrauen Himmel
nach dieser Nacht, die schnell verrauschte.
Die Stadt versucht noch kurz zu schlafen.
Mein Puls klopft an die Ruhepforte.

Wie leergefegt sind alle Straßen.
Ist Keiner, der das Pochen hört?
Gefangen hält mich noch das Gestern.
Es weht ein milder Morgenhauch
vom Stadtpark her den Abschiedskuss.

Erich Kykal 29.03.2019 20:25

Hi Thomas!

Schöne Sprache, auch wenn mir die Zeilen für die beschriebene Stimmung etwas kurz erscheinen und mit männlicher Kadenz eindeutig zu abrupt enden - wie abgehackt erscheint dann auch die durch die Sprache aufgebaute Atmosphäre. Das Fehlen der Reime tut ein Restliches, um eine Dystopie zwischen Klang und Inhalt zu erzeugen, die den Leser unangenehm berührt hinterlässt, so als wäre entweder der Inhalt eine Lüge, eine leere Hülse, oder irgendetwas würde den beschriebenen Übergang von außen bedrohen wollen.
Beides scheint mir allerdings hier nicht der Fall zu sein - warum also diese spezielle Form, die dem propagierten Inhalt so zuwiderläuft? Gibt das Wortspiel im Titel einen Hinweis?

LG, eKy

Thomas 29.03.2019 23:47

Lieber Erich,

vielen Dank für deine exakte Beschreibung. Es ist so, wie du sagst. Ich kann leider nicht mehr dazu sagen, als zu bestätigen, dass das Gedicht aus einem gemischten Gefühl entstanden ist. Wie Dännerung.

Liebe Grüße
Thomas


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