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Dana 20.05.2009 23:18

larin, Medusa, Klatschmohn, Chavali, Lena, Cyparis - help me
 
Liebe Dichterinnen, liebe Frauen,
ich brauche dringend eure Hilfe und das richtige "Frauenverständnis".;)
Ich möchte ein Gedicht schreiben.
Hier die Vorlage:

Bei uns in der Stadt gibt es eine kleine Frau, die ich seit Jahrzehnten vom Stadtbild kenne. Ich weiß nichts über sie und kenne niemand, der sie kennt.
Ich sehe sie nur ab und an, oder sie steht (noch seltener) mit mir in der Schlange an der Kasse.
Wer sie sieht, schaut automatisch noch einmal hin, so auch ich.
Sie kompensiert alles, was man an "Häßlichkeit" aufbieten kann.
Klein, verschrobene Figur, Riesenkopf, Watschelgang, Schlapen, Riesennase, keinen Hals, rudernde kurze Arme beim Gehen, alles grau in grau, keine Zähne, bzw. zwei bis drei schwarze Hauer.
Manchmal begleitet sie ihr Gatte. Zahnlos, ungepflegt und beide gehen stumm im Meterabstand hintereinander. Meistens sie hinter ihm her.
Es sind Originale, die auffallen.
Das ist es aber nicht.
Neulich ging ich über endlose Felder und weit vor mir sah ich zwei Frauen.
Eine von ihnen fiel auf. Sie war sehr klein, trug ein fließendes Gewand in strahlendem Blau. Sie fiel mir als ein wunderschöner Farbtupfer auf.
Ich beeilte mich, um sie näher zu betrachten.
Von hinten stimmte alles an ihr. Sie hatte einen Seidenhosenanzug an mit weiter 3/4 Hose. Dazug trug sie farblich exakt abgestimmte Schuhe, einen passenden Hut und natürlich eine leuchtend passende Handtasche.
Sie watschelte nicht. Sie trat sicher auf und unterhielt sich sehr laut mit der anderen.
Zwischen dem grünen Feld und dem blühenden Raps gab sie fast ein Gemälde ab. Ich konnte mich nicht satt sehen.
Bem Überholen erkannte ich jene kleine Frau.
Mein Herz machte einen Hüpfer. Ich erlebte eine sehr eigene Freude.

Seit dem Erlebnis versuche ich ein Gedicht darüber. Doch es will nicht gelingen, ohne ins Negative zu rutschen.

Hier der Anfang:

Ich kenne sie vom Stadtbild nur,
so mancher dreht sich nach ihr um.
Total verschroben die Figur,
mehr als grotesk das Drumherum.

Die kurzen Arme rudern heftig
beim Watschelgang, mehr ist es nicht.
Einmeterfünzig, breit und kräftig
tragen auf Schultern ein Gesicht. (Kopf)....?


Oder:
Die kleine Frau

Ich kenne sie vom Sehen,
sie fällt wohl jedem auf
nur im Vorübergehen.
Die Höflichkeit geniert
ihr häßlich nach zu denken,
doch mit ihr kompensiert
sich jede Eigenschaft:
Statt Schuhe trägt sie Latschen
auf Füßen die verschroben,
sie rudert mit den Armen
von Schultern, die verschoben,
den Kopf zu stützen scheinen,
der drauf liegt ohne Hals.
Die große, derbe Nase
ragt aus dem Augenpaar....?

Wie komme ich von der absoluten Häßlichkeit, die obendrein nicht häßlich und wertend klingen darf zu diesem neuen Bild?

Ich habe das Bedürfnis für sie zu schreiben.

Wisst ihr, was ich meine? Habt ihr Ideen?

Liebe Grüße
Dana

Medusa 20.05.2009 23:27

Liebe Dana,

das ist seeehr schwierig. Ich würde mich auf die reine Beschreibung ohne Wertung beschränken und zum Ende vielleicht die Wandlung begrüßen und Deine Freude, vielleicht auch Deine Verwirrung zum Ausdruck bringen.

Aber ich denke noch mal drüber nach. Morgen Vormittag melde ich mich dazu wieder.

Bis dahin wünsche ich Dir jede Menge Inspiration.
Herzliche Grüße,
Medusa.

a.c.larin 20.05.2009 23:28

hallo,

vielleicht fängst du mit einer längeren zeile an, etwas so:

ich kenne sie vom sehn schon lange,
sie ist, und das fällt jedem auf,
nicht schön. der hals zu kurz, die wange
zu blass. auch zähne fehln zuhauf......

irgendwie muss ja die zunächst beschriebene hässlichkeit in die tief empfunden freude und schönheit gegen ende hineinfinden.....
ein längerer klangbogen hilft da vielleicht...

ist nicht leicht , so ein kleines wunder einzufangen, ich weiß!

liebe grüße
larin

Chavali 21.05.2009 08:49

Liebe Dana,

ich kann gut verstehen, dass du über dieses kleine Wunder in einem Gedicht berichten willst.
Da frag ich mich, wie ist solch eine Verwandlung möglich?
Sind es die zwei Seelen, die in jeder Brust wohnen, die sie diese Veränderung möglich machen ließen?
Welches ist ihr wahres Ich? Und warum zeigt sie sich mal so, mal so?
Kann man die beiden Seelen überhaupt trennen....?

Das alles können Denkanstöße sein. Wie das am besten poetisch umgesetzt werden kann,
darüber werde auch ich nachdenken.
Ich finde diese Idee gut, Dana.


Liebe Feiertagsgrüße,
Chavali

Klatschmohn 21.05.2009 09:31

Liebe Dana,
lieben Dank für die Aufforderung, Dana, ich werde mich reinhängen, wenn ich wieder zuhause bin, ich muss gleich zur Probe.

Eine tolle Geschichte, sie hat bestimmt jetzt jemanden, der sie liebt- Deine kleine Frau.

Liebste Grüße,
Klatschmohn

Panzerknacker 21.05.2009 09:46

Hallo Dana,

ich wünsch dir auch als Mann einen guten Morgen.
Nachdem ich nicht zu den Frauen gehöre die du ansprichst, habe ich trotzdem einen hoffentlich guten Rat.

Wie wäre es mit der Geschichte in dem aus dem hässlichen Entlein ein wunderschöner Schwan wurde?
Soll nur so ein Gedankensprung sein.

Schöne Grüße vom Knacki

Leier 21.05.2009 09:56

Guten Morgen, Dana!

Handelt es sich wirklich um die gleiche Person?
Und von vorne sah sie plötzlich auch gut aus?
Hat sie dann ein Gebiß getragen?

So ein bissel jekyll-hydisch, oder?
Leider kann ich Dir nicht helfen... da sind andere Könner gefragt.

Viel Erfolg
wünscht
Dir
cyparis

Dana 21.05.2009 10:57

Hallo, ihr Lieben - auch du lieber Knacki;)
Natürlich sind auch Männer gefragt.
Herzlichen Dank. Ich glaube an Gedankenübertragung.
Vielleicht entsteht ein Gemeinschftsgedicht?

Sie wurde natürlich nicht "wunderschön". Mich faszinierte der "Farbkleks" in der Natür, der veränderte Gang, dass sie Stimme hatte und die "Verkleidung" war nicht nur neu - sie stimmte. Der Stoff umwehte sie.
Ich habe sie nur überholt - konnte das Gebiss nicht prüfen.:rolleyes:
Schätze aber, dass die auch neu waren, dafür sprach sie zu sicher - etwas laut, das macht aber nichts.

Vielleicht malst du ein Bild, liebe Klatschmohn:
Grünes Feld, gelbes Feld, dazwischen ein Weg und darauf die Frauen. Am stärksten wirkte der Hut.

Danke nochmals,
liebe Grüße
Dana

Medusa 21.05.2009 16:22

Liebe Dana,

nun ist es doch Nachmittag geworden!

Meinen ersten Gedanken habe ich nichts hinzuzufügen; eine zunächst sachliche Beschreibung der Frau erscheint mir als der beste Einstieg.

Aber ich hatte noch eine Idee: Eine Ballade eignet sich ganz hervorragend, die Ereignisse zu beschreiben, ebenso der Hexameter oder der umarmende Reim. Es sind schließlich ziemlich dramatische bzw. liebevolle Eindrücke, die Du berichten möchtest.

Weil die Geschichte recht unwahrscheinlich klingt, könntest Du die Wandlung zwischen zwei Begegnungen mit dieser Frau auch als Traum oder Wunschtraum einfügen.

Hilft Dir das etwas weiter?
Herzliche Grüße,
Medusa.

Lena 21.05.2009 17:39

Liebe Dana

Meine ganz spontanen Gedanken, zwischen Kartoffel schälen, und Schnitzel panieren.

Ich kenne sie vom Stadtbild nur,
ein jeder dreht sich nach ihr um...ein jeder
Total verschroben die Figur,
mehr als grotesk das Drumherum.

Die kurzen Arme rudern heftig
beim Watschelgang, mehr ist es nicht.
Einmeterfünzig, breit und kräftig
tragen auf Schultern ein Gesicht. ...hier sind zweimal Schultern, einmal hier

Drei schwarze Zähne sind geblieben
auf Schultern scheint ihr Kopf zu ruhn...und einmal hier
Die Nase weit nach vorn getrieben.
Sie läuft mit Schlappen, statt mit Schuhn.

Schwarzen Zähne,schlodder Haar
Ihr Ehemann
.............................Welch ein Paar..(Ehepaar)

Für den Mann habe ich auf die Schnelle nichts gefunden.



Mit der Beschreibung der Frau auf der Wiese, habe ich bei diesem Reimschema ein Problem.

Länge Zeilen..oder wie Medusa sagt, vielleicht als Ballade,..aber davon habe ich keine Ahnung.

Ein sehr schönes Thema, das mich richtig fesselt.

Liebe Grüße an dich.

Lena :)


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