Gedichte-Eiland

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Erich Kykal 07.03.2013 01:25

Lang entsunken
 
Nur einmal noch das flüchtige Empfinden
von warmer Haut in meiner bloßen Hand.
Und alles Langentwöhnte wiederfinden
in deiner Augen unerforschtem Land.

Noch einmal diese Leichtigkeit des Lebens,
da alles selbstverständlich war, selbst wir!
Noch einmal diese blinde Zeit des Gebens,
in einer Seele wohnend, Tür an Tür.

Nur er, der jemals diesen Rausch erlebte,
weiß um der Jugend rasch verschenkte Huld.
Das Alter, es ist nur die angeklebte,
entseelte Maske einer nackten Schuld.

Falderwald 30.05.2013 20:58

Servus Erich,

für einen Moment dachte ich, was für eine traurige Liebesgeschichte, der Erich ist ja doch ein verkappter Romantiker und dann klatscht es wie eine Ohrfeige, wenn man feststellen muss, daß hier ein eitler alter Dichterpfau nur das Schwinden seiner Jugend bejammert.

Pfui, du solltest dich wirklich was schämen.

Aber das Schlimmste daran ist, es stimmt ja...:D;):)

Und wie immer gut gemacht.


Gerne gelesen und kommentiert...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald

Erich Kykal 30.05.2013 21:23

HI, Faldi!

Danke für den "eitlen alten Pfau"!:D Wenn, dann die fetteste, federloseste Schnabelschnauze im ganzen Stall!!!

LG, eKy

Dana 17.06.2013 20:55

Lieber eKy,

ich kann dieses "Träumen" durchaus nachempfinden und finde es in deinem Gedicht wieder. Allerdings habe ich gelernt, darüber nicht zu trauern.:cool: Ich erfreue mich an der Jugend meiner und aller Kinder, die nach uns das Recht auf diese Leichtigkeit haben und durchleben.

Ein sehr schönes Gedicht, dass die "Realität" wunderbar lyrisch offenbart.

Zum Kommentar und Antwort:;)
Wenn ihr "Kerle" nicht ständig nach der Jugend lächzen würdet, erhielte euer Leben ein Stück mehr vom blinden Geben und Nehmen, aber dafür seid ihr schlicht blind geworden.)

Nicht trauern, dass es vergangen ist - lächeln, dass es gewesen ist.:)

Liebe Grüße
Dana

Erich Kykal 18.06.2013 09:24

Hi, Dana!

Ich verbeuge mich vor deiner Lebensweisheit! Natürlich hast du Recht, indes - ein gewissen wehmütiges Sehnen verbleibt doch, egal, wie sehr man sich die Gegenwart schönredet (falls nötig...), und nichts anderes beschreibt das Gedicht.

Soll ja auch nicht schmachtend rüberkommen, eher träumerisch.;):)

LG, eKy


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