Gedichte-Eiland

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Falderwald 06.09.2014 23:36

Der Lauf
 


Der Lauf


Früher einmal war die Welt fantastisch,
alles war wie magisch anzusehen,
Wunder über Wunder sind geschehen,
Leben lohnte sich, es war bombastisch.

Doch das änderte sich ziemlich drastisch,
Reifen heißt auch lernen zu verstehen,
dass die Träume einmal untergehen.
Schicksal! Manchmal bist du so sarkastisch.

Freunde sind gekommen und gegangen,
erste Liebe starb und erste Trauer
hatte sich im Labyrinth verfangen.

Alle Wege enden an der Mauer,
über die die Geister nie gelangen,
kein Gefühl war je von großer Dauer.


Falderwald
. .. .



Erich Kykal 07.09.2014 11:10

Hi, Faldi!

Das ist mal der unsarkastische, unkritische Falderwald - und er gefällt!

Gut verdichtet hier das Sinnen über die Unausweichlichkeiten eines längeren Lebens, die Veränderung der Sicht auf die Welt, die innere Reifung, die nicht immer selig macht, da hre Weisheit auch manche liebgewonnenen Illusionen tötet!

Was auffällt sind die betonten Auftakte, die bei einem Sonett eher ungewöhnlich scheinen. Der Duktus passt aber gut zum leicht vorwurfsvollen Schicksalsseufzer, der sich dem LyrIch hier entringt.

Sehr gern gelesen und nix zu meckern gefunden! (Hätt ich sollen?;))

LG, eKy

Untergrund 07.09.2014 16:34

Man versucht sich dem zu nähern, was sich immer entzieht, weil Geister und Träume in ihren Wörtern gefangen bleiben, ohne Besitz von der Umgebung zu ergreifen, die in Reife gipfeln soll, damit man ein Konzept zur Unmündigkeit euphemistisch benennen kann.

LG

Falderwald 08.09.2014 19:38

Servus Erich,

tja, manchmal verstummt der olle Spötter und es überkommen ihn melancholische Gedanken.
Obwohl das ganze Dasein eigentlich ein Witz ist, aber das ist hier nicht das Thema.

Deine Interpretation trifft den Kern ziemlich genau.

Ich habe hier ein Büchlein mit gesammelten Sonetten und da gibt es so viele Variationen, die noch als Sonett durchgehen, da habe ich gedacht, ich versuche das mal im Trochäus.
Und es scheint ja auch gelungen zu sein.

Ich freue mich, dass es dir gefällt. :)

Meckern? Immer, wenn es was zu meckern gibt. Da waren schon oft wertvolle Tipps von dir dabei...:)


@Untergrund

Den Versuch einer Annäherung an Dinge, die sich der Vorstellung entziehen, begründet die Neugier der Geister, weil die Natur dem Leben kein Selbstbestimmungsrecht einräumt, denn in ihrem Konzept reifen lediglich Träume, alles andere bleibt ein Euphemismus, auch die Worte.

Vielen Dank für eure Antworten...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald


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