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Chavali 21.03.2009 21:28

Die Heldentat
 

Die Falten sind tief auf seiner Stirn,
kraftvoll die Hand, die den Becher hält.
Mutigen Blickes sein Auge schaut,
Gedanken eilen zum Nebelfeld.

Er hebt seinen Becher wohl an den Mund
und prostet dem Ritterrund zu.
Sie sprechen den Eid auf ihr Vaterland
und schwören dem Feind des Todes Ruh.

Da ziehen sie los und der König voran,
leuchtend das Schwert in der Hand.
Sie retten die Heimat und holen die Frau,
löschen die Glut nach dem Brand.

Versinkt auch das Zeichen der Macht,
bleibt eines für immer bestehen:
Zum Heimatland Liebe und Treu,
denn sie werden niemals vergehen.

Der See schließt die klaffende Wunde
mit Wellen, so sanft wie ein Hauch.
Sie reiten der Heimat entgegen,
begehen der Hochzeiten Brauch.



ginTon 22.03.2009 00:20

Liebe katzi,

ich habe erst immer hin und hergerätselt, aber ist es mitunter die Artussage? Habe ich in Gedichtform noch nicht umgesetzt gesehen, wenn sie es denn ist, in komprimierter Version ... eins zwei Dinge möchte ich aufgrund des Ausdruckes ansprechen..

S1V3
Mutigen Blickes sein Auge schaut, ( irgenwie klingt dies für mich ungewöhnlich, da der Satz mit einem Adjektiv beginnt und der Sehvorgang eigentlich 3x beschrieben ist.."Blick, Auge, schaut")

S2V4
ein Schwur ist für sie nicht tabu. dies hört sich auch irgendwie ungewöhlich an..durch das tabu wahrscheinlich, ein sehr neues wort in einem ansonsten sagenumwobenden Text

S4V4
denn sie werden niemals vergehen. mitunter nur "sie werden..." um den Auftakt einzuhalten?

ansonsten finde ich dein werk sehr sagenumwoben und sehr schön...irgendwie würde ich ja gerne an einer ganz bestimmten Sage arbeiten, ..:)

winke und liebe grüße
basse

Leier 22.03.2009 10:05

Liebe Supikatzi,

auch ich sah unwillkürlich König Artus vor mir.
Da ich gerade mit diesem Mythos aber nicht vertraut bin, kann ich mich auch irren.
Das mit See und klaffende Wunde bezieht sich evtl. auf Avalon und Excalibur?
Verzeih meine Indolenz!
Es gab ja auch germanische Könige und ihre ritter. Auch sie mußten gegen Feinde kämpfen, um ihr Vaterland zu befreien - man denke an Hermann, den Cherusker. Aber ob der damals seine Thusnelda schon gefreit hatte?
Auf jeden Fall: schön mystisch ist Dein Gedicht.
Ich (auch) stoße mich lediglich an dem Wort tabu.


Lieben Sonntagsgruß
von
cyparis

Chavali 22.03.2009 12:13

Lieber basti,

schöm, dass du dir meine Heldentat angeschaut hast.
Natürlich hast du Recht damit: es idt die Artussage - zumindest der Versuch davon :o
Die ist aber so umfangreich, dass man gar nicht alles unterbekommt.
Erstaunlich, dass du es doch erraten hast.

Nun zu deinen Kritikpunkten:
Zitat:

S1V3
Mutigen Blickes sein Auge schaut, ( irgenwie klingt dies für mich ungewöhnlich, da der Satz mit einem Adjektiv beginnt und der Sehvorgang eigentlich 3x beschrieben ist.."Blick, Auge, schaut")
Das mag sein, nur, man schreibt ja auch: die Hand greift usw, obwohl man weiß, dass eine Hand greifen kann, also auch eine Dopplung.
Das lass ich mal so, es gefällt mir.
Zitat:

S2V4
ein Schwur ist für sie nicht tabu. dies hört sich auch irgendwie ungewöhlich an..durch das tabu wahrscheinlich, ein sehr neues wort in einem ansonsten sagenumwobenden Text
Ich gebe zu: tabu ist dem Reim geschuldet. Ich hatte keine andere Idee und dachte, es geht so. Wenn es sich aber nicht gut anhört oder gar sachlich falsch ist,
will ich gern nochmal für die Stelle anchdenken.
Oder hast du eine Idee?
Zitat:

S4V4
denn sie werden niemals vergehen. mitunter nur "sie werden..." um den Auftakt einzuhalten?
Die Strophe ist metrisch perfekt ;)

Versinkt auch das Zeichen der Macht,
bleibt eines für immer bestehen:
Zum Heimatland Liebe und Treu,
denn sie werden niemals vergehen.


xXxxXxxX
xXxxXxxXx
xXxxXxxX
xXxxXxxXx

Ich könnte vielleicht die Worte drehen: sie werden doch niemals vergehen
Was hältst du davon? Liest sich eventuell gefälliger.
Zitat:

ansonsten finde ich dein werk sehr sagenumwoben und sehr schön
Danke dir für krische Anmerkungen und lobende Worte!


Liebe cypi,
Zitat:

auch ich sah unwillkürlich König Artus vor mir.
Das ist schön, dann lag ich ja nicht ganz daneben :)
Zitat:

Ich (auch) stoße mich lediglich an dem Wort tabu.
Stimmt, das seh ich jetzt auch so. Ich werde nachdenken...
Zitat:

Auf jeden Fall: schön mystisch ist Dein Gedicht.
Danke auch dir!


Liebe Grüße,
katzi

ginTon 22.03.2009 13:37

Liebe katzi,

Zitat:

schöm, dass du dir meine Heldentat angeschaut hast.
Natürlich hast du Recht damit: es idt die Artussage - zumindest der Versuch davon Die ist aber so umfangreich, dass man gar nicht alles unterbekommt.
Erstaunlich, dass du es doch erraten hast.
natürlich erkenne ich die artussage :) und eigentlich kommt man da aber auch darauf,

Zitat:

Das mag sein, nur, man schreibt ja auch: die Hand greift usw, obwohl man weiß, dass eine Hand greifen kann, also auch eine Dopplung.
Das lass ich mal so, es gefällt mir.
die Erklärung klingt für mich logisch

Zitat:

Ich gebe zu: tabu ist dem Reim geschuldet. Ich hatte keine andere Idee und dachte, es geht so. Wenn es sich aber nicht gut anhört oder gar sachlich falsch ist,
will ich gern nochmal für die Stelle anchdenken.
Oder hast du eine Idee?
ja mit dem "tabu" sollte man sich wirklich was einfallen lassen, ich denke es sollte getauscht werden...ich denke über eine Lösung nach.. :)

Zitat:

Versinkt auch das Zeichen der Macht,
bleibt eines für immer bestehen:
Zum Heimatland Liebe und Treu,
denn sie werden niemals vergehen.


xXxxXxxX
xXxxXxxXx
xXxxXxxX
xXxxXxxXx

Ich könnte vielleicht die Worte drehen: sie werden doch niemals vergehen
Was hältst du davon? Liest sich eventuell gefälliger.
weiß nicht, da finde ich die erste Version dann doch irgendwie besser...hätte nicht gedacht das du "werden" als Verb mit einer Stammsilbe zweimal unbetont setzt...ist aber auch durchaus ab und zu üblich..habe es denke ich bei einigen romantikern und klassikern gelesen die jedocj eher "aber, oder" usw manchmal als unbetonte silben ansahen, je nach den vorhergegangenen strophen...ich denke es ist ok...da in der Reihenfloge "denn sie werden" das "sie" sehr stark betont wird...

hat mir sehr gefallen liebe grüße
basti

Chavali 22.03.2009 20:04

Hallo basti,

danke für deine Rückmeldung.

Ich habe jetzt eine Idee für die tabu-Zeile:

.....
und bringen dem Feind die Todesruh.


-------------------------------------------
Er hebt seinen Becher wohl an den Mund
und prostet dem Ritterrund zu.
Sie sprechen den Eid auf ihr Vaterland,
und bringen dem Feind die Todesruh.

:confused:



Was hältst du davon?

Lieben Gruß,
katzi

ginTon 22.03.2009 20:45

Zitat:

Er hebt seinen Becher wohl an den Mund
und prostet dem Ritterrund zu.
Sie sprechen den Eid auf ihr Vaterland,
und bringen dem Feind die Todesruh.
um längen besser ist es auf jeden Fall, mitunter könnte man den Artikel wegfallen lassen, sagt mir das Klanggefühl :) irgendwie ist es dann homogener zur zweiten Zeile? je nachdem wie du es geplant hattest..mit dem Artikel klingt es tiefer, ohne wie gesagt etwas sanft folgender, laut meinem Befinden...

ansonsten ist es auf jeden besser...:):)

LG basse

Chavali 24.03.2009 16:45

Hi basti,

ich hatte noch 'ne andere Idee für die vakante Zeile:

....
und schwören dem Feind des Todes Ruh.

Habe es schon verbessert (?)

oder

...
und schwören dem Feinde Todesruh.

:confused:


Jetzt weiß ich gar nixx mehr :rolleyes:
Danke für deine Überlegung.


Trotzdem liebe Grüße,
katzi

ginTon 24.03.2009 17:03

hallo liebe katzi,

ich denke so geht es, "des Todes Ruh" dadurch wird es auf den Tod als Wort projiziert, ist denke ich in Ordnung...ich bin auch irgendwie durcheinander vllt meldet sich ja noch jemand anderes,,, :o

LG basti

Chavali 25.03.2009 11:48

Zitat:

Zitat von basse
ich denke so geht es, "des Todes Ruh" dadurch wird es auf den Tod als Wort projiziert,
ist denke ich in Ordnung

Ok, basti,
dann danke ich für deine Mitarbeit.
Ich denke, jetzt bringt die Zeile rüber, was sie aussagen sollte und
hört sich auch noch nicht übel an ;)


Lieben Gruß,
katzi


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