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Wilhelmine 05.03.2019 20:47

Die Streithähne
 
Es stritten einst, so wie es Hähne tun,
zwei solche sich gar heftig um ein Huhn.
Sie wollten sich einander nicht gestatten,
die Auserwählte auch mal zu begatten.

Kam einer in der Absicht mal zum Zuge,
schon nahte auch der zweite halb im Fluge,
was gab's für ein Geschrei und welch Geflatter
bei dieser Reiberei im Hühnergatter.

Doch eines Tages wohl war dieses Spiel
dem Hühnereigner offenbar zu viel,
er packte alle beide sie am Schopf
und steckte sie in seinen Suppentopf.

Erich Kykal 06.03.2019 18:12

Hi Wilhelmine!

Schön geschrieben, trocken und lapidar wird hier exemplarisch das Schicksal von - im wahrsten Wortsinne - Streihähnen ausgebreitet! :D

Einzig die beiden ersten Zeilen: Diese haben bei dir nur 4 Heber, der ganze Rest des Gedichtet aber ist fünfhebig gestaltet. Das macht, dass die ersten beiden Zeilen sich zu kurz anfühlen, oder man stolpert beim Lesen über die plötzlich längeren Zeilen. Das würde ich angleichen, zB. so (plus ein paar anderer Varianten an verschiedenen Stellen zur gefälligen Inbetrachtziehung):

Zwei Hähne stritten einstmals fürchterlich
um eine wohlgestalte Henne sich,
und wollten nie einander sich gestatten,
die Gute ganz für sich mal zu begatten.

Kam einer in der Absicht mal zum Zuge,
da nahte schon der zweite halb im Fluge,
was gab's für ein Geschrei und welch Geflatter
bei dieser Reiberei im Hühnergatter.

Doch eines Tages wohl war dieses Spiel
dem Hühnereigner offenbar zu viel,
er packte alle beide sie am Schopf
und steckte sie in seinen Suppentopf.


Sehr gern gelesen! :)

LG, eKy

Wilhelmine 06.03.2019 21:38

Hi Erich!
Ich danke dir für deine Vorschläge. Das ist eins der "festgefahrenen" Gedichte, die schon länger auf meinem Reparaturtisch liegen. Entweder ich mache die ersten beiden Verse länger oder die anderen kürzer. Aber mit keiner Variante war ich bisher so recht zufrieden. Zwischen ”schon” und “auch” war ich selbst hin und hergerissen, habe mich aber dann für auch entschieden. Wenn ich die ersten beiden Verse nach deinem Vorschlag verlängere, geht für mich die "Leichtigkeit " verloren .Also heißt es weiter nachdenken, vielleicht muss ich alles ganz und gar noch mal umschreiben um das Dilemma zu beheben.
Ich danke dir wieder fürs kritische Lesen.
Schöne Restwoche noch
Liebe Grüße Wilhelmine

Ich hab's geändert, ich glaube so geht’s.

Walther 07.03.2019 15:30

Zitat:

Zitat von Wilhelmine (Beitrag 118099)
...
er packte alle beide fest am Schopf
und steckte sie in einen Suppentopf.

lb Wilhelmine, ich hätte da noch einen vorschlag. :) lg W.

Wilhelmine 07.03.2019 17:11

Lieber Walther!
Im Moment möchte ich erst mal nichts mehr ändern, aber ich denke über deinen Vorschlag nach. Danke dir.
Liebe Grüße
Wilhelmine

Erich Kykal 07.03.2019 18:00

Schöner: "Es stritten einst, so wie es Hähne tun,"

Halte die Sprache möglichst einfach und klar in Melodie und Lautbildung, mit komplexem Satzbau und intellektuell harausforderndem Inhalt hat ein Leser schon genug zu tun. Die Sprache sollte möglichst obstruktionsfrei fließen können, sogar in der Vorstellung der still Lesenden.

LG, eKy

Wilhelmine 07.03.2019 19:24

O.k. lieber Erich, das ist noch mal eine Änderung wert. Manchmal kommt man auf die einfachsten Worte nicht. Ich bin übrigens auch eine Verfechterin des einfachen Wortes. Nur manchmal wird's dem Reim zuliebe dann doch etwas verschroben.
:D;)
Ich danke dir.
Liebe Grüße
Wilhelmine

An Walter
bitte nicht böse sein, weil ich dir geschrieben hatte, dass ich nichts mehr ändern möchte. Diese Änderung war allerdings noch nötig.
:)


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