Gedichte-Eiland

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Chavali 20.11.2009 23:43

Wo ist die Heimat
 



Wo ist die Heimat, die ich einst bei dir fand?
Mir ist, als lebte ich in einem fremden Land.
Wo schläft die Liebe, die uns einst verband,
als ich noch Traurigkeiten nicht gekannt?

Wo wächst das Gras, auf dem wir barfuß liefen?
Nass ist das Heu, auf dem wir selig schliefen,
als uns die guten Geister zärtlich riefen.
Warum nur fielen wir in schwarze Tiefen?

Wo ist die Hand, die mich einst kraftvoll hielt
und wo das Glück, um das wir oft gespielt?
Wo sind die Seligkeiten, die wir allein gefühlt?
Mein Herz ist ungeschützt und unterkühlt.



Corazon 21.11.2009 13:15

Liebe Chavali,

dein Gedicht hat mich sehr ergriffen.
Was soll man da antworten, es ist so traurig.

Nur das kann ich dir sagen:

Heimat ist da
Wo dein Leben begann
Träume sind das
Was dort später zerann
Sie wurden nicht wahr
Freue dich darüber
Denn die meisten Träume
Entstehen im Fieber

Zuhause und Heimat
Sind verschiedene Dinge
Genau wie deine
Ketten und Ringe

http://home.vrweb.de/corazon/corapics/kiss.gif

Chavali 21.11.2009 13:43

Liebe Corazon,
Zitat:

dein Gedicht hat mich sehr ergriffen.
Was soll man da antworten, es ist so traurig.
Danke. Deine Reaktion kann ich gut verstehen.
Dein Antwortgedicht dazu scheint mir etwas oberflächlich, aber das ist nicht schlimm: Viele Menschen wären froh,
würden sie nicht immer alles so ernst und so tragisch nehmen müssen, sondern etwas lockerer.
Das aber ist wohl ihr Wesen, das man nicht oder nur sehr schwer ändern kann.

Nochmals danke dafür und lieben Gruß,
Chavali

Dana 21.11.2009 18:16

Liebe Chavali,
solche Fragen tauchen auf, wenn sich Signale unbemerkt eingeschlichen haben, bzw. wenn man sie nicht sehen wollte.
Manchmal lebt man nach dem Motto: Worüber man nicht spricht, das gibt es auch nicht - leider. Das Hinterfragen in Gedichtform gefällt mir, da ich Traurigkeiten gern lese.
Mir imponieren hier auch die strophig gesetzten Reime.

Kleine Meckereien kommen dennoch:;)

Zitat:

Zitat von Chavali (Beitrag 35126)



Wo ist die Heimat, die ich bei dir fand? (2x einst)
Mir ist, als lebte ich in einem fremden Land.
Wo schläft die Liebe, die uns einst verband,
als ich noch Traurigkeiten nicht gekannt?

Wo wächst das Gras, auf dem wir barfuß liefen?
Nass ist das Heu, auf dem wir selig schliefen,
als uns die guten Geister zärtlich riefen.
Warum nur fielen wir in schwarze Tiefen?

(Hier würde ich bei der Aufzählung der positiven Dinge bleiben:
Das frische Heu, auf dem wir selig schliefen,
als uns gute Geister zärtlich riefen?
Wann fielen wir in diese finstren Tiefen?)


Wo ist die Hand, die mich einst kraftvoll hielt
und wo das Glück, um das wir oft gespielt?
Wo sind die Seligkeiten, die wir allein gefühlt?
(Die Seligkeiten, die wir einst gefühlt?) :confused:
Mein Herz ist ungeschützt und eisgekühlt.




Ich weiß von mir, dass wenn ich anfange zu "verschlimmbessern", dann meist zu viel, weil ich in die eigene Art verfalle. Du kennst mich aber und weißt, dass ich nur anbiete. Du kannst dir ein Rosinchen 'rauspieken.;)

Liebe Grüße
Dana

Medusa 21.11.2009 20:14

Liebe Chavali,

vorab dies:
Das aber ist wohl ihr Wesen, das man nicht oder nur sehr schwer ändern kann.
Warum ändern? Sei froh, dass es noch ein paar Menschen gibt, die sich ihren Humor bewahrt haben. Das Leben wäre unerträglich ohne ihr Lachen! Glaub mir, auch sie haben den Überblick!

Zum Gedicht: Traurig, traurig aber gut gelungen; schöne (?) Bilder, gute Sprache, ein interessantes Reimschema und treffend formuiert.

Nur selten verirre ich mich in diese Rubrik und ich komme nicht umhin zu sagen, diesmal hat es sich gelohnt.

Liebe Abendgrüße,
Medusa.

Chavali 21.11.2009 22:59

Liebe Dana,

ich sehe mal wieder: du verstehst mich ;)
Deine Ideen zur Verschlimmbesserung habe ich mir angesehen, finde sie aber dieses Mal wirklich nicht unbedingt besser.
Zum Beispiel hätte ich dann in S 3 auch 2x einst.
Zitat:

Mir imponieren hier auch die strophig gesetzten Reime.
Das freut mich sehr!
Danke dir für deine Mühe und liebe Grüße.


Liebe Medusa,
Zitat:

Warum ändern? Sei froh, dass es noch ein paar Menschen gibt, die sich ihren Humor bewahrt haben.
Das Leben wäre unerträglich ohne ihr Lachen! Glaub mir, auch sie haben den Überblick!
Nein, das hast du komplett falsch verstanden.
Ich meine damit die Schwermütigen, Melancholischen, die es schwer haben im Leben -
schwerer als diejenigen, die alles leicht nehmen.
Zitat:

Zum Gedicht: Traurig, traurig aber gut gelungen; schöne (?) Bilder, gute Sprache, ein interessantes Reimschema und treffend formuiert.
Nur selten verirre ich mich in diese Rubrik und ich komme nicht umhin zu sagen, diesmal hat es sich gelohnt.
Danke auch dir, ich bin sehr erfreut.

Auch an dich liebe Grüße!

Chavali

Leier 21.11.2009 23:36

Liebe Chavali,


ein in seiner Intention schmerzliches Gedicht, bei dem ich dennoch einen erkennenden Hintergrund erblicke.
"Heimat" ist wohl doch d a s, in dem man wurzelt. Nach dem sich sie Seele sehnt, wenn "man" nicht dort ist. Wohin es einen mit allen Fasern des Fühlens zieht, weil dort allein das wahre Glück winkt.
Ich habe es (zum Glück!) wieder erreicht: Das Glück, die Heimat. Mag ich auch alt darüber geworden sein.
In Deinem Gedicht schwingt noch so viel mehr mit:
Persönliche Bindung. Schlimmer Verlust.

Das "eisgekühlt" sagt mir nicht sehr zu. Es erinnert mich dummerweise an eine Reklame, die ich in Kinderzeiten überall las.
"Abgekühlt" trifft es sicher auch nicht ganz.

Ein Gedicht, das traurig macht. Es endet sehr trostlos.


Lieben Gruß
von
cyparis

Chavali 22.11.2009 19:27

Liebe cypi,

für deinen Beitrag hab herzlichen Dank.
Die Interpretation des Textes kommt meiner Intention nahe.
Zitat:

Das "eisgekühlt" sagt mir nicht sehr zu. Es erinnert mich dummerweise an eine Reklame, die ich in Kinderzeiten überall las.
"Abgekühlt" trifft es sicher auch nicht ganz.
Gut, wenn das so ist :)
Jetzt, wo du es sagst, habe ich auch diese Assoziation.
Ich denke darüber nach, ob ich den Begriff austausche.

Nochmals danke und lieben Gruß,
Chavali



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