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DerWortspieler 17.10.2009 22:04

Alte Reben
 
Nach Jahren haben wir gesprochen,
im Magen war mir flau dabei,
ein Teil von uns war abgebrochen,
Wort für Wort, nur Wüsterei.

Das Schweigen hat sich totgelaufen,
ihm fehlte mit der Zeit auch Sinn,
vergraben unter einem Haufen,
seh Scherben wie auch Hoffnung drin.

Das Leben kann uns Früchte geben,
wenn wir reinen Herzens sind,
doch Väter sind wie alte Reben,
sie wachsen nicht mehr so geschwind.

Chavali 18.10.2009 10:20

Moin kerlchen,

mal was Gereimtes von dir, das richtig gut klingt, was auch an den abwechselnd männlichen und
weiblichen Endungen der Zeilen liegt.
Bis auf Z4 in S1 hältst du auch die unbetonten Auftakte durch.
Ich wills nur anmerken; mich stört es nicht so sehr.
Aber sag, was ist
Zitat:

wüsterei.
:confused: Müsste das nicht eher Wüstenei (Einöde, Steppe, Wildnis, Wüste) heißen?

Inhaltlich gefällt mir dein Text sehr gut.
Da ist ein Kind (Sohn/Tochter), der jahrelang mit dem Vater keinen Kontakt hatte.
Nun, da der Kontakt zustande kam, stellte man fest, dass es nichts mehr zu bereden gibt.
Das ist sehr schade, aber ein alter Baum ist eben sehr verholzt.
Doch man sollte die Hoffnung nicht aufgeben, denn verholzt ist ja nicht tot.


Lieben Gruß,
katzi

Elly 18.10.2009 11:48

Hallo Wortspieler,

war es vielleicht WÜTEREI, was du meintest?

Die Botschaft, die du übermittelst, gefällt mir sehr gut... wir wissen nicht, was vorgefallen war... was dieses jahrelange Schweigen bedingte... es hat auch im Laufe der Zeit seine Bedeutung verloren, man erinnert sich vielleicht auch gar nicht mehr daran. Deswegen drückt das Schweigen auch so, will aufgehoben sein.

Der Neuanfang ist kein leichter, wer kann schon so einfach aus sich selbst heraus, es bedarf kleiner Schritte. Aber die Hoffnung ist ja da, auch wenn sie nur langsam ihre Früchte tragen wird.

vlg
Elly

DerWortspieler 18.10.2009 12:04

Hi Ihr beiden...

ich freue mich am Interesse am Text ... ich meinte das Wort Wüsterei von wüst sein... sicherlich gibt es das nicht ..es ist eine Neukreation ...ich könnte mir allerdings auch Wüterei gut vorstellen. Grübel....

Was die Technik betrifft ...ja stimmt katzi ..an der Stelle ist es nicht 100% einwandfrei. Ich lasse es aber mal so stehen vorerst.

Sonntagsmittagsgruß

Stefan

a.c.larin 02.11.2009 08:19

hallo wortspieler,

mir gefällt dein gedicht sehr gut - es macht betroffen.
die situation ist verständlich - nach jahrelangem (schweige ) grabenkampf
schließt sich dieser nicht mehr so ohne weiteres.

egal, ob die "Wüsterei" ,Wüstenei" oder "Wüterei" gemeint hast , als Substantiv müsstest du es in jedem fall groß schreiben!

liebe grüße,
larin

DerWortspieler 23.01.2010 14:48

Hallo a.c.larin,

meine Antwort kommt spät; dennoch nicht weniger dankend und erfreut.
Man kann sich nach 10 Jahren Distanz nicht umgehend wieder nah fühlen.


Gruß
Der Wortspieler


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