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Archimedes 17.07.2009 00:10

Kohlweißling, Wachtelweizen – Scheckenfalter….
 
Ich hab ein Beet mit Majoran
in meinem Garten wundermild,
der fängt gerad zu blühen an,
nachdem vermehrt er hat sich wild.

Da staun ich jetzt, welch ein Betrieb
sich dort so tut im Blüten-Blau,
ein Stelldichein der, die mir lieb
sind hier in dieser Kleintierschau.

Nicht nur die Bienen ohne Zahl
und Wespen, winzig klein, apart,
nein Schmetterlinge, maximal
gefärbt mit Pracht, von vieler Art.

Da ist Geflatter und Gesumm,
das Pfauenauge ist dabei,
so fünfzig Falter kommen rum,
zu saugen diese Leckerei.

Ich hab so etwas nie gesehn,
auf jedem Stengel sitzt ein Tier.
Wie ist ihr Anblick doch so schön.
Des bin ich froh, seh ich dies hier.

Medusa 17.07.2009 10:38

Guten Morgen Archimedes,

Des bin ich froh - froh, froh, froh......

Kann ich gut verstehen, das muss ein toller Anblick sein! Die Flatterer wissen genau, was gut schmeckt :).

Ein schönes, leichtes, sehr stimmungsvolle Gedicht ist Dir hier gelungen!

Sehr gerne gelesen.
Leicht verträumte Grüße aus meinem "Turm",
Medusa.

a.c.larin 18.07.2009 11:43

Im Majoran die Flatterei,
ich schau ihr gerne zu!
Fühl mich mit ihr so bunt und frei,
des bin ich froh - wie du!

larin

Klatschmohn 19.07.2009 18:06

Hallo Archi,
ich komm grad aus dem Garten und haben nach meinem Majoran geschaut. Heute sehe ich kaum Tiere daran, wahrscheinlich wegen des unwarmen Wetters.
Aber auf den Beerensträuchern fanden sich zahlreiche Schnecken und Spinnen.
Dein Gedicht spricht wieder mal für den großen Naturliebhaber und es hat mich sehr angesprochen.

Liebe Grüße,
Klatschmohn

Leier 19.07.2009 18:56

Lieber Archimedes,

da möchte ich Schmetterling sein! Oder Wespe. Oder Schwebfliege. Oder...oder...oder!
Nein, natürlich nicht. Aber d a b e i sein möchte ich!

Du weißt, daß mich Naturgedichte immer hinreißen können wie die Natur selbst es (mit mir) kann.
Ich beneide Dich offen und ehrlich um diese Vielfalt.

Hoffentlich grämt es Dich nicht, wenn ich zwei Stellen gerne anders geschrieben hätte:

S1V4:
Wie hat er sich vermehrt so wild! (Anregung, um die Inversion zu glätten).
S2V3:
Ein Treffen derer, die mir lieb ( des Genitivs wegen, obwohl Treffen das köstliche Stelldichein nicht annähernd erreicht!).
Kleintierschau gefällt mir auch nicht sooooooo gut ( da denk ich an Hasen etc.). Insektenschau träfe es eventuell besser.
Aber das sind nur Anregungen.

Doch - für einen Nachmittag möchte ich dort Falter sein! Entzückend!

Lieben Gruß
von
cyparis

Archimedes 19.07.2009 19:01

Liebe Medusa, die alte deutsche Redewendung, noch in dem Weihnachtskirchenlied "Als ich bei meinen Schafen wacht" heute gesungen, finde ich hier angebracht. Schließlich ist es bei den Schmetterlingen jahrhundertelange Tradition, die Blüten zu "küssen".

Liebe larin, dein kleines Antwortgedicht hat mir sehr gefallen, auch wenn sich zweite und letzte Zeile nicht reimen ( "zu" am Ende könnte aushelfen). Wenigstens das ! verbindet sie.

Liebe Klatschmohn, gestern war es kalt (20°) und nichts los auf dem Majoran. Aber heute ist wieder Betrieb.

Ich danke für die Lobesworte und die Möglichkeit, eure Herzen gerührt zu haben.
Gruß Archimedes ...der die Kreise auf den Schmetterlingen entdeckt hat.

Leier 19.07.2009 19:04

Schmetterlinge
 
....:confused:

Jaja,
das alte doofe cyparis kann man sehr leicht übersehen...

grein, schluchz...

Archimedes 19.07.2009 19:33

Liebe cyparis, ich wollte gerade raus, da flattert doch dein lieber Kommentar herein. Erstmal verneige ich mich zurück vor deiner Dichtkunst.
Ansonsten frage ich mich, warum Inversionen im Text so schrecklich sein sollen. Ich betrachte sie als bewußtes Stilmittel, um bestimmte Schwerpunkte zu setzen. "nachdem vermehrt er hat sich wild" hätte ich auch "nachdem er hat vermehrt sich wild" formulieren können. Dann liegt aber die Betonung im Sprachrhythmus des Verses auf "hat", statt wie im ersten Fall auf "vermehrt". Und das ist mir wichtiger. Zu deinem Vorschlag: "Wie hat er sich vermehrt so wild!" Der ist wirklich schön. Im Gedicht an späterer Stelle hätte ich ihn sicher übernommen. Im ersten Vers wollte ich nur neutral den Fakt beschreiben. Zugegeben kommt auch hier schon mit dem Wort "wundermild" etwas Emotion hoch. Dein "wild" ist auch ein anderes als meins; deins ist "ungezügelt", meins ist "ohne Zutun des Gärtners".
Mit "Stelldichein der,die mir lieb" hast du den Finger auf die Wunde gelegt. Aufs Stelldichein möchte ich nicht verzichten. Kann man schreiben:"ein Stelldich derer, die mir lieb"? Statt "Kleintierschau" könnte ich "Kleinsttierschau" schreiben, das spricht sich jedoch nicht so gut.
Ich hätte dir gern das ganze Beet per e-mail für einen Tag zur Ansicht geschickt, bin mir aber nicht sicher, es wieder zurück zu bekommen.

Gruß Archimedes ... der gerade die Regentropfenkreise auf der Terrasse betrachtet

ruhelos 22.07.2009 13:29

hallo Archimedes,

ein stimmungsvolles Gedicht im durchgängigen Kreuzreim ist dir hier gelungen. Der Anblick den dein Garten bietet hast du gut verdichtet. Nur eine Zeile stört mich ein wenig. Hier ist der Satz leicht verdreht:

nachdem vermehrt er hat sich wild.

Wie wäre es mit

gewuchert hat er reichlich wild. oder
gewuchert ist er ziemlich wild.

So oder ähnlich. Gern gelesen.

Viele Grüße
ruhelos

Archimedes 22.07.2009 22:45

Liebe Ruhelos, schön, dass du nicht nur hier vorbeigeschaut hast, sondern auch noch Lob dagelassen hast. Deine bemängelte Inversion "nachdem vermehrt er hat sich wild." habe ich schon bei cyparis verteidigt. Medusa schreibt immer von Kadenzen. Die liegt hier immer in der Mitte jeder Zeile und ist mir wichtiger als der Satzbau.

Ich hab ein Beet mit Majoran
in meinem Garten wundermild,
der fängt gerad zu blühen an,
nachdem vermehrt er hat sich wild.

Wenn du jede Zeile nicht -x-x-x-x liest sondern ---x---x verstehst du vielleicht, dass die letzte Zeile nur so lauten kann.

Freundlichen Gruß
Archimedes ...der die Kadenzen kreisen lässt


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