Gedichte-Eiland

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Erich Kykal 24.05.2016 19:37

Haselnuss im Mai
 
Wie Blatt an Blatt die schlanken Gerten streben,
- sich selig reckend, einem Wind entgegen,
der sanft sie rauschen macht und frei sich regen -
an sommerliche Helle sich zu heben,

und in die Knospen eine Frucht zu legen,
die viele, die in ihren Schatten leben
ernähren wird, um ihnen Kraft zu geben,
der es bedarf, des Winters Ruh zu pflegen,

wenn sich die Tage wieder eisig schließen,
das Grüne müder wird und täglich blasser.
Doch noch so ferne liegt das welke Dauern,

und jeder Zweig darf junges Licht genießen!
Belebend wecken eines Frühlings Wasser
in neuen Trieben ein ersehntes Schauern.

Chavali 25.05.2016 07:41

Servus Erich,

schön, dass auch mal die Haselnuss ein Loblied oder eine dichterische Erwähnung findet ;)

Ich mag Haselnussträucher, besonders dann, wenn sich die noch unreifen Früchte am Baum befinden.
Sie sehen wie Nester aus, die Krönchen tragen...

Und dass ein frischer Frühlingsregen ihre Lebenssäfte steigen lassen, ist ein wunderbarer
Effekt der Natur!


Sehr gern gelesen!

Liebe Grüße,
Chavi :)

juli 25.05.2016 08:58

Hallo Erich,

Der Haselnuss hat nun ein Gedicht von dir.
Es hinterläßt mich gutgelaunt, weil ich die Knospen vor meinem inneren Auge wachsen sehe.

Du hast das Wachsen, den Frühling, den Regen und das Frühjahrlicht gepaart mit dem Staunen über die Natur verbunden.

Es ist ein wunderbares Frühlingsgedicht!:Blume::):Blume:

Sehr gerne gelesen und liebe Grüße sy

:Blume::Blume::Blume:

Thomas 25.05.2016 09:12

Lieber Erich,

die beiden Quartette finde ich sehr schön geraten, aber die Terzinen wirken auf mich etwas schwankend und dämpfen den bis dahin erreichten Schwung, den dann die beiden Schlusszeilen leider nicht mehr erreichen. Es würde mich reizen, nach "pflegen" eine Punkt zu machen und dann (ganz sonettmäßig) in den Terzinen das Thema von einem anderen oder vertiefenden Standpunkt weiterzuführen. Das wäre jedoch ein derart großer Eingriff, dass ich keine konkreten Vorschläge dafür machen kann.

Liebe Grüße
Thomas

Erich Kykal 25.05.2016 18:26

Hi, Chavi, Sy, Thomas!

Vielen Dank für eure freundlichen Gedanken dazu!:)

Wieder mal eins von den "Blick aus dem Fenster - Gedichten", denn kaum 2m vor meinem Fenster sprießt ein schöner großer Haselnussbusch fast bis an die Scheibe heran!

Was dich, Thomas, an den Terzetten so stört, kann ich nicht in dem Ausmaß nachempfinden wie von dir beschrieben. Sicher, ich habe vor der Conclusio den Fluss mittels der Worte über den nächsten Winter beruhigt, damit jene umso kräftiger das Sprießen und Erwachen in den beiden letzten Zeilen vermitteln kann - aber ein direkter "Abfall" (was meinst du mit "schwankend"?) sollte es natürlich nicht sein.
Ich werde dein Argument überdenken.

LG, eKy

Thomas 25.05.2016 21:26

Lieber Erich,
ich wollte nur deutlich machen, was ich denke, hoffentlich war es nicht zu negativ. Insgesamt ist es ein sehr schönes Gedicht.

Liebe Grüße Thomas

Erich Kykal 25.05.2016 22:45

Hi Thomas!

Ich habe es nicht als negativ empfunden, und ich bin froh, wenn man mir ehrlich sagt, was man denkt.:)

LG, eKy

Ophelia 27.05.2016 08:33

Hi Erich,

ein wundervolles Haselnusssonett. Eigentlich verwunderlich, dass du erst jetzt ein Lobliede auf den Haselstrauch geschrieben hast, wo du doch schon so viele Haselnussstöcke geschnitzt und verziert hast.

Liebe Grüße

Ophelia

Erich Kykal 27.05.2016 11:28

Hi Ophelia!

Es kommt eben, wie's kommt ...:D;)

Vielleicht war mir das Schnitzen selbst "tätige" Poesie genug (Wo ist der Achselzucksmiley?), wer weiß ...

LG, eKy

Dana 27.05.2016 18:22

Lieber eKy,

ein Poet schaut und ein Haselnussstrauchsonett entsteht.:Blume::Blume::Blume:
Du bist so lyrisch bei ihm geblieben, dass man ihn direkt sehen kann.
Man schlendert ein wenig durch kommende Jahreszeiten und wird wieder ins Hier und Jetzt gebracht - sehr, sehr schön.

Was mir als Sommerkind am besten gefällt:;)
Zitat:

Zitat von Erich Kykal
Doch noch so ferne liegt das welke Dauern,

Das soll lange, lange so bleiben.:D

Gefällt mir sehr gut.:Blume:

Liebe Grüße
Dana


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