Perspektive
 

Perspektive


Er möchte ihre Füße küssen –
Und sie die seinen – ungewaschen.
Er möchte ihren Nektar naschen,
Und sie, sie möchte das nicht müssen.

So liegen sie in ihren Betten
Und träumen ihre heißen Lüste.
Wenn einer von dem andern wüsste,
Wär ihre Ehe dann zu retten?

Am Ende kommt‘s zur Offensive,
Und sie beginnt, sich anzupirschen.
Sehr bald hört man die Federn knirschen:
Das ändert schnell die Perspektive.

Hi Walter,

die Aussage finde ich interessant. Offenbar wird in unserer aufgeklärten und lockeren Zeit selbst bei manchen Ehepaaaren noch immer viel zu wenig über das gesprochen, was der einzelne sexuell gerne möchte.
Die Konklusio, dass grade der den Anfang macht, von dem man es nicht erwartet, wäre eine gute.
Wenn du die Überraschung nicht vorher schon vorweggenommen hättest:
"und sie die seinen".
Dadurch wird der Rest eigentlich überflüssig.:)

LG von Koko

lb Koko,

danke fürs reinlesen und bemeckern.

der text ist, wie die meisten berichte aus dem wirklichen leben, "überflüssig". niemand braucht ein solches gedicht. am ende ist es die frage, ob die schilderung genug freude am lesen erzeugt, daß man dieses urteil revidiert.

lg W.