Gedichte-Eiland

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Bodo Neumann 03.01.2016 12:22

Übermut, mein Tunichtgut!
 
Übermut, mein Tunichtgut!

Hui, dein bunter Ball hüpft munter
über deine Eisenbahn,
rollt den Pfad zum Zaun hinunter.
„Hinterher!“ gesagt, getan.

Hans und Grit, die Nachbarskinder,
rufen schon vom Gartentor:
„Hast du Werkzeug? Denn Erfinder
brauchen das!“, ertönt's im Chor.

Papi öffnet euch den Schuppen,
Hans entwindet Grit den Ball,
die nun deine Lieblingspuppen
untersucht - da kommt Chantal.

Spielzeug kennt die freche Waise
nur gebraucht, das stört sie nicht.
„Schlag die Pauke nicht zu leise!“,
ziehst du sie ins Rampenlicht.

Etwas schüchtern, denn auf Krücken,
schaut Andrej dem Treiben zu.
„Hilf uns, Himbeern zu verdrücken!“,
winkst du ihn heran. Nanu –

linsen noch zwei Augenpärchen
aus dem Rhododendron raus,
Richtung Bahn und Teddybärchen?
Oder auf dein Puppenhaus?

Jetzt mal langsam, meine Süße,
wird das nicht ein bisschen viel?
Bist ja lieb, doch dein Gegrüße
macht das halbe Dorf mobil.

Hinz und Kunz erflehen gerne
Hilfe, doch was blieb dann dein?
Schick ein paar davon und lerne:
Wohlstand will verteidigt sein.

Nachteule 03.01.2016 16:43

Hallo Bodo Neumann,

interessanter Inhalt. Zwar können Kinder grausam sein, aber wenn sie einmal Freundschaft geschlossen haben, ist ihnen alles egal. Die Eltern, die dann die Kinder kritisieren, werden von dir kritisiert. Natürlich sprichst du da nur Bildlich und meinst die Gesellschaft. Darum war ich überrascht, als ich nachschaute, in welcher Rubrik du es eingestellt hast. Aber das geht natürlich auch hier. :D

Die Form selbst passt für mich. Was mich stört ist eher das "Du". Ich habe gar keine Eisenbahn. ;) Aber es kann auch sein, dass das bei Kindergedichten normal ist? Ich habe schon lange keine mehr gelesen.

Zitat:

Hans und Grit, die Nachbarskinder,
rufen schon vom Gartentor:
„Hast du Werkzeug? Denn Erfinder
brauchen das!“, ertönt's im Chor.
Hier fehlt mir irgendwie der Grund, warum das lD mit Erfinder angesprochen wird.

Zitat:

„Schlag die Pauke nicht zu leise!“,
ziehst du sie ins Rampenlicht.
Entweder würde ich die Anführungszeichen noch weiterziehen, damit das Rampenlicht auch drin ist, weil es ja Teil der Aussage ist. Ganz ohne wäre für mich aber auch ok. Hinsichtlich der Tatsache, dass das lD direkt angesprochen wird, würde ich eher "Schlägst" schreiben. Dann wäre es eine Feststellung und keine Aufforderung.

Am Schluss dann die "Moral", die ich ironisch verstehen will. Also: vorher das, das war besser.

Darum gefällt mir das Gedicht. :D

nächtlicher Gruß, gutes nächtle und carpe noctem
Nachteule

Agneta 04.01.2016 17:31

als Kindergedicht würde ich es auch nicht sehen, lieber Bodo, eher als Mischung von Situationsbeschreibung und mahnendem Rat, sich nicht ausnutzen zu lassen.
Dabei stört mich die Rollenzuweisung ein wenig, die Festlegung, denn jedes Kind steht ja für einen Typus.
Warum ist genau die Waise frech? Der Zusatz mit dem Paukenschlagen und sie ins Rampenlicht ziehen, hat schon was von Ausgrenzung. Empfindliche Seelen könnten daraus lesen: "Spiel nicht m it den Schmuddelkindern, sing nicht ihre Lieder...".

Warum ist genau der Andrej es, der ja als Bester aus der Kindertruppe hervorgeht ( Typ bescheidener russischer Aussiedler, der lieber Himbeeren pflückt als Spielzeug zu schnorren). Grundsätzlich habe ich nichts dagegen, denn ich kenne die Aussielderkinder auch so. Nur diese Einteilung und damit verbundene Wertung... :rolleyes:
Insgesamt ist mir auch das Ende mit der zusätzlichen Moralkeule zu stark.
Man könnte z.B. beim Puppenhaus enden und dem Leser das weitere Denken selbst überlassen.

Wäre es humorig geschrieben, witzig, könnte man all das übersehen. Ich hoffe, du nimmst mir meine Meinung nicht übel...:Blume:
LG von Agneta

Chavali 06.01.2016 13:06

Hallo Bodo,

man sagt Übermut tut selten gut :D
Eine Redewendung aus dem Volksmund, bedeutet:

Lerne deine Kräfte einzuschätzen. Überschätze dich nicht.

Von daher passt der Titel deines Textes - wie ich finde - nicht so recht.
Überhaupt kann ich nicht viel damit anfangen, das ist mir alles zu wirr :rolleyes:

Wie passen generell die Kinder zum Schlusssatz
Zitat:

Wohlstand will verteidigt sein.
:confused:

Vor meinem geistigen Auge :D sehe ich ein Kind, das alle seine Spielsachen aus dem Haus oder sonstwo herholt,
um es den anderen zu präsentieren und sich dann wundert, dass alle was davon haben wollen....

Och nö, Bodo, ist nicht so mein Ding. Aber zum Glück gibt es ja andere Kommentatoren, die offensichtlich mehr damit
anfangen können ;)


LG Chavali

wolo von thurland 06.01.2016 19:29

hallo bodo
gesellschafts- und zeitkritik in ein alltagsgeschichtchen vom papi, dem eigenen Kind und den Kindern aus naher bis ferner nachbarschaft in ein spielerisches verschen verpackt.
eigentlich eine vernünftige strategie und auch recht gut gelungen.
und dann doch nicht immer ideal auf die kürze gebracht, was ja auch schwierig ist. wegen des erfinders hat schon jemand gemotzt, das könnte ich also sein lassen. aber es würde mich doch interessieren, wie der hier reinkommt. bist du erfinder von beruf?
kann man die einladungen durch des autors tochter als "gegrüsse" bezeichnen?
"Schick ein paar davon" muss im Sinn von "Schick ein paar weg" gelesen werden, was mir aber erst gelang, nachdem ich den ganzen Text entziffert hatte.
Papi lässt sich gerne auf den Hilferuf der Nachbarskinder ein, wird von der danach einsetzenden Grosszügigkeit seiner Tochter ein wenig überrascht, ein klein wenig angesteckt, kriegt dann aber Bedenken, als es nicht mehr nur ums Spielen, sondern ums Besitzen geht. Gleich wird die Tochter in ihrem "Übermut" gleich noch Papis Werkzeugkiste weggeben!
Darum sind wir Papis für eine Obergrenze. Sagt nicht nur Herr Seehofer.

Ich denke, dein Text könnte eine kleine Überarbeitung schon vertragen. Das Kreuz ist dann halt der Kreuzreim, Paarreim wäre einfacher. Aber das habt ihr euch selber eingebrockt.

Gute Nacht
wolo

Lailany 07.01.2016 05:27

Kia ora Bodo,
ich schleiche zwar wie ein Fuchs schon tagelang um deinen Text herum, aber leider bin ich ein lausiger Ratefuchs.
Die Kommis lieferten mir auch keinen Clue, wie ich erhofft hätte. Ich meine nämlich, hinter dem Text steckt nicht nur mehr, sondern ganz was anderes als das, was die Kommentatoren bisher vermuteten.
Frag mich nicht, was... wüsste ich es, ich würd es benennen.
Es will sich absolut nix zusammenfügen und das ist bei dir weder Unfähigkeit, noch Zufall. Ich find auch keine Stelle, wo ich den Finger drauflegen könnte für einen Ansatzpunkt. :o
Weiters ist ein so strikt erhobener moralischer Zeigefinger nicht das, was man in einem Kindergedicht erwarten würde.
Nein... sorry... ich komme nicht dahinter. Ich weiß nur eines mit Sicherheit, dass du da ein dickes Überraschungsei geliefert hast.

HG von Lai:Blume:

Mr. @ 07.01.2016 19:29

Du raffinierter Fuchs,

Satire dort, wo sie keiner vermutet.

Des Kaisers neue Schuhe.

Die Metaphern-Schühchen so geschickt verpackt, dass jeder, der auspackt, sie auch gleich noch selbst anprobieren darf. Und sie passen sogar.
Wunderbar. Die, die dir auf den Leim gehen sollten, machen es prompt und die, die den Witz verstanden haben, aplaudieren brav.

Und die gute Lai vermutet sogar noch eine raffiniertere versteckte Metaebene oder eine ganz andere gehimnisvolle Botschaft. Liebes Kiwifrüchten glaube mir; da is keine versteckte geniale MIssion. Der kann es einfach nicht besser. Lass dich nicht blenden!

Der Gefahr trotzend, kalte Füße zu kriegen, möchte auch ich meinen Abdruck hinterlassen:

Was macht das Dngs so sperrig?

Ich vermute, dass du dich, wie ja auch schon mehrfach angemerkt, mit den wörtlichen Reden, dem LI und dem LD verzettelst. Papa ist ja der Erzähler:
Hui, dein bunter Ball hüpft munter…
Aber warum soll Papi dem Töchterchen, das er ja anspricht, die ganze Szenerie beschreiben? Sie ist doch live dabei?! Ich als Leser fühle mich veräppelt: "Du, Leser, eigentlich erzähle ich es dir. Ich verpack das aber mal so, als seiest du hier Zaungast und beobachtest das Treiben aus der Deckung heraus." Das kommt bei mir nicht an.
Ich würde es besser finden, den Papi erst zum Schluss als Redner eingreifen zu lassen.

Hier mal ein Muster Ohne Wert:

Julias bunter Ball hüpft munter
über Papis Eisenbahn, Warum nicht Papis Eisenbahn? So kommt er schon mal als Protagonist rein in die Geschichte
rollt den Pfad zum Zaun hinunter.
„Hinterher!“ gesagt, getan.

Hans und Grit, die Nachbarskinder,
rufen schon vom Gartentor:
„Hast du Werkzeug? Denn Erfinder
brauchen das!“, ertönt's im Chor.

Papi öffnet brav den Schuppen, klar, Papi kann Töchterchen keinen Wunsch abschlagen
Hans klaut Grit den bunten Ball, "klaut" finde ich bessr. "Entwindet" hört sich ja furchbar an. Noch schlimmer wäre "entwendet"
die nun Julias Lieblingspuppen
untersucht - da kommt Chantal.

Spielzeug kennt die freche Waise
nur gebraucht, das stört sie nicht.
„Schlag die Pauke nicht zu leise!“,
Julia liebt das Rampenlicht.


Etwas schüchtern, denn auf Krücken,
schaut Andrej dem Treiben zu.
„Hilf uns, Himbeern zu verdrücken!“,
Julia winkt ihn ran. Nanu –

linsen noch zwei Augenpärchen
aus dem Rhododendron raus,
Richtung Bahn und Teddybärchen?
Doch auf Julias Puppenhaus?

„Jetzt mal langsam, meine Süße!“
Papi mahnt: „Das wird zuviel
Bist ja lieb, doch dein Gegrüße
macht das halbe Dorf mobil.

Hinz und Kunz erflehen gerne
Hilfe, doch was blieb dann dein?
Schick ein paar davon und lerne:
Wohlstand will verteidigt sein.“


So, und jetzt sage: "Alles gequirlter Schweinedung, was dieser Mister hier fabriziert." Kann ich mit leben.

LG, Mr. @

Claudi 07.01.2016 21:01

Hi Partner,

höchste Zeit, Dich aus der Scheiße rauszuholen! Was der Schnitzelwerfer hier aus Deiner Suleika fabriziert, geht ja auf keine Kuhhaut. :D

Obwohl ... dass Papi hier von sich in der dritten Person spricht, wäre eine Möglichkeit, die der Satire noch die Narrenkappe mit Glöckchen aufsetzt. :p Ich glaube eher nicht, dass Du das wolltest. Papi (oder wer auch immer) spricht natürlich nicht direkt zum Töchterchen, sondern in Gedanken.

Ich sah die Mutter, die am Fenster steht und dem fröhlichen, unbefangenen Spiel der Kinder zuschaut, während ihre Besorgnis von Strophe zu Strophe wächst. Liest sich für mich spannend wie ein Krimi. Ich habs sehr genossen! Schon allein für die Idee, feinste Satire in einem Kindergedicht zu verpacken, hast Du Dir von mir eine :Blume: verdient. Lass Dir bloß nicht anschnacken, das Werk in den Satirezipfel zu verschieben! Das Bonbon darf erst beim Lutschen allmählich bitter werden. Bei mir funktioniert's jedenfalls.

Ganz schön raffiniert, wie Du von Anfang an konsequent, aber nicht zu aufdringlich, die Personalpronomen ins Spiel und damit subtil auf das Thema "Besitz" bringst. Schon deswegen muss es selbstredend bei der DU-Ansprache (in Gedanken) bleiben.

So, das musste erstmal raus! Ich mach's wieder in Etappen und schreibe später weiter.

LG Claudi

Agneta 07.01.2016 21:18

also bei aller Liebe. Satirisches kann ich hier wirklich nicht entdecken.:)
Wäre es jetzt überhöht, die Kinder würden Papa überrennen und das ganze Haus ausräumen, dann könnte man eine Satire vermuten.
Aber das an ein paar Pronomen festzumachen, scheint mir doch sehr gewagt.
Die moralische Ansprache am Ende hat so gar nichts Satirisches und der Rest auch nicht. Wo wäre denn der Witz der Satire?

Nur meine bescheidene Meinung...:Blume:
LG von Agneta

Chavali 07.01.2016 21:23

Hallo zusammen,

mit diesen spitzfindigen Texten und Antworten, die nur Insider verstehen können, mag ich mich nicht anfreunden.

Hier ist ein Text in der Kinderrubrik gepostet worden, der um 5 Ecken aufgedröselt werden soll und sich plötzlich
als Satire entpuppt :eek:

Dafür fehlen mir Verständnis und Zeit.

LG Chavali

Claudi 07.01.2016 23:55

Danke, Ihr Lieben! Dann kann ich ja hier weiterschreiben. :) Im Änderungsmodus ist das Zitieren immer so umständlich. ;)


Einige Stellen waren anscheinend unklar.

Zitat:

Zitat von Nachteule
Hier fehlt mir irgendwie der Grund, warum das lD mit Erfinder angesprochen wird.

Hi Eulerich, ich verstand es so, dass Hans und Grit (mit LD) Erfinder spielen wollen und dafür das Werkzeug brauchen.

Hans und Grit, die Nachbarskinder,
rufen schon vom Gartentor:
„Hast du Werkzeug? Denn Erfinder
brauchen das!“, ertönt's im Chor.



Nachdem der Ball (hinterher!) das LD Richtung Nachbargrundstück führt, erfolgt die erste, noch harmlos und völlig selbsverständlich wirkende Demonstration der Gastfreundschaft und Freigiebigkeit. Das Rufen deutet aber bereits eine leicht fordernde Haltung der Nachbarskinder an.

Papi öffnet euch den Schuppen,
Hans entwindet Grit den Ball,
die nun deine Lieblingspuppen
untersucht - da kommt Chantal.



Das "Entwinden" zeigt schon eine Spur Übergriffigkeit. Deshalb, und weil es sprachlich die Herkunft "aus gutem Haus" andeutet (Wörter wie "klaut" denkt dieses LI nicht mal) und nicht zuletzt wegen der Nähe zu "entwenden" finde ich das Wort hier sehr passend.


Die nächste Strophe hat es in sich:

Spielzeug kennt die freche Waise
nur gebraucht, das stört sie nicht.
„Schlag die Pauke nicht zu leise!“,
ziehst du sie ins Rampenlicht.



Meint: LD lässt die (freche!) Waise auf seiner (LDs) Pauke spielen und zieht das Waisenkind so ins Rampenlicht. Da wird es schon leicht perfide und bekommt durch die Übertreibung "Rampenlicht" einen Hauch von "das steht ihr nicht zu". Agneta, Du hast die Anspielung m.E. ganz richtig gesehen:

Zitat:

Warum ist genau die Waise frech? Der Zusatz mit dem Paukenschlagen und sie ins Rampenlicht ziehen, hat schon was von Ausgrenzung. Empfindliche Seelen könnten daraus lesen: "Spiel nicht m it den Schmuddelkindern, sing nicht ihre Lieder...".
Wenn das kein Indiz für Satire ist! ;) Nicht die schrille, von Übertreibungen strotzende, sondern die heimtückisch schleichende, die einen eiskalt von hinten erwischt. Ich liebe das! :D Leider neige ich selbst auch mehr zur lauten Form. Ich kann mich da immer nur schwer zurückhalten.


Mit Andrej geht es dann ganz harmlos weiter, da sollen nur Himbeeren geteilt werden:

Etwas schüchtern, denn auf Krücken,
schaut Andrej dem Treiben zu.
„Hilf uns, Himbeern zu verdrücken!“,
winkst du ihn heran. Nanu –


um mit dem letzten Wort wieder Spannung aufzubauen und nahtlos in die nächste Strophe mitzunehmen, wo sie in fast schon paranoider Besorgnis gipfelt. :D

linsen noch zwei Augenpärchen
aus dem Rhododendron raus,
Richtung Bahn und Teddybärchen?
Oder auf dein Puppenhaus?



Die "Moral" in den beiden Schlussstrophen karrikierst Du so deutlich, dass ich jetzt einigermaßen verblüfft bin, wie ernst sie von einigen genommen wurde. Da kann man mal sehen, wie leicht einen die Verpackung täuschen kann.

Ich würde statt "Schick ein paar davon und lerne" ruhig schreiben: "Schick ein paar nach Haus und lerne". Dann kriegst Du die Bildebene (die ich hier sehr wohl sehe, obwohl man das selbstredend nicht muss) noch einen Tick deutlicher.

Was mir nicht gefällt, ist der gereimte Titel. Zugegeben, er passt hervorragend ins Metrum und die moralinhaltige Essenz des Sprichworts kommt gut durch. Aber der Übermut trifft den Kern des Themas für mein Empfinden nicht exakt genug, und so wirkt er auf mich etwas aufgesetzt.

So, das muss für heute reichen, lieber Bodo.

LG Claudi

Mr. @ 08.01.2016 06:43

Hi Genosse,

mich verblüfft zunehmend, wieviel Interpretationsmöglichkeiten sich ergeben, wenn man nur höher und höher fliegt, und sich den Mist von weit, weit oben betrachtet. Dazu muss man aber schon Sommervogel sein, glaube ich. Indes; was deine Partnerin Suleika mir da gerade vorwirft, muss ich mir nicht bieten lassen. Das geht echt auf keine Schweineschwarte.

Obwohl… die Idee, dass Mutti hier am Fenster steht und dem fröhlichen, unbefangenen Spiel der Kinder zuschaut, während die Pronomen von Strophe zu Strophe wachsen, liest sich für mich spannend wie ein Krimi. Ich hab sie sehr genossen, Genosse.

Wenn ich es mir so recht überlege… im Grunde meines Herzens sah ich ja auch jemanden am Küchenfenster. Und zwar sitzen. Im Rollstuhl; nämlich die unverheiratete Tante Hildegard mütterlicherseits. Typisch für diese Frau. Erst beschwingt dem Treiben der Großneffin zusehen um dann, als es ans Eingemachte geht, kalte Füße zu bekommen. („ Oh Gott, oh Gott, oh Gott, genau wie damals, als die Russen bei uns vor der Tür standen!“) Und das Wort "Entwenden" hätte Tante Hildegard niemals gesagt. "Entwinden" kannte sie nicht einmal. ("Geklaut haben sie damals, die Russen. Wie die Raben!") Papi sollte Tante Hildegard aber schnellstens in ein Pflegeheim deportieren lassen.


Also bei aller Liebe; auch ich kann da kaum Satirisches Entdecken. Dafür fehlt mir echt Verständnis und Zeit. Eigentlich fehlt mir schon die Zeit, dir nur kurz mitzuteilen, dass mir die Zeit fehlt, dir mitzuteilen, dass mir die Zeit hierzu fehlt. Aber diese Zeit nehme ich mir. Allein schon, um deiner Suleika zu zeigen, auf welcher Seite ich stehe.

Für meine Version konnte ich Verständnis und Zeit aufbringen. Aber auch nur ein wenig. Ich bin ja auch eher ein Aasgeier als ein Sommervöglein. Piep, piep...

LG Mr. @


P.S. Und verlass dich drauf; für deine feine Versführung ( Boa ey, mir wird schlecht, bei dem Gesülze) nehme ich mir aber sowas von keine Zeit...

wolo von thurland 08.01.2016 11:42

@ Claudi
Als Ausländer habe ich den Link vom Papi zur "Mutti" nicht gemacht. Danke für den Tipp.
Aber fehlt diesem Text nicht gerade das geschmeidige sich Anschleichen? Wenn ich in wilden Kurven auf einer holpernden Schiene durch die Geisterbahn gefahren werde, kann man kaum davon sprechen, dass sich das Grauen "anschleicht". Wenn wir mit einem Text von Wilhelm Busch vergleichen (passt das?), fällt genau das die Trommel rühren auf. Oskar Matzerath statt Max und Moritz? Aber in zu stark verkürzter Form?
Gruss
wolo

Bodo Neumann 08.01.2016 16:18

Hallo miteinander,

auf der einen Seite ist es spannend, die Diskussion erstmal laufen zu lassen, ohne früh durch Statements eine Richtung vorzugeben. Andererseits hat man dann auch ganz schön was abzuarbeiten - durch die sehr unterschiedlichen Lesarten wirds nicht leichter, aber ich versuchs mal.:)

Zitat:

Ich hoffe, du nimmst mir meine Meinung nicht übel...
Die Diskussion ist nah am Text geblieben, da gibts gar nichts übel zu nehmen. Weder dir noch allen anderen in diesem Faden. Vielen Dank dafür vorweg.:) Nun der Reihe nach:

@Eule

Zitat:

Zitat von Nachteule
Was mich stört ist eher das "Du". Ich habe gar keine Eisenbahn.

Mein LI würde auch niemals mit einer Nachteule sprechen.:D Ernst beiseite - für diese kleine Geschichte habe ich eine Perspektive aus Sicht eines erwachsenen Familienmitgliedes angesteuert. Die Mutter, der Vater oder eine Oma (selbst die unverheiratete Tante Hildegard mütterlicherseits wäre denkbar); jedenfalls jemand, der das Kind sehr sehr gern hat. Die Ansprache erfolgt natürlich in Gedanken, beim Beobachten des Treibens des kleinen Goldstücks.
„Schlag die Pauke nicht zu leise!“,
ziehst du sie ins Rampenlicht.
Zu deiner Frage: Mit "sie" ist die Waise gemeint (nicht die Pauke), die zum Schlagen aufgefordert wird. Ich denke, das müsste durch die Anführungszeichen deutlich werden, oder? Den Imperativ finde ich wichtig, weil ich die Waise nicht laut trommelnd einmarschieren lassen wollte.
Zitat:

Zitat von Nachteule
Am Schluss dann die "Moral", die ich ironisch verstehen will.

Ich aber auch!:)

@ Agneta und Chavali

Eure Lesart, wenn ich euch richtig verstehe, ist eine ganz andere als Eules.
Zitat:

Zitat von Agneta
Insgesamt ist mir auch das Ende mit der zusätzlichen Moralkeule zu stark.

Ja, du siehst sie aber auch nicht ironisch, oder?
Zitat:

Zitat von Agneta
Man könnte z.B. beim Puppenhaus enden und dem Leser das weitere Denken selbst überlassen.

Ganz und gar nicht, denn die Satire wird ja erst in den letzten beiden Strophen eine. Bis dahin ist alles nur Anlauf (vielleicht etwas lang, das müsste man noch untersuchen). Endete man nach Puppenhaus, würden die Leser fast zwangsläufig Schlüsse ziehen müssen, die in eure Interpretationsrichtung gehen. Die von dir eingeforderte Überhöhung, so hoffe ich, findet erst am Ende statt.
Zitat:

Zitat von Chavali
Vor meinem geistigen Auge sehe ich ein Kind, das alle seine Spielsachen aus dem Haus oder sonstwo herholt,
um es den anderen zu präsentieren und sich dann wundert, dass alle was davon haben wollen....

Da bist du mir doch schon ein ganz schönes Stück gefolgt, aber es ist mir offensichtlich nicht gelungen, dich bis zum Ende des Gedankens zu führen, obwohl ich beim letzten Vers bis kurz vor knapp an Verdeutlichung und Verschärfung gefeilt habe.:o

@ Wolo
Zitat:

und dann doch nicht immer ideal auf die kürze gebracht,
Ja, ich fand den Anlauf schließlich auch mindestens eine Strophe zu lang, konnte mich aber nicht entscheiden, welchen der Besucher ich streichen könnte...:o
Zitat:

aber es würde mich doch interessieren, wie der hier reinkommt. bist du erfinder von beruf?
Ich erfinde vielleicht komplizierte Verse, aber sonst nichts wichtiges.:D Die Kinder wollen Erfinder spielen und bitten um Utensilien - es hätte auch etwas anderes sein können. Zu trivial? Vielleicht habe ich zu lange über diesen Versen gegrübelt, geändert, verworfen, um zu bemerken, dass es für Außenstehende nicht mehr ganz eindeutig zu verstehen ist.

Mit dem "Gegrüße" sollte zum ersten Mal (nach all den entzückenden und stolzen Beobachtungen) ein genervter Ton des LI eingeführt werden. Aus "Willkommen heißen" und "grüßen" wird jetzt, wo das Maß voll wird, "Gegrüße".
Zitat:

"Schick ein paar davon" muss im Sinn von "Schick ein paar weg" gelesen werden
Ja, diese Stolperfalle ist nicht optimal. Zunächst stand dort "Schick ein paar nach Haus". Im Zuge der Verschärfung der letzten Strophe, wollte ich auf das Haus verzichten und einfach nur weg schicken. Am liebsten hätte ich "schick ein paar davon weg" getextet, was ich nicht mehr in den Vers bekommen habe. Dann habe ich mich mit dem Kompromiss arrangiert. Danke für diese Anmerkung.
Zitat:

Darum sind wir Papis für eine Obergrenze.
:D Du sagst es! Wenn schon Mutti keine kennt...:rolleyes: Ganz recht, diese Anspielung hätte auch noch in den Text gekonnt, indem der Papi als LI klarer definiert wäre. Aber du hast den Weg ja auch so gefunden.:)

@ Lailany
Du lausiger Ratefuchs! Dabei hast du uns ja auch ein ganz ordentliches Rätsel aufgegeben.:) Dabei sind es gar nicht so viele Ecken, um die es zu denken galt.
Zitat:

Zitat von Lailany
Weiters ist ein so strikt erhobener moralischer Zeigefinger nicht das, was man in einem Kindergedicht erwarten würde.

Damit hast du doch den Schlüssel schon in der Hand, aber die Tür nicht gefunden? Ich hoffe, deine Enttäuschung hält sich in Grenzen - so gewaltig war der Wurf nun ja doch nicht... und keiner bringt es besser auf den Punkt als

Mr. @:
Zitat:

da is keine versteckte geniale MIssion. Der kann es einfach nicht besser.
Alles gequirlter Schweinedung, was dieser Mister hier fabriziert.
In deiner Version erzählt der Zaungast aus der Deckung heraus eben direkt, aber als neutraler Dritter. Kann man machen. Mein Wunsch war es aber, den "Sinneswandel" des Papis (bleiben wir mal beim Papa) herauszuformen.

@ Claudi,
Zitat:

Liest sich für mich spannend wie ein Krimi.
Spannung sollte an sich gar nicht aufgebaut werden (oder nimmst du mich gerade ironisch hoch?:confused:), aber okay, wenn du es so siehst. Eher sollte eine leichte, unbeschwerte Szene gezeichnet werden, um den "Abgang" noch bitterer zu machen, wie du es anhand des Bonbons beschrieben hast. Unter "Satire" ist der Leser von Anfang an misstrauisch und lauert darauf zu sehen, wohin der Hase laufen wird. Ich dachte halt, ich lass ihn in der Kinderabteilung mal auflaufen. :) Schön, dass dir die Idee gefällt und danke auch für deine weitergehende Euphorie (so sie ernsthaft ist), die aber mMn etwas über das Ziel hinausschießt. Soviel hat der Text nun auch nicht verdient, denn er hat seine Ecken und Kanten. Einmal der Titel - ja, von allen halbherzigen Ideen war dieser am Ende mein Favorit. Und zum anderen fehlt dem Text (ich kann nicht exakt sagen warum) doch die von Wolo in Frage gestellte "Geschmeidigkeit" beim Anschleichen. Wenn er damit meint, dass die Szenerie willkürlich zusammengestellt wirkt, kann ich ihm dabei folgen. Aber ich kriegs wohl nicht besser hin.

An dieser Stelle nochmal vielen Dank für die intensive Diskussion (hat man ja nicht immer) und eine kleine Entschuldigung für eventuell überanspruchtes Verständnis und die geraubte Zeit. Manchmal passiert sowas halt.:o

Falls ich auf einen euch wichtigen Punkt nicht oder nur verwirrend eingegangen bin, bitte ich um kurze Anmahnung. Die Diskussion muss nicht beendet sein.

lg Bodo


charis 08.01.2016 17:24

Lieber Bodo,

Zitat:

Dabei sind es gar nicht so viele Ecken, um die es zu denken galt.
Finde ich auch, aber diese Ecken sind schon sehr besonders! :)

Aber ich muss noch immer über die Himbeeren grübeln: Die Nahrung (Grundbedürfnis) spielt nicht wirklich eine Rolle - Himbeeren sind zwar sauguat, haben aber wenig Nährwert - Spielzeug ist anscheinend wichtiger. ;)

Sehr gern gelesen!

Lieben Gruß
charis

Agneta 08.01.2016 18:12

Bodo, es ist schön, dass du es gelassen nimmst, denn wenn man so viel Widerspruch auf ein Werk bekommt, dann ist das nicht einfach:).

Da ich es nicht als Satire sehe, kann ich auch die Ironie am Ende nicht sehen.
Feine Ironie ist oft schwer nachzuempfinden, aber wenn es eine Satire sein sollte, dann müsste das nicht erst am Ende kommen, sondern sich mit Wortwitz durch das ganze Stück ziehen. Oder die Geschichte an sich müsste abstrus oder witzig sein. Beides ist hier nicht der Fall.

Ich denke wirklich, es liegt an der Form der Suleika. Dieses "eintönige", irgendwie "nicht zu Potte kommende dieser Form "verleitet, sich davon einfangen zu lassen.
Ich finde auch die Beispielsuleika ziemlich ätzend und banal. Passte ja gerade für Goethe. Darum habe ich eine Parodie darauf geschrieben.

Ist doch egal!:). Die Sommervögel nehmen sich Genre vor, aninmieren und inspirieren den Rest der Truppe, mitzumachen. Das ist doch, was zählt.
Vielleicht gehörte dieses Werk tatasächlich nicht zu deinen Sternstunden.
Deine KLapphornverse waren dafür gut!
Jedem von uns kann mal sowas passieren. Und? Wir sind doch hier im trauten Kreis, wo wir uns alle weiter bringen wollen.;)
Und eine Suleika ist es sicherlich nicht wert, dass man sich darüber , naja....

Weiß doch jeder, dass du schrei:D:D:Dben kannst.
Aber die Satire, davon überzeugst du mich nicht:D:D:D
LG von Agneta

Bodo Neumann 08.01.2016 20:46

Hallo Charis,
Zitat:

Finde ich auch, aber diese Ecken sind schon sehr besonders!
Da das Feedback einigermaßen ambivalent ausgefallen ist - verrätst du mir, ob du sie besonders kompliziert oder besonders angebracht findest? Und deine Gedankengänge über die Himbeeren sind mir noch nicht ganz klar. Worauf willst du hinaus?:confused:

Hallo Agneta,

mach dir mal keine Sorgen um mich - es gab ja neben dem Wider- auch Zuspruch. Das Schicksal der Ahnungslosigkeit trägt sich doch relativ leicht, wenn es auf mehrere Schultern verteilt ist. :D

lg Bodo

Nachteule 10.01.2016 02:28

Hallo Bodo,

ich verstehe das mal so, als habe ich deine Intention recht gut getroffen?
Ich bleibe aber dabei, dass ich der Meinung bin, die Anführungszeichen bei der Pauke sollten nach hinten gezogen werden. Weil das lI eben sagt "schlage die Pauke, wenn du sie ins Rampenlicht ziehst" und nicht "schlage die Pauke", während das lD sie gerade auf die Bühne schleppt.
(Die Frage nach dem "sie" war aber nicht von mir?)

Mit den Antworten der anderen Fragen war ich eigentlich zufrieden. :D

nächtlicher Gruß, gutes nächtle und carpe noctem
Nachteule

charis 10.01.2016 09:47

Zitat:

Zitat von Bodo Neumann (Beitrag 90418)
Hallo Charis,
Da das Feedback einigermaßen ambivalent ausgefallen ist - verrätst du mir, ob du sie besonders kompliziert oder besonders angebracht findest? Und deine Gedankengänge über die Himbeeren sind mir noch nicht ganz klar. Worauf willst du hinaus?:confused:

Ja, da habe mich mich wieder einmal zu kryptisch ausgedrückt. Ich meinte, ich hatte keine großen Schwierigkeiten deinem Gedankengang zu folgen und empfand diese Kinderspielszene als originellen "Aufhänger".

Das mit den Himmbeervers: Ich dachte, du wolltest bewusst darauf hinaus, dass wir weniger Angst um unser Essen, sprich um die Befriedigung unserer Grundbedürfnisse haben, als mehr um unsere Wohlstandsspielzeuge, also all die Dinge, die wir uns gerne leisten aber nicht wirklich brauchen.

Lieben Gruß
charis

Bodo Neumann 10.01.2016 17:27

N'ahmd Nachteule,

Intention getroffen, richtig. :)
Zitat:

Ich bleibe aber dabei, dass ich der Meinung bin, die Anführungszeichen bei der Pauke sollten nach hinten gezogen werden. Weil das lI eben sagt "schlage die Pauke, wenn du sie ins Rampenlicht ziehst" und nicht "schlage die Pauke", während das lD sie gerade auf die Bühne schleppt.
Ich verstehe das als Vorschlag deinerseits, der die Aussage dann verändern würde. Zum Vergleich:

Bodo meinte:
Das LD zieht die Waise mit den Worten "Schlag die Pauke nicht zu leise" ins Rampenlicht.

Eule schlägt vor:
Das LD animiert die Waise mit den Worten (sinngemäß) "Schlag die Pauke nicht zu leise, wenn du sie (die Pauke) schon ins Rampenlicht ziehst"

Habe ich dich richtig verstanden?

Zitat:

(Die Frage nach dem "sie" war aber nicht von mir?)
Die habe ich indirekt von dir gestellt verstanden, da ich dachte, es wäre dir unklar geblieben, auf wen oder was sich "sie" bezieht.

Hallo Charis,


danke für die nochmalige Rückmeldung.

Zu den Himbeeren: Nein, das hieße zu viel hineininterpretiert. Oder anders gesagt, rein zufällig. Im Moment gibt es ja auch noch keinen Grund, diesen Aspekt aufs Korn zu nehmen, da es trotz der zugegebenermaßen sehr schwierigen Situation keinen Grund gibt, Angst um die Versorgung mit Nahrungsmitteln zu haben. Wenn es soweit ist, werden wir es zuerst aus Dresden erfahren ;) Schade eigentlich.

lg Bodo

Nachteule 10.01.2016 23:19

Hey,

Zitat:

Ich verstehe das als Vorschlag deinerseits, der die Aussage dann verändern würde. Zum Vergleich:

Bodo meinte:
Das LD zieht die Waise mit den Worten "Schlag die Pauke nicht zu leise" ins Rampenlicht.

Eule schlägt vor:
Das LD animiert die Waise mit den Worten (sinngemäß) "Schlag die Pauke nicht zu leise, wenn du sie (die Pauke) schon ins Rampenlicht ziehst"

Habe ich dich richtig verstanden?
Nene, ich meine schon "schlage die Pauke nicht zu leise, wenn du die Waise ins Rampenlicht ziehst". Nur dass das eben eine Person sagt "schlage die Pauke nicht zu leise, wenn du die Waise ins Rampenlicht ziehst" und nicht dass sie gerade während das lD die Waise ins Rampenlicht zieht, sagt, dass es die Pauke nicht zu leise schlagen soll. Also dass es etwas zusammenhängendes und nicht zwei getrennte Dinge sind. Also eine Aussage und nicht eine Aussage und etwas das gerade passiert. :D Also dass die Waise "sie" ist war mir immer klar...
Alle Klarheiten beseitigt? :D

nächtlicher Gruß, gutes nächtle und carpe noctem
Nachteulen

Bodo Neumann 14.01.2016 20:39

Moin Eule,
Zitat:

Alle Klarheiten beseitigt?
Davon kannst du getrost ausgehen.:D Ich kann allenfalls ahnen, was du mir empfehlen möchtest. Allerdings erschließt sich mir noch nicht das Warum, also wieso du diese Umstellung bevorzugen würdest. Der Beobachter würde ja mit dieser direkten Ansprache an das Kind aus der Beobachterrolle heraustreten und aktiv in das Geschehen eingreifen. So sehe ich die Szene aber nicht. Denn wenn das LI sein Kind derartig aktiv beim Einladen der Nachbarskinder unterstützte, wäre sein "Stimmungsumschwung" am Ende weniger glaubhaft. Meinst du nicht?

lg Bodo

Nachteule 21.01.2016 15:07

Hey Bodo,

ich war in letzter Zeit etwas im Stress, darum konnte ich nicht gleich antworten...

Zitat:

Allerdings erschließt sich mir noch nicht das Warum, also wieso du diese Umstellung bevorzugen würdest.
Weil du eine zusammenhängende Aussage triffst, von der du einen Teilsatz in Anführungszeichen setzt, den anderen aber nicht. Darum würde ich "ganz oder gar nicht" bevorzugen. (Ich habe im ersten Beitrag ja schon gesagt, dass ich mir das gar nicht auch vorstellen kann.) Sonst wirkt es wie
"Ich habe Appetit" auf ein Marmeladenbrot.
also etwas merkwürdig. ;)
Darf ich den Spieß umdrehen und dich fragen, warum eine Hälfte in Anführungszeichen steht? :p
(Wobei mir gerade auffällt: sagt das Kind "Schlag die Pauke nicht zu leise" und zieht dann die Freundin ins Rampenlicht? Dann ist deins natürlich richtig und ich hätte nur alles falsch verstanden. :eek: Sollte das der Fall sein, ziehe ich meine Aussage zurück und behaupte von nun an das Gegenteil.)

nächtlicher Gruß, gutes nächtle und carpe noctem
Nachteule

Bodo Neumann 21.01.2016 20:31

Zitat:

Wobei mir gerade auffällt: sagt das Kind "Schlag die Pauke nicht zu leise" und zieht dann die Freundin ins Rampenlicht?
:):):)Danke! Noch besser: zieht die Freundin mit diesen Worten ins Rampenlicht. Das habe ich offensichtlich lange erfolglos versucht, dir (und anderen?) zur vermitteln. Jetzt hat er's! :)

Bodo freut sich.


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