Gedichte-Eiland

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-   -   Das Unwetter zieht herauf (http://www.gedichte-eiland.de/showthread.php?t=18282)

Erich Kykal 12.02.2018 18:42

Das Unwetter zieht herauf
 
Überm Rand der Himmel hängen
Ungeheuer, graue Grausamkeiten,
und aus ihren Mäulern drängen
Ausgeburten, die auf Wirbeln reiten.

Dunkelheiten überziehen
schon die Lande, deren Hügelwogen
wie vor diesem Sturmwind fliehen,
willenlos entfestigt und verbogen.

Erste Blitze zucken lüstern
durch das wilde Brodeln und das Dräuen,
auf der Weide recken Nüstern
sich verängstigt und die Pferde scheuen.

Rasch hinein und in die Stube,
und die Tiere in die warmen Ställe!
Eines Himmels Mördergrube
schickt sogleich die erste Regenwelle!

Übern Rand der Himmel ragen
grimme Mienen, die Grimassen schneiden,
und die schwarzen Münder sagen
tausend Tode uns und Schmerzerleiden.

Laie 12.02.2018 19:37

Hi eKy,

das muss ein gewaltiges Unwetter gewesen sein. Wortgewaltig ist auf jeden Fall dein Gedicht. Ich sehe die schwarze Wolkenwand vor mir, fühle die Winde stürmen, sehe die Blitze züngeln und höre die Donner drohen, alles in angespannter Erwartung der Entladung in sintflutartigen Regenfällen.

Sehr gern gelesen!


Gruß,
Laie

Terrapin 12.02.2018 20:04

Hi Erich,

Gewitter sind was faszinierendes. Ich mag die schwarzen Wolkenzitadellen
wie sie sich kräuselnd aufblasen und immer drückender nahen mit Windpeitschen.

Bei den Wirbeln in Strophe eins dachte ich zuerst an selbige im Rückgrat.
Weil sich auch solche Höllenbilder eines Luther auftaten. :Aua

Fein zu lesen.

Gruß Pinni.

Erich Kykal 12.02.2018 21:37

Hi Laie, Terry!

In meinen Bildsonetten gibt es einige Bespiele in Öl für solche Stimmungen:

https://upload.wikimedia.org/wikiped...-_VGM_F778.jpg

http://images.fineartamerica.com/ima...omas-moran.jpg

https://upload.wikimedia.org/wikiped...ters_37116.jpg

http://mfas3.s3.amazonaws.com/objects/SC193639.jpg


Vielen Dank fürs Eintauchen! :)

LG, eKy

Eisenvorhang 12.02.2018 22:14

Hallo lieber Erich,

ein feuriges und sehr eindrückliches Gedicht!

Ein paar Gedanken, vielleicht helfen sie dir:

Rasch hinein und in die Stube
und die Tiere in warmem Gemäuer!
Eines Himmels Mördergrube
schickt sogleich die ersten Ungeheuer!

*Regenwellen... Ich tue mich schwer mit der Metapher!
Es gibt ein Wellen des Regens, durch den Wind. Vielleicht mehr ein Gewoge des Regens etc.
Oder? Aber ein Regen kann auch peitschen! Oder wie ein Peitschen! etc.

Kein Komma nach Stube, weil Konjunktion mit "und", "oder".
Wenn ich richtig liege... Habe ich heute erst gelernt :D :D

"grimme Mienen, die Grimassen schneiden,"

Grimassen wirkt auf mich nicht bedrohlich und nimmt Wirkung aus dem Gedicht. In meiner Wahrnehmung - ich glaube dies ginge besser.

Davon ab! Wie immer: Hut ab!
Sehr sehr gut geschrieben. Ich könnte es wohl nicht!

Und allergernst gelesen!

juli 13.02.2018 08:48

Hey eKy,

Was für ein Gewitter! Wow!:)

Ich finde Gewitter faszinierend, früher habe ich Blitze durch mein Dachfenster gesehen. Ich habe 1 mal ein Gewitter im Harz erlebt, das einzige im Gebirge, und es gibt einen Unterschied zum Norden. Durch die Trichter, Täler der Berge kracht es so richtig! Die Blitze zischen aber genauso wie hier.

Am Meer ballt sich ein Gewitter in der Ferne auf, doch kann es sich schnell nähern. Man ist froh, wenn man ein Dach über dem Kopf hat.

Deine aufgeführten Bilder habe ich mir alle angeschaut, diese haben mich auch fasziniert. Die Farben werden stärker und das Ballen von Wolken.... ir fehlen die Worte.... Ich muss wohl einen Hang zum Gewitter haben. ;)

Ich mag auch, wenn es weiterzieht, damit ich zurückblicken kann, um mir zu sagen: Was für ein außergewöhnliches Naturereignis.:):):)

Außergewöhnlich ist auch der Dichter hier!:):Blume::)

Sehr gerne aus der Ferne gelesen sy

:Blume::Blume::Blume:

Sufnus 13.02.2018 13:33

Gewitternochmal, gefällt mir richtig gut! :) Die metrische Struktur mit wechselnden 4- und 5-Hebern ist schön bewegt... passend zum Sujet und das Gedicht enthält etliche klangliche und sprachliche Perlen. Mich würde hier auch mal interessieren, in welcher Reihenfolge die Strophen entstanden sind... Strophe 3 und 4 finde ich besonders schön und Strophe 1 und 2 trumpfen sprachlich auf, dagegen kommt mir Strophe 5 etwas dazukonstruiert vor.

Die Strophe 1 und 5 verbindende Rahmenkonstruktion mit dem Himmelsrand ist zwar formal schlüssig, aber für mich funktioniert die letzte Strophe inhaltlich nicht so richtig, denn eigentlich ist (für mich, ganz subjektivst) bei der vorletzten Strophe angelangt schon alles gesagt...

Und Kleinigkeiten:
- Um zu vermeiden, dass beim Vortragen Ungeheuer nicht als ungeheuer (attributiv zu graue) verstanden wird (was zu einem seltsamen Bild von ungeheurem Grau führte), ist eine Zäsur an der Stelle des Kommas notwendig, die den Vortragsfluss etwas aufholpert.
- Das Wort Hügelwogen könnte (bis man zum Verb "fliehen" gelangt ist) die Wogen (Plural von Woge) oder das Wogen (Substantivierung von wogen) bedeuten, diese sich erst spät auflösende Doppeldeutigkeit ließ mich etwas straucheln.
- Ich ganz persönlich finde einen dreigliedrigen Ausdruck "willenlos, (sic!) entfestigt und verbogen" etwas schöner als die Erweiterung von entfestigt durch willenlos (kein Komma zwischen den Wörtern), weil durch die in der Dreier-Aufzählung entstehende kleine Sprechpause zwischen willenlos und entfestigt der Klang noch etwas schöner ist.
- Ein warmer Stall will mir subjektiv etwas anheimelnder erscheinen als warme Ställe (de gustibus... )
- Die Genetivkonstruktion "Eines Himmels Mördergrube" erzeugt, find ich, einen etwas sperrigen Sound.

Aus all dem ergibt sich mein Vorschlag (mit überfluteter Grammatik in den beiden letzten Zeilen... I know ;) ... ):

Überm Rand der Himmel hängen
wutbeladen graue Grausamkeiten,
und aus ihren Mäulern drängen
Ausgeburten, die auf Wirbeln reiten.

Dunkelheiten überziehen
schon die Hügel, die bewegten Wogen
gleichend vorm Gebrause fliehen,
willenlos, entfestigt und verbogen.

Erste Blitze zucken lüstern
durch das wilde Brodeln und das Dräuen,
auf der Weide recken Nüstern
sich verängstigt und die Pferde scheuen.

Rasch hinein und in die Stube,
und die Tiere in den warmen Stall!
Himmelstränke, Mördergrube,
flutet, hohe Not, der Regenschwall.

Chavali 13.02.2018 13:35

Lieber Erich,

wortgewaltig lässt du uns an einem gewaltigen Unwetter teilhaben :)
Gut geschrieben zwar, aber (für mich) dieses Mal nicht ganz so lyrisch,
z.B.
Zitat:

Überm Rand [...]
und die Strophen 3 & 4.
Fast würde ich sagen, die brauchts nicht mehr.

Aber du konntest wohl nicht aufhören zu dichten angesichts der Naturgewalten...? ;)


Lieben Gruß,
Chavali

Erich Kykal 13.02.2018 16:21

Hi EVG!

Grimassen sind verzerrte Mienen, und die können durchaus bedrohlich verzerrt sein - schau nur mal einem Maori bei seinem Haka ins Gesicht!

Mit dem Komma nach "Stube" liegst du falsch, da DAVOR im Satz bereits ein "und" kam, und der Satzteil mit dem zweiten als angehängte Zusatzinfo ein eigener ist.

Dein Vorschlag mit Gemäuer macht die Zeile vierhebig: 4-4-4-5. Mein Hebungsschema für dieses Gedicht ist aber: 4-5-4-5. Bewusst so gewählt, um die aufgewühlte Unruhe der Stimmung wiederzuspiegeln.

Die "Regenwellen" finde ich nicht seltsam, dann müsste mir Hitzewelle auch komisch erscheinen. Zudem hatte ich das Wort "-wogen" schon in S2 verwendet, und ich wiederhole mich sehr ungern unwillentlich.


Hi Sy!

Auch bei mir sind die Kindheitserinnerungen an Gewitter am maßgeblichsten! Mit dem Dachfenster hattest du Glück - schon 2 Meter neben dem Blitzableiter kann der Blitz überall einschlagen, und so ein Dachfenster hält ihn schon gleich gar nicht auf!
Vor einigen Jahren hat's erst in einen Baum 10m neben meinem Haus eingeschlagen, ein Jahr später direkt ins Haus: Grillte mir alle Sicherungen, auch die Panzersicherungen außen am Haus, sowie die Telefonanlage! War beide Male ein Knall, dass man fast einen Herzstillstand hätte kriegen können!


Hi Sufnus!

In diesem Falle entstanden die Str. in der gegebenen Reihenfolge. Einzig mit der letzten Zeile bin ich nicht so ganz glücklich, da geh ich vielleicht noch mal dran. Allerdings wollte ich, sozusagen als schließende Wiederholung, das Bild von S1 nochmal am Ende anklingen lassen.

Bezüglich "schon nach S4 alles gesagt" bin ich anderer Ansicht. Diese Str. scheint mir als Conclusio inhaltlich zu wenig allgemein und griffig, als "Moral" sozusagen zu individuell. Da hängt mir der Erzählstrang noch zu sehr in der - gewittrigen - Luft!

Die "Ungeheuer" stören mich nicht, sie sind ja groß geschrieben, und ich bin keiner von den "Überkandidelten" ;), die diese "Bei-Gedichten-vorn-alles-groß-schreibe-Masche pflegen - ein nie endender Born vermeidbarer Missverständnisse für den genervten Leser! :D

Die "Ställe" sind dem Kadenzenschema geschuldet, das ich nicht durchbrechen wollte, sowie dem Reim auf "-welle". Auf Wall hätte es "Regenfall" oder "Regenwall" gegeben, aber das schien mir zu unbewegt, zu statisch.

Beim Komma nach "willenlos" folge ich deinem Gedanken.

Deine vierstrophige Version gefällt mir sehr, aber wie gesagt, ich wollte das Gedicht nicht mit der Beschreibung des Geschehens auf den Bauernhöfen beschließen.
Auch "Gebrause" klingt mir zum einen vom Wortklang her zu harmlos - und ich denke dabei eher an eine Duschkabine ... - okay, meine ganz subjektive eigene Macke! :Aua


Hi Chavi!

Dieses Gedicht ist aus Erinnerungen geschöpft - kein aktuelles Unwetter hier.

Das "Überm/-n" - ja, da gebe ich dir recht, das ist nicht so elegant. Aber ich wollte das optisch Überhängende, Erschlagende solch dräuender Wolkentürme ausdrücken, und wie sonst hätte das gehen sollen, wenn man dabei im gegebenen Takt bleiben will?

-------------------------------------------------

Euch allen vielen Dank für die wertvollen Gedanken und Ideen sowie den freundlichen Zuspruch! :) Dieses Werk ist sicher keine von meinen "absoluten lyrischen Großtaten", soviel ist klar - aber soweit ganz okay. :D

LG, eKy

Eisenvorhang 13.02.2018 16:33

"und die Tiere in warmem Gemäuer!"
XxXxXxXxXx

ist doch fünfhebig, oder? Genau wie Deine Zeile.

Wegen der Konjunktion! Da bin ich mir nicht so sicher... :P :D
Eben WEIL es bereits ein "und" gab, muss das Komma weg...

Ist auch egal - ich will ja nicht schulmeistern, sondern nur Gelerntes vertiefen!
Weswegen ich das auch hinterfrage, weil ich es lernen möchte.

Danke fürs Aufklären!

vlg

EV

Sufnus 13.02.2018 16:51

Zitat:

Zitat von EVG (Beitrag 109564)
"und die Tiere in warmem Gemäuer!"
XxXxXxXxXx

ist doch fünfhebig, oder? Genau wie Deine Zeile.

"Und die Tiere in warmem Gemäuer"
lässt sich entweder als Anapäst mit Katalexe im letzten Versfuß lesen: xxXxxXxxXx
oder - ziemlich konfus - "Und die Tiere" als Trochäus, gefolgt von einer kleinen Zäsur und dann einem Jamubs-Anapäst-Mischmasch: XxXx - xXxxXx.

Bei Deiner Lesart müsste man das Wort "warmem" Endbetont lesen: warmém... das ist eher schräg... ;)

Eisenvorhang 13.02.2018 16:57

Hi Sufnus,

ja "warmem" - bei mir dominiert im natürlichen Klang das "-mem" über dem "war". Ich müsste mich zwingen es anders zu sprechen!

Ich denke, das hängt mit den Lippenschluss des "-mem" zusammen, weil das "war" mit zurück gezogener Zunge gesprochen wird.

vlg

EV

PS: ich google gleich mal katalexe.

Sufnus 13.02.2018 17:09

Zitat:

Zitat von EVG (Beitrag 109568)
ja "warmem" - bei mir dominiert im natürlichen Klang das "-mem" über dem "war". Ich müsste mich zwingen es anders zu sprechen!

Was meinst Du mit dominiert? Dass Du bei "warmem" die zweite Silbe betonst wie bei "Rebell" oder "anstatt" oder "Geschäft"? Nicht auf der ersten Silbe wie bei "Blumen" oder "Riesen" oder "sehen"?

Eisenvorhang 13.02.2018 17:16

Genau! :-)

Sprich es mal langsam und achte darauf: die Zungenspitze zieht sich leicht auf den Grund zurück bei "war" - dadurch wird der warme Klang des "a's" erzeugt und das "mem" wird primär durch die Lippen erzeugt.

Bei mir jedenfalls - mir geht es in dem Fall nicht um Recht haben, sondern um Verstehen. Mir geht es immer nur um Verstehen, weil ich der Schrift und Lyrik mächtig werden will.

Vorschläge kann ja jeder entgegennehmen, sie aber in der Tiefe zu verstehen, ist nicht immer einfach. Da will ich aber hin!

vlg

EV

Sufnus 13.02.2018 17:25

Zitat:

Zitat von EVG (Beitrag 109571)
Bei mir jedenfalls - mir geht es in dem Fall nicht um Recht haben, sondern um Verstehen.

Absolut... ist kein Rechthabewollenwettbewerb, engagiert vorgetragene Argumente sind keinesfalls als stures Beharren auf der eigenen Position zu verstehen. :)

In der üblichen deutschen Metrik ist die Betonung der Silbe das entscheidende Kriterium, andere Qualitäten der Silbe, wie die Wärme des Klangs, die Ausspracheposition im Mund oder die empfundene Länge (wie in der antiken Lyrik) werden üblicherweise nicht herangezogen. Aber das schöne an der Dichtung ist ja, dass es so eine Vielzahl von Poetiken gibt. Selbst das Konzept der Silbe in unserem Verständnis ist nicht in jeder Lyrik realisiert - man denke an jap. Lyrik. Und dann kann man natürlich auch seine ganz eigene Poetik kreieren. :)

Erich Kykal 13.02.2018 17:26

Hi EVG!

Ich muss Sufnus recht geben. "Warmen" ist eindeutig auf Silbe eins zu betonen:

"und die Tiere in die warmen Ställe."
XxXxXxXxXx


Deine Zeile:

"und die Tiere in warmem Gemäuer."
XxXxxXxxXx

Für einen sauberen Anapäst müsste man die erste Silbe unbetont lesen, aber das passt hier so gar nicht ins Schema mit betontem Auftakt.

Man könnte deine Zeile also als "vierhebig mit zweifachem Senkungsprall" bezeichnen, passt weder von Länge noch Rhythmus in dieses Gedicht.
Sorry, ist nun mal so.

Wäre mir aber nicht so viel Erbsenzählerei wert gewesen wie dem guten Sufnus (;)) - ich finde, man muss sich nicht immer an jeder Kleinigkeit abarbeiten und wirklich ALLES um jeden Preis bis ins letzte Detail klären und erklären. Das kann auf die Dauer demütigend wirken, und irgendwann lernt man es hier sowieso von allein zu unterscheiden.


Und das Komma passt dort, glaub mir einfach. :rolleyes:

LG, eKy

Eisenvorhang 13.02.2018 17:42

Zitat:

Zitat von Sufnus (Beitrag 109573)
Absolut... ist kein Rechthabewollenwettbewerb, engagiert vorgetragene Argumente sind keinesfalls als stures Beharren auf der eigenen Position zu verstehen. :)

Danke!

In der üblichen deutschen Metrik ist die Betonung der Silbe das entscheidende Kriterium, andere Qualitäten der Silbe, wie die Wärme des Klangs, die Ausspracheposition im Mund oder die empfundene Länge (wie in der antiken Lyrik) werden üblicherweise nicht herangezogen. Aber das schöne an der Dichtung ist ja, dass es so eine Vielzahl von Poetiken gibt. Selbst das Konzept der Silbe in unserem Verständnis ist nicht in jeder Lyrik realisiert - man denke an jap. Lyrik. Und dann kann man natürlich auch seine ganz eigene Poetik kreieren. :)

Okay - im Zweifelsfall immer Duden. Danke, dass Du Dein Wissen mit mir teilst.

@Erich -
Ich will niemanden demütigen! Ich will lernen und vor allem ein Szenario vorbeugen:

Das Menschen ankommen und Unwissen verbreiten, woran man dann auch glaubt, weil man es selbst nicht besser weiß. Daraus erwachsen Zweifel und jede Motivation wird zerstört.
Weswegen ich meinen eigenen Verstand benutzen will und die Fähigkeit zu lernen. Das es auf Wegen des Lebens nicht viele Unterstützer gibt, weiß ich - und ich bin auch nicht die Art von Person, die anderen permanent Komplimente ausspricht. Für eine positive und stabile emotionale Umgebung bin ich nicht zuständig, für mein Wissen hingegen schon. Ich greife keinen an, beleidige niemanden - ich stelle nur Fragen, die meist keinerlei Raum für was Doppeldeutiges lassen.

Wenn ich also Dinge aufgreife und hinterfrage, dann nie mit der Absicht: "DU hast es falsch gemacht", sondern immer mit dem Gedanken: "Warum, wieso? Kann es mir jemand erklären?".

Und wenn Du von mir verlangst, ich solle mich zurücklehnen, weil mir die Geister des Wissens irgendwann zugeflogen kommen sollten, dann besitzen wir beide nicht den gleichen Druck der Neugier.

Glaube mir, ich zwinge mich schon zur Geduld - "Über Geduld" von Rilke hängt bei mir ausgedruckt an der Wand. Bin aber auch nur ein Mensch.

Ich weiß, dass ich damit bei Dir keine Pluspunkte sammle, aber das will ich auch gar nicht.

Ich will Lyriker werden.

vlg

EV

Sufnus 13.02.2018 19:49

Zitat:

Zitat von EVG (Beitrag 109577)
@Erich -
Ich will niemanden demütigen!

Das hat Dir keiner unterstellt... irgendwie scheinst Du Dich von Erich angegriffen gefühlt zu haben... dabei hat er mit dem von ihm ganz lieb gemeinten Hinweis auf potentiell ins Kraut schießende statistische Erhebungen auf dem Gebiet der Leguminosen mich angesprochen und nicht Dich... ;) Aber eKy und ich verstehn uns da... no problemo... :)


Zitat:

Zitat von EVG (Beitrag 109577)
Ich will Lyriker werden.

Dann musst Du viel und sehr verschiedenartige Lyrik lesen. Deutsche und vernünftig übersetzte anderssprachliche, moderne und antike und alles dazwischen. Und am besten auch jede Menge Kommentare und Interpretationen von Gedichten. Man könnte fast sagen: Weniger schreiben und mehr lesen! :)

Dana 13.02.2018 19:56

Lieber eKy,
Himmel, Blitz und Donner!!!!
Diesen Ausruf rahmst Du in fünf wortgewaltige Strophen, begeisterst die Leser
und genießt hoffentlich den verdienten und immer wiederkehrenden Applaus.:Blume::Kuss:Herz:
Liebe und begeisterte Grüße
Dana

Erich Kykal 13.02.2018 20:22

Hi Dana!

Vielen Dank für dein immer so vollmundiges Lob! Es muss ja nicht immer ein Sonett sein ... ;):D

LG, eKy

Eisenvorhang 13.02.2018 21:20

Zitat:

Zitat von Sufnus (Beitrag 109585)
Das hat Dir keiner unterstellt... irgendwie scheinst Du Dich von Erich angegriffen gefühlt zu haben...

Nein, nein. Bei mir ist alles gut - ich will nur vermeiden, dass er sich angegriffen fühlt. Weil das nicht meine Absicht wäre.

Mit allem anderen hast du recht! (Danke)

vlg

EV

Erich Kykal 14.02.2018 01:49

Hi EVG!

Komisch - ich wollte vermeiden, dass du dich angegriffen fühlst ... :D;)

LG, eKy


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