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Lena 26.08.2009 15:21

Mir fehlt ein Wort in meinem Leben
 
Mir fehlt ein Wort in meinem Leben

Mir fehlt ein Wort in meinem Leben
nur eine Silbe für mein Glück.
Vier Buchstaben von Gott gegeben.
Wer bringt es mir nochmal zurück.

Doch dieses Wort fehlt nur am Tage.
In Träumen ist es nah bei mir.
Wie kam ich nur in diese Lage
und wieso klappt es denn bei dir?

So schmerzhaft spüre ich sein Fehlen
ich fühle mich so schrecklich klein.
Lang will ich es auch nicht verhehlen
das kleine Wort, es lautet.. Nein!



Chavali 26.08.2009 16:15

Oh, liebe Lena,

was für eine brillante Idee!
Ja, es lebt sich schwer, wenn man nicht NEIN sagen kann.
Jeder erwartet was vom LI, das sich nicht traut, abzulehnen.

Du hast das Thema sehr schön umgesetzt.
Ich sehe einen sauberen Kreuzreim und keinen Metrikfehler, so dass die Zeilen flüssig zu lesen sind.
Lediglich einen kleinen Schreibfehler hab ich gefunden ;)
Zitat:

fehlen
würde ich groß schreiben, hier: das Fehlen (sein Fehlen)

Hat mir gut gefallen, gern gelesen!

Lieben Gruß,
Chavali

a.c.larin 26.08.2009 16:22

liebe lena,
super idee: ohne ein ehrliches nein auch kein aufrichtiges ja!
"nein" erzeugt zwar augenblicks eine grenze, aber ohne diese grenze von ich und du ist kontakt gar nicht möglich.
kommt jetzt nur noch drauf an, WIE dieses nein gegeben wird.
doch da gibts eine einfache ( aber schwer zu befolgende ) regel: der ton macht die musik!
ich mache mir aber keine sorgen, was das LYRICH betrifft, hier scheint doch die klangfarbe an sich zu stimmen!

liebe grüße,
larin

Lena 28.08.2009 09:05

Liebe Katzi, Liebe larin.

Es scheinen überwiegend Frauen zu sein, die schlecht oder gar nicht Nein sagen können.

Die Folgen die beim Nein sagen entstehen (Liebesentzug zum Beispiel) lassen die Menschen zu Ja sagern werden.

Natürlich ist es ausschlaggebend, wie man in den Wald hineinruft. Doch bei vielen Frauen bleibt ein schlechtes Gewissen,..oder gar nur noch die Möglichkeit sich zu entschuldigen.

Ich danke euch für eure Kommentare und Katzi für deine Aufmerksamkeit.

Liebe Grüße in euren Tag von

Lena :)

Leier 28.08.2009 09:23

Liebe Lena,

ich erkenne mein früheres Selbst in diesem wohlformulierten Gedicht.
Ich war - aus Angst vor Strafe und Liebesentzug - zum regelrechten Duckmäuser geworden, obwohl ich wußte, wie falsch das ist.
Ich habe mir dann ein Buch gekauft, (die Kunst, NEIN zu sagen), das mir sozusagen das
Leben gerettet hat. Zumindest meine Persönlichkeit.
Aber schwer ist es, "nein" zu sagen, wenn man sensibel ist.

Hab das Gedicht sehr gern gelesen!

Lieben Gruß
von
cyparis

a.c.larin 28.08.2009 09:30

liebe lena,
ich darf dich beruhigen:
es gibt auch männer, denen es schwer fällt, sich abzugrenzen!
(besonders gegenüber ihrer "mutti" - die daraus resultierenden schwierigkeiten ergeben reichlich betriebsstoff für filme, romane und eheberatungsstellen...)

im der bibel steht daher schon ganz richtig :
liebe deinen nächsten wie dich selbst!.
leider lesen wir oft nur den halben satz - und betonen dann entweder die erste oder die zweite hälfte zu sehr....


liebe grüße,
larin

badico 28.08.2009 12:45

Liebe Lena,

was soll ich sagen...wir scheinen des öfteren gleiche Wege gegangen zu sein. Zumindest kommt es mir des öfteren so vor, wenn ich deine Sachen lese.
Und wie immer ist es klasse, in meinen Augen hast du einen wunderbar flüßigen Schreibstil.


Liebe Grüße

Babsi

Lena 28.08.2009 20:06

Liebe Cyparis, Liebe larin, und Liebe Babsi.

@ larin,

das ist wohl gut möglich, das viele Männer ihrer Mutter gegenüber nicht nein sagen können. Was daraus entsteht..:confused: Stimmt, daran hatte ich noch garnicht gedacht. Auch ein sehr spannendes Thema.

@ Cyparis

Die Angst vor Liebesentzug..:confused: ist ganz normal und wenn man aus diesem Schema nicht mehr herauskommt..bleibt man auf der Strecke.

@ Babsi

Frauen gehen wohl immer einen ähnlichen Weg..nicht immer schnurgerade, aber irgendwo doch ähnlich.

Ich danke euch für eure Kommentare die mich bei diesem Thema ganz besonders freuen.

Einen schönen Abend wünscht

Lena :)

Elly 28.08.2009 22:12

Liebe Lena,

was für schöne Zeilen zu einem nachdenklich stimmenden Thema...
auch ich musste mir nach einer Kindheit und Jugend mit einem Vater, der niemals Widerspruch duldete, den Mut zum Nein teuer und schmerzhaft erkämpfen... aber es hat sich gelohnt.

So stimmt es mich auch immer wieder traurig, wenn ich in meiner Umgebung Menschen sehe, die in der gegenwärtigen Situation so gerne Nein sagen würden, es aber nicht über die Lippen bekommen, und dabei sogar sichtbare Qualen leiden.

vlg
Elly

Dana 29.08.2009 21:05

Liebe Lena,
ahnst du überhaupt, was du da "angerichtet" hast?
Idee, Umsetzung und Verdichtung sind einfach nur gut.

Ganz besonders:

Zitat:

Zitat von Lena
So schmerzhaft spüre ich sein Fehlen
ich fühle mich so schrecklich klein.
Lang will ich es auch nicht verhehlen
das kleine Wort, es lautet.. Nein!

Es gibt für dieses Wort sogar ein Buch: "Sag nein ohne Skrupel".
Ich habe es gelesen und in der ersten Euphorie übungshalber angewandt. Es funktionierte und doch holten mich alte Muster wieder ein.

Ein spannendes, unendliches und auch schmerzliches Thema ist dir in einem relativ kurzem und gutem Gedicht sehr gut gelungen.

Liebe Grüße
Dana

Lena 29.08.2009 22:19

Liebe Elly, Liebe Dana.

@ Elly

auch ich musste mir nach einer Kindheit und Jugend mit einem Vater, der niemals Widerspruch duldete, den Mut zum Nein teuer und schmerzhaft erkämpfen... aber es hat sich gelohnt.

Was für eine schreckliche Vorstellung. Ich überlege wieviel Kraft, Mut, und Überwindung das gekostet hat. Aber vor allem, wieviel Angst.

@ Dana

Es funktionierte und doch holten mich alte Muster wieder ein.

Das bedeutet, das man solange daran arbeiten muss, bis man problemlos sein Nein aussprechen kann?..Angstfrei..?

Die alten Muste sitzen tief.

Dieser Weg scheint viele sehr kleine Stufen zu haben, die erklommen werden müssen.

Nach Büchern habe ich zu diesem Thema noch nie gesehen, scheint mir aber sehr interessant zu sein.

Vielen lieben Dank Elly und Dana für eure lieben Worte.

Lena :)

freu, freu,freu,.....

Panzerknacker 30.09.2009 18:01

Hallo Lena,

da täuscht du dich aber gewaltig. Meine Frau sagt das ohne Gnade. Ich wär manchmal froh, sie würde es nicht können. :D

Aber Spass beiseite, ein sehr nachdenkliches Werk, welches mir sehr gefallen hat.

Der Knacki grüßt dich und wünscht dir alles gute zum NEINSAGEN

Lena 01.10.2009 14:11

Dein Krümel kennt das Wörtchen "Nein,
und froh, das sie es fand.
Nur einmal, da ließ sie es sein,
vor langer Zeit am Standesamt.:)

Lieber Michel.

Das Nein sagen ist wirklich nicht so einfach. Manch einer ist da völlig cool.

Und manch anderer.. :confused: hat Angst und traut sich nicht..

Danke für deinen Kommentar und liebe Grüße an dich und deine liebe Krümel.

Lena :)

Hans Beislschmidt 03.10.2009 11:56

„Lysistrate“
 
Hey Lena und auch Vorschreiberinnen,

wie kommt es, dass ich gerade glaube wir bewohnen unterschiedliche Planeten?

Das Nein der Frau und die damit kalkulierte und auch wohl dosierte Verweigerung hat zwischen einem glatten Nein - ein bisschen Nein und bis hin zu dem Nein, aber ... eine große Bandbreite. Auch die lyrische Tradition beginnend mit Aristophanes „Lysistrate“ hat eine geradezu symbolhafte Aussage.

Mein ja nur ...

Grunzi Gruß vom Hans

Leier 03.10.2009 13:13

Lieber Hans,

wenn ich Lenas Gedicht richtig verstanden habe, reduziert sich der Mut zum "Nein!" nicht auf die Lysistratatische Verweigerung, sondern gilt für alle Gelegenheiten und Möglichkeiten, in/bei denen es Mut und Überwindung kostet, nicht den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen. Man denke nicht zuletzt an das Berufsleben.

Mangelnde Traute ist v.a. in der Politik (aus der Quote ersichtlich) ein männliches Phänomen.

Finde ich.

LG
von
cyparis

Hans Beislschmidt 03.10.2009 13:39

Hey Cyparis,


ich sagte ja auch "beginnend" und "symbolhafte Aussage" ...

das Nein-Sagen will schon gelernt sein und dient der persönlichen Abgrenzung, hat also mit dem eigenen Willen zu tun ... das wäre wohl ein abendfüllendes Thema - ich wollte das einfach anmerken und nicht den Fred überfrachten ...

chorch Hans

Lena 05.10.2009 09:06

Lieber Hans, Liebe Cyparis.

@ Hans, du hast mich verwirrt. So schlau bin ich nicht.

(Aristophanes „Lysistrate :confused:)

Aaaber nun weiß ich mehr.

Es ist schon so wie Cyparis gesagt hat, hier geht es generell um das Nein sagen in jedem Bereich.

Ich danke euch beiden sehr für eure Kommentare, die mich sehr gefreut haben.

Liebe Grüße in euren Wochenbeginn wünscht euch

Lena :)


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