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Medusa 19.05.2009 21:02

Anapäst?
 
Versuch, einen Anapäst zu schreiben (für Faldi)

Als ein Schlachtlied kam einstens die Reimform daher:
Auf dem Weg - ja da haben sie alles gegeben,
für das Land ihrer Väter gar waren sie Wehr.
Sie verloren ihr Hab und ihr Gut und ihr Leben.



Falderwald 19.05.2009 21:34

Liebe Medusa,

eine Antwort auf die Schnelle:

Der Versuch diesen Rhythmus ins Wort umzusetzen,
ist Medusa erfolgeich in Versen gelungen,
so vermochten die Zeilen mich zart zu benetzen,
denn sie haben doch sehr anapästisch geklungen.

Vielen Dank, daß du mich noch einmal anapästische Zeilen lesen lässt...:)


Gerne gelesen und kommentiert...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald

Klatschmohn 19.05.2009 21:49

Also liebste Medusa,
die Zeilen sind Dir auf das Äußerste gut gelungen.
Hiermit magst Du uns, die wir nicht in der Lage waren, sinnvolle Anapästen zu setzen, auf das Äußerste zu beschämen.
Ich werde mich trotzdem befleißigen weiter zu Üben und nicht eher ruhen bis ich auch einmal einen,wenn auch nur mickerigen Vietzeiler erschaffen habe.
Ich weiß mittlerweile wie schwierig dieses Unterfangen ist.
Liebe Grüße,
Klatschmohn

Dana 19.05.2009 23:38

Liebe Medusa,
lieber Faldi,

wenn ihr wüßtet, was mich das an Zeit gekostet hat.:(
Aber ich wollte um jeden Preis anapästieren.:confused:

Ja, ich wollte schon schreien, das wäre kein A-
napäst, weil er sich gar nicht so leicht lesen lässt.
Doch ich hab es danach schon für mich umgesetzt:
Bin mir dessen bewußt, dass es euch nur verletzt.


Nun fühle ich mich nicht durchtrainiert, nein geschlaucht, wohlig geschlaucht.

Liebe Grüße
Dana

Medusa 20.05.2009 20:50

Lieber Faldi,

das ist aber liiieb! Extra für Dich habe ich mir die Mühe gemacht und ich danke Dir sehr für Deinen lobenden Kommentar!
Herzliche Grüße,
Medusa.



Liebe Klatschmohn,

das kannste aber glauben! Schwierig ist das in der Tat! Ich habe X-Mal angefangen und wieder gelöscht, weil ich die beiden unbetonten Anfangssilben einfach nicht hingekriegt habe.
Ich danke Dir herzlich fürs Lesen.
Herzliche Grüße,
Medusa.



Liebe Dana,

soll ich Dir mal was verraten? NIE WIEDER! Da geht die Puste sehr schnell aus! In dieser Zeit hätte ich mindestens zwei Sonette und eine Villanelle geschrieben!
Dein Versuch ist nicht ohne!
Ich grüße Dich herzlich und wünsche einen schönen Abend,
Medusa.

Chavali 20.05.2009 21:54

Liebe Medusa,

da hab ich doch mal Lust, wieder die berühmten Kreuzchen zu Rate zu ziehen ;)

Als ein Schlachtlied kam einstens die Reimform daher:
Auf dem Weg - ja da haben sie alles gegeben,
für das Land ihrer Väter gar waren sie Wehr.
Sie verloren ihr Hab und ihr Gut und ihr Leben.


xxXxxXxxXxxX
xxXxxXxxXxxXx
xxXxxXxxXxxX
xxXxxXxxXxxXx

Natürlich passt es, ich hab auch nichts anderes erwartet.
Was nicht so hübsch ist, sind die Füllwörter, die du hereingenommen hast, notgedrungenermaßen.
Sicher ist dieser Versmaß eins der schwersten, darum kann es, wenn man es nicht ohne Füllwörter hinbekommt,
immer nur ein Versuch bleiben.
Dafür ist es gelungen.


Lieben Gruß,
Chavali

Medusa 20.05.2009 22:43

Liebe Chavali,

wo siehst Du denn hier Füllwörter?

Als ein Schlachtlied kam einstens die Reimform daher:
Auf dem Weg - ja da haben sie alles gegeben,
für das Land ihrer Väter gar waren sie Wehr.
Sie verloren ihr Hab und ihr Gut und ihr Leben.


Einzig das "ja" in Z2 und vielleicht noch das "gar" in Z3 sehe ich auch als Füllwörter, alles andere ist nicht dem Vers sondern dem Inhalt geschuldet.

Zugegeben, es ist ein Versuch, der zwar technisch gelungen ist, inhaltlich jedoch ziemlich hinkt. Versuchs mal, das ist ja sowas von schwiiiiierig!

Herzlichen Dank fürs Lesen und viele liebe Abendgrüße,
Medusa.

Lena 22.05.2009 17:36

Liebe Medusa

Das ist wirklich eine tolle Leistung. Was habe ich schon gesessen,..egal wo..beim Arzt im Bus..kurz kurz Lang...

Diesen maschierende (sagt man das so?) Melodie kann man gut heraushören.

Sehr gerne gelesen, und wieder ins Grübeln gekommen

Lena :)

Chavali 22.05.2009 20:01

Liebe Medusa,
Zitat:

wo siehst Du denn hier Füllwörter?
Außer dem erwähnten ja noch das gar in Zeile 3 sowie das eine und in Zeile 4.
Aber das hast du ja selber schon erkannt.
Übrigens - und das ist mir eigentlich gestern schon aufgefallen -
kann man auch den Beginn einer jeden Zeile betont aussprechen,
dann wäre es kein Anapäst mehr:

Als ein Schlachtlied kam einstens die Reimform daher:
Auf dem Weg - ja da haben sie alles gegeben,
für das Land ihrer Väter gar waren sie Wehr.
Sie verloren ihr Hab und ihr Gut und ihr Leben.

XxXxxXxxXxxX
XxXxxXxxXxxXx
XxXxxXxxXxxX
XxXxxXxxXxxXx
Zitat:

Versuchs mal, das ist ja sowas von schwiiiiierig!
Das glaube ich dir gerne. Mal sehen, wenn ich mal wieder den Kopf frei habe...


Lieben Gruß,
Chavali

Medusa 22.05.2009 22:14

Liebe Chavali,

na klar kannst Du das auch mit betonter erster Silbe lesen, mit ein wenig gutem Willen aber auch mit zwei unbetonten. Ich glaube, dass die Betonung auch an der Mundart liegt, in der wir aufgewachsen sind. Denn

Alle blinkenden Sterne mit zitterndem Schein
Alle laden zur Freude der Liebe mich ein


betone ich so und es steht als Beispiel für einen "lupenreinen" Anapäst in meinem Lexikon (Goethe: Pandora).

Viel schlimmer ist ein anderer Fehler, der mir unterlaufen ist:
Der Anapäst ist ein dreihebiger Versfuß mit männlichen Kadenzen im Paarreim.

DAS ist uns nicht aufgefallen! Naja, war ja auch nur ein Versuch. Ich bleib dran, es ist sehr reizvoll.

Liebe und dankbare Gutenachtgrüße,
Medusa.

fee 23.05.2009 09:39

ovum ovum, quid lacus ego, medusa,


eine neue herausforderung, wie mir scheint... :)

ach, wie schwer aller anfang doch manchmal auch scheint,
wird gar vierhebig anapestös hier gereimt.
sogar fünf anapäste zählt ich grade hier
pro verszeile von manch einem dichterfürst hier.


danke. so wird es hier nie langweilig und ich lern irre viel dazu. und zwar auf nettere art als es in meinem literaturwissenschafts-einführungs-schinken trocken nachzulesen.


lieber gruß,

fee

Medusa 23.05.2009 12:47

Liebe Fee,

ja, was siehst Du? Den ersten Versuch, einen Anapäst zu schreiben! Es ist in der Tat eine Herausforderung und ja, wir lernen hinzu!

Wenn Du Deinem staubtrockenen Literaturwissenschaftsschinken doch was Umwerfendes über den Anapäst entlocken kannst, dann lass es mich bitte wissen! Ich habe schon alles Greifbare ausgeschöpft.

Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende.
Liebe Grüße,
Medusa.

Klatschmohn 24.05.2009 07:51

Liebe Medusa,
dies sei mein Beitrag, ob gelungen oder nicht? Keine Ahnung!


Und ich geh durch die Straßen mit wehendem Haar,
in der Stadt wo ich damals so glücklich stets war.
Ja, da hast du die Hand mir gehalten, versprochen,
jetzt ist alles zerstört und mein Herz ist gebrochen.


Scheinbar kriegt man nur so merkwürdige Texte mit dem Reimschema.

Liebe Grüße,
Klatschmohn

Medusa 24.05.2009 11:09

Guten Morgen Klatschmohn,

so, wie ich mir bei Deinem Versuch nicht sicher bin, bin ich es mir bei meinem auch nicht. Ganz klar ist definiert: die beiden ersten Silben müssen unbetont sein und ich glaube, das stimmt bei Deinem Versuch ebenso wie bei meinem nicht wirklich.

Wahrscheinlich liegt es auch an der Lesart, ich würde nämlich hier betonen:

Und ich geh durch die Straßen mit wehendem Haar,
in der Stadt wo ich damals so glücklich stets war.
Ja, da hast du die Hand mir gehalten, versprochen,
jetzt ist alles zerstört und mein Herz ist gebrochen.


Dein Text ist doch nicht merkwürdig, im Gegenteil, er gefällt mir; jedenfalls ist er nicht merkwürdiger als meiner!

Ich denke, wir müssen beide noch üben.

Herzliche Sonntagsgrüße,
Medusa.

Klatschmohn 24.05.2009 11:31

Na auf jeden FAll scheinen die beiden ersten Zeilen ok zu sein.
Wir schaffen das, Medusa!
Liebe Grüße,
Klatschmohn

Medusa 24.05.2009 11:43

Na klar schaffen wir das, liebe Klatschmohn!
Wie war das doch gleich? "Übung macht den Meister"!!!!!

Ich wünsche Dir einen schönen und sonnigen Tag,
Medusa.


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