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Suzette
07.11.2012, 17:19
Ich schwebe
über meinen Polen
betrachte
das Herzeis
des
Nordkaps

Wartend
bedecke ich
Narben
mit stillem Weiß
und beginne
den Winterschlaf
im
Aurorenglanz

Thomas
21.01.2013, 14:21
Hallo Suzette,

sehr schöne poetische Bilder. Der Text erinnert mich ein wenig an mein "Schwerelos", welches wohl eine etwas extrovertiertere Beschäftigung mit dem Thema ist.

Das Bild des über sich selbst, wie über einer Weltkugel Schwebens, um dadurch die nötige Distanz zur "Erneuerung" (im "Winterschlaf") zu bekommen, ist sehr schön entwickelt. Das Gelingen ist durch den "Aurorenglanz" bekräftigt.

Liebe Grüße
Thomas

Suzette
23.01.2013, 11:19
Hallo Thomas,

sehr schöne poetische Bilder. Der Text erinnert mich ein wenig an mein "Schwerelos", welches wohl eine etwas extrovertiertere Beschäftigung mit dem Thema ist.

Freut mich sehr, daß es gefällt! Hab deine erwähnte Lyrik gelesen und sie gefällt mir auch ziemlich gut in ihrem Detailreichtum. Über die Erde (personifiziert) habe ich auch etwas geschrieben, letztes Jahr - das würde dazu gut passen. Kann ich ja hier auch mal vorstellen. :)

Das Bild des über sich selbst, wie über einer Weltkugel Schwebens, um dadurch die nötige Distanz zur "Erneuerung" (im "Winterschlaf") zu bekommen, ist sehr schön entwickelt. Das Gelingen ist durch den "Aurorenglanz" bekräftigt.
Ja, es sollte eine Handlungskette sichtbar werden mit einem positven Abschluß. Mich hatte dieses Bild des "über sich schwebens" ganz eingenommen!

Lieben Gruß von
Suzette

Falderwald
01.02.2013, 01:20
Hi Suzette,

das erinnert mich an eine Meditation.

Dieses Schweben über den Polen und das Betrachten des eigenen Herzeises vermittelt den Eindruck von Körper- und Schwerelosigkeit.

Und die Erkenntnis, daß die Zeit alle Wunden heilt, ist auch hier gegeben. Solange kann man die schmerzenden Stellen mit Eis kühlen und sich in der Morgenröte in einen heilsamen und (selbst)erneuernden Winterschlaf begeben.

Ich kann Thomas nur beipflichten, das sind sehr schöne poetische Bilder.


Gerne gelesen und kommentiert...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald

Suzette
01.02.2013, 21:25
Hallo Falderwald,

danke fürs Kommentieren!

das erinnert mich an eine Meditation.

Ich gehöre zwar nicht zur meditierenden Fraktion, aber verstehe glaub ich trotzdem, was du meinst, ich fand diese Grundidee wirklich "berauschend meditativ".

Dieses Schweben über den Polen und das Betrachten des eigenen Herzeises vermittelt den Eindruck von Körper- und Schwerelosigkeit.

Und durch dieses "geistiges Schweben des Verstandes" wollte ich hiermit auch einen Abstand verdeutlichen, so daß trotz der Last des Herzeises - was auch immer man darunter versteht, es ist letztlich ja etwas Kaltes, Belastendes, die Veränderung beginnen kann.

Und die Erkenntnis, daß die Zeit alle Wunden heilt, ist auch hier gegeben. Solange kann man die schmerzenden Stellen mit Eis kühlen und sich in der Morgenröte in einen heilsamen und (selbst)erneuernden Winterschlaf begeben.

Das LI (lyr. Ich) hat insgesamt eine innerliche Neutralität erlangt durch diese "Fernsicht", hat seine Mitte gefunden und kann heilen - natürlich in einem feinen Ambiente ... ;)

Lieben Abendgruß
Suzette

Invazim
06.03.2013, 17:02
Hi Suzette,

ich finde ebenso, dass das "schöne poetische Bilder" sind, die findet man aber meistens in deinen Zeilen.

Allerdings verstehe ich nicht, wieso grade das "Schweben" hier so gelobt ist. Ich finde, das ist eigentlich die schwächste (deshalb aber keine schwache) Metapher hier. Mir gefällt zwar die Vorstellung, doch es entspringt so der Oberfläche der Dichterseele (zumindest ist es auf der Oberfläche der meinen verankert) und ist deshalb nicht so sehr berührend. - Weil meine Dichterseele diesen Ausdruck so gewohnt ist, so alltäglich wahrnimmt.
Gerade die Sachen, die tiefer in der Kreativität der Seele vergraben sind, sind meist die schönsten, nicht zuletzt durch die Fremdheit bzw. viel mehr die Überraschung und Besonderheit.

LG, Invazim

Suzette
11.03.2013, 10:20
Hallo Invazim,

ich finde ebenso, dass das "schöne poetische Bilder" sind, die findet man aber meistens in deinen Zeilen.


Danke - ja, ch benutze gerne ausdrucksstarke Bilder, um bestimmte Momente oder Emotionen entstehen zu lassen.

Allerdings verstehe ich nicht, wieso grade das "Schweben" hier so gelobt ist. Ich finde, das ist eigentlich die schwächste (deshalb aber keine schwache) Metapher hier. Mir gefällt zwar die Vorstellung, doch es entspringt so der Oberfläche der Dichterseele (zumindest ist es auf der Oberfläche der meinen verankert) und ist deshalb nicht so sehr berührend. - Weil meine Dichterseele diesen Ausdruck so gewohnt ist, so alltäglich wahrnimmt.

Es ist ja nicht das Schweben an sich, sondern das Bild des über den Polen schwebens, was hier anspricht. Mir ist es nicht geläufig. Freut mich aber, daß dir meine Metaphern ansonsten so gefallen!

Gerade die Sachen, die tiefer in der Kreativität der Seele vergraben sind, sind meist die schönsten, nicht zuletzt durch die Fremdheit bzw. viel mehr die Überraschung und Besonderheit.

Verstehe - ich bin da aber auch noch in Entwicklung. Deine Gedanken haben mich nachdenklich gemacht. ;)

Liebe Grüße
Suzette

Invazim
11.03.2013, 17:26
Hi Suzette,

Danke - ja, ch benutze gerne ausdrucksstarke Bilder, um bestimmte Momente oder Emotionen entstehen zu lassen.

Das gelingt dir. :)

Verstehe - ich bin da aber auch noch in Entwicklung.

In einer vielversprechenden, würde ich sagen. ;)

Deine Gedanken haben mich nachdenklich gemacht.

Schön zu hören. Es freut mich immer, wenn ich zum Denken anregen kann.

LG Invazim