Anmelden

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Verkündigung


Walther
26.03.2012, 17:53
Verkündigung


Ich greife nach Pulsaren, schnell und kalt,
Deren Licht im weiten All verhallt.
Ich bin der, der sich im Eis verkrallt.
Erst gestern war ich jung, jetzt bin ich alt.

Die Sprache, die ich spreche, ist voll Macht,
Was ich sage, habe ich bedacht,
Habe ich vorher geahnt, verlacht:
Die Sage, die ich künde, kommt aus Nacht,

Entspringt aus Erz, verdichtetem Atom.
Spannung fließt aus ihr, entlang dem Strom
Schafft sich selbst ein treffendes Idiom.
Sein Nichtverstehen ist nicht ein Symptom,

Es ist der Plan, der Grund, auf dem ich gehe:
Man wird es nie begreifen, was ich sehe.

Trommler
08.04.2012, 13:23
Hallo Walther!

Ein gefälliges Gedicht, will ich meinen, welches mich in der Tiefe berührt.
Schafft sich selbst ein treffendes Idiom.
Sein Nichtverstehen ist nicht ein Symptom,
Da "Idiom" auch mehrdeutig zu verstehen ist, hoffe Ich denn mal, es ist keine Phrase.:)
Das Nichtverstehen allerdings sehe ich als Symtom, ein Symtom unseres Zeitgeistes.
Die Sage, die ich künde, kommt aus Nacht,
Angesichts der Rubrik, unter der du den Text eingestellt hast, kann ich dir nur zustimmen. Genau daher kommt sie, kann sie nur kommen!

LG
Trommler

Walther
13.04.2012, 18:45
Lb. Trommler,

nachdem Dein Trommeln hier sehr f.l.ü.c.h.t.i.g. war, danke ich Dir aus der Ferne zum Festland winkend, wo sich Dein Fuß nun hoffentlich sicher gründet. Der Grund ist wichtig, doppelt wichtig, besonders wenn er schwankt.

In diesem Sinne danke ich Dir fürs Reinschauen und Kommentieren. Man sieht schon am Eintrag - hier war ein echter Kö/enner am Werk!

LG W.