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DerKleinePrinz*
24.03.2009, 12:12
Erschieße sie!

~ ich war Soldat ~

Und könntet ihr ahnen, was in dieser Nacht
im Dunkel der Gassen passierte,
als ich mit der Truppe marschierte,
ihr würdet mich hängen und hättet gedacht,
ich hätte die Juden zum Schweigen gebracht,
nur um sie leiden zu sehen
und hinter dem Führer zu stehen.

Und würdet ihr wissen, dass ich dieses Kind,
das später zu Asche verrauchte,
in selbiger Nacht noch missbrauchte,
ihr würdet mich hassen und schimpftet mich blind,
gefühllos wie Wehrmachtssoldaten so sind,
gedankenlos nichts hinterfragend
die schlimmsten Befehle ertragend.

Doch wäret ihr fähig, nur einmal den Schrei,
den Kommandant Jäger mir schickte,
als er auf das Judenvolk blickte,
zu hören und wäre nur einer dabei,
der da nicht aus Angst vor der Nazipartei
die Waffe auf Schwächere richtet:
ich hätte aufs Leben verzichtet.



24. März 2009

Nachtrag: Die vorhandenen Szenen basieren z. T. auf den Inspirationen durch einen Film. (edit von Falderwald)

Chavali
24.03.2009, 12:55
Donnerwetter, Prinzi*

das muss ich erst mal verkraften...:rolleyes:
Starker Inhalt, sehr gut ausgearbeitet.

Einige Komma- u. Schreibfehler sind drin, die solltest du noch ausbessern.
S1 Z1 Komma hinter ahnen
S2 Z4 schimpfted = schimpftet
S3 Z1 komma hinter fähig
S3 Z3 komma hinter blickte
vorletzte Zeile besser ein Doppelpunkt, wirkt stärker, und groß weiter.

...
die Waffe auf Schwächere richtet:
Ich hätte aufs Leben verzichtet.



Intensiv, anklagend, erschauernd.
Kompliment!


Lieben Gruß,
katzi



EDIT:

Hallo Prinzi und alle zusammen,
ich schreibe im Nachhinein hierzu noch etwas.
Angesichts der nachfolgenden Flut der Ablehnung dem Inhalt des Textes gegenüber, fühle ich mich
veranlasst zu bemerken, dass ich mit meiner obenstehenden Begeisterung eher die sprachliche Umsetzung
gemeint habe.
Ich habe wohl etwas oberflächlich den Inhalt verinnerlicht und mich am Sprachklang orientiert.


Lieben Gruß,
katzi 25.03.2009

falscher Denker
24.03.2009, 14:10
Hallo KleinePrinz :)


Inhaltlich stark und auch sonst thematisch gut ausgearbeitet. Ich sage selbst immer, wenn mich jemand fragt ob ich am Krieg als Nazi teilgenommen hätte, nicht nein oder ja. Dafür frage ich entgegen...Was würdest du tun, wenn du in eine solche Zeit hinein leben würdest, blind und systematisch, mit dem entscheidenden Funken Angst und dem Blick zur Masse, die sich auf Massen zu bewegt?
Würdest du sie alle hassen, dich und die Zeit?

Das Thema selbst, wahrscheinlich weil ich mich schon sehr lange mit diesem befasst habe, hängt mir ein wenig aus dem Hals. Fass es nicht als Kritik oder Dessintresse auf sondern als Übersättigung von Tatsachen.

Als ich die Überschrift entdeckte, dachte ich zunächst an den Amoklauf und wurde überrascht. Mich überzeugt nicht ganz die Überschrift, vielleicht das e bei "Erschieß(e) sie" rausnehmen, dann wirkt es härter. Aber wie gesagt, keine wirkliche Kritik, eher ein nachdenklicher Denker.

Der es entdeckte, durchdachte und es nicht bereute.


Liebe Grüße

Sebastian alias f.D.

ReinART
24.03.2009, 14:28
Hallo Kleiner Prinz

ich kann mich dem Lob nicht anschließen.
Finde es sehr plakativ. Besonders das missbrauchte Kinde, das in der Asche verrauchte. Dieser Ausdruck klingt sehr verächtlich, für jemanden, der sich Gedanken über sein Tun macht.
Das Gedicht kommt für mich keinesfalls authentisch daher, eher gewollt theatralisch. Du bist glaube ich auch noch recht jung und bemüht, das was damals geschah zu zu verstehen.
Ich habe mit vielen Menschen gesprochen, die in dieser Zeit lebten( ich kam erst kurze Zeit danach zur Welt) und kann nichts von diesen Gesprächen in Deinem Gedicht wiedererkennen. Ich glaube nicht, dass Du Dir auf Kosten all des Leids der Menschen jener Zeit, versuchst Sporen zu verdienen, aber es erscheint mir alles sehr unüberlegt und gewollt.
Ich weiß, ich werde mir den Unmut der meisten zuziehen, aber das Thema ist mir zu ernst.
Dann der Schluss: ich hätte aufs Leben verzichtet.
Für mich wäre es logischer gewesen, wenn Dein LyI, ob all des schändlichen Tuns und hier ganz besonders der Kindesmissbrauch, den ich in keinem Zusammenhang sehen kann, sagen würde: Wäre ich bloß nie auf diese Welt gekommen. So scheint es mir, als hätte er sich arrangiert und entschuldigt es, wie es so üblich ist, damit , dass er nicht anders konnte, so wie alle anderen auch.
Nein- kann dem nichts abgewinnen außer- hätte er sich doch tiefer mit dieser Problematik befasst.
Nichts für Ungut
reinhard

Deine Wortwahl als Dichter erscheint mir hin und wieder auch sehr unbedacht, was ich an diesem beispiel belegen möchte:als er auf das Judenvolk blickte,
Die Juden waren Deutsche anderen Glaubens und haben sich wohl nicht als eigenständiges Volk hier gefühlt. Dazu sollten sie durch die Nazipropaganda gemacht werden, was dann ja auch gelungen ist. Aber es reimt sich halt. Das darf nicht passieren. Jedes Wort, dass man als Dichter setzt, sollte durchdacht sein und ganz besonders bei diesem heiklen thema

DerKleinePrinz*
24.03.2009, 14:31
Ahoi :)

Mein liebes Kätzchen,

dass muss ich erstmal verkraften das mir trotz haarscharfen Korrekturlesens meinerseits immer noch Fehler passiert sind, ich werde es wohl nie lernen :rolleyes:
Werde sofort allesdirekt übernehmen, zumal ich das ja schonmal genau so hatte, weiß der Teufel warum ich es dann wieder geändert habe.

Dein Kommentar hat mich riesig gefreut, weißt du ja :)

~~~

Lieber Sebastian,

auch dir sende ich meinen herzlichen Dank für deine Antwort. Wenn mich jemand fragt ob ich den Mut gehabt hätte mich gegen das System zu wehren, dann bleibt mir nur die Antwort: "Ich weiß es nicht, ich hätte auf jeden Fall Angst gehabt."
Ich denke es kommt auch immer auf die Umstände an und in welcher Position man ist. Da aber eigentlich alle Menschen Angst haben und weiterleben wollen wird es wohl so sein, dass sich die meisten der Gewalt fügen und lieber mitmachen. Ich kann mich gut in die Rolle eines Soldaten hinein versetzen, welcher gezwungen wird abscheuliche Taten zu begehen.
Andererseits habe ich im Philosophiestudium gelernt, das es besser ist selbst zu leiden als anderen Leid zuzufügen. Ich denke das Ideal wäre es sich eben nicht zu solchen Handlungen hinreißen zu lassen, sondern Mut zu beweisen, in der Praxis ist das aber schwieriger.
Das Nazi und Judenthema ist in der Tat ein wenig ausgelutscht, deshalb habe ich es versucht mal von einer anderen Seite zu betrachten, da ich mir dachte, dass das origineller wäre als ewig zu sagen wie schlimm das Ganze für die Juden war.
Und nein, über den Amoklauf würde ich nicht schreiben, das wäre in meinen Augen reiner Populismus.
Erschieß' wirkt tatsächlich härter, allerdings ist es mir ein wenig zu, wie soll ich sagen, unpoetisch. Bei so einem Thema von Poesie zu sprechen macht eigentlich keinen Sinn, aber ich würde hier lieber das klanglich bessere Erschieße vorziehen.

Mich freut es, wenn du über meine Zeilen nachdenken konntest :)

Liebe Grüße euch beiden
Der Kleine Prinz*

Edit: Antwort mit ReinArt zeitgleich geschrieben, werde es beizeiten beantworten.

So, werds dann auch mal von .com kopieren ;)

Lieber ReinArt,

hmm, ich hatte wie gesagt keinerlei Absichten ein plakatives Gedicht zu produzieren, viel mehr war es mein Versuch in die Seele eines Soldaten zu blicken. "verrauchte" ist sicherlich klanglich nicht das beste Wort, aber es ist ziemlich schwierig einen Reim zu finden, der hier dem Thema dient. Aber warum klingt es verächtlich?



Das Gedicht kommt für mich keinesfalls authentisch daher, eher gewollt theatralisch. Du bist glaube ich auch noch recht jung und bemüht, das was damals geschah zu zu verstehen.


Ich weiß nicht warum immer wieder das Alter eines Menschen bemüht wird. Ich bin der Meinung, dass das Alter keine Bedeutung hat, nur wir Menschen geben ihm diese. Sicherlich, wenn ich dabei gewesen wäre damals könnte es sein, dass ich das Ganze wieder ganz anders sehen würde, aber ich sehe es so wie ich es aufgeschrieben habe und das hat mit meinem Alter nichts zu tun. Ich sprach auch mit vielen Menschen die damals lebten und es heute immernoch tun, meine Großeltern leben alle noch, mein Opa musste aus Schlesien fliehen und mein Uropa hat einen Russen bei sich versteckt und ihm geholfen zu überleben. Ich kann mir also denke ich auch eine Meinung bilden und mich versuchen in die damalige Lage zu versetzen. Das mein Gedicht also unüberlegt sein soll stimmt auf keinen Fall. Natürlich ist es in Ordnung, dass es auf dich eine negative Wirkung hat, damit musste ich rechnen das es bei einigen keinen Anklang findet. Aber niemals würde ich etwas schreiben und hier reinsetzen, was ich nicht bis ins letzte Detail durchdacht habe.




So scheint es mir, als hätte er sich arrangiert und entschuldigt es, wie es so üblich ist, damit , dass er nicht anders konnte, so wie alle anderen auch.


Ja, mein LI konnte nicht anders, weil es Angst hatte und im System gefangen war. Wo liegt da das Problem? Jetzt macht sich das LI Vorwürfe, aber die Taten wieder gut machen kann es nicht. Aber natürlich fordert es auch alle heraus, denn wer kann ernsthaft von sich behaupten, dass er den Mut hätte sich gegen ein solches Regime zu stellen?

Tiefer konnte ich mich nicht damit nicht befassen, tut mir Leid, denn was ist tiefer als die eigenen Gefühle?

Dennoch danke ich dir für deine Zeilen, ich hoffe du verstehst mich jetzt ein wenig besser.

Klatschmohn
24.03.2009, 15:37
Hallo Kleiner Prinz,
ich empfand schon beim ersten Lesen dieses Gedichtes ein enormes Unbehagen und ich war sehr froh über ReinArts Antwort, der ich mich bedingungslos anschließen kann.

Vor allem die Identifikation des Protagonisten mit dem Verbrechen an dem Kind, in Verbindung mit den Schlußversen, ist für mich in keiner Weise stimmig. Letztlich weiß ich den Protagonisten nicht wirklich einzuordnen, für mich klingt es verwirrt und verwirrend.

Liebe Grüße,
Klatschmohn

ReinART
24.03.2009, 15:54
Lieber Kleiner Prinz

auch bin froh, dass Klatschmohn das gleiche Unbehagen verspürt wie ich, denn es sind ja der Lobeshymnen, die auf Dein Werk geschmettert wurden, mannigfaltige.;)
Kurz zum Alter. Ich habe mit 20 Jahren noch behauptet, dass ich mich gegen die Nazis gewehrt hätte, was ich dann im Laufe der Jahre relativierte- wie so vieles. Das ist natürlich.
Auch kann niemand heute mehr ein authentisches Gedicht über das Mittelalter schreiben, weil es einfach an den entsprechenden Erfahrungen fehlt.

So und nun zum Wesentlichen.
Der Missbrauch eines Kindes ist unter keinen Umständen zu entschuldigen!!!
Du als Mann musst eigentlich wissen, dass es gewisser physischer Voraussetzungen bedarf, um so etwas tun zu können. Ich behaupte hier, dass ich diese Voraussetzungen nicht nicht gehabt hätte. Wäre dann wohl, wen ich dazu gezwungen worden wäre, erschossen worden. Dies ist barbarisch und ein Verbrechen, das nicht schön geredet werden darf.
falls ein krankes Hirn so etwas tut, dann kann mich sich über jenes Gedanken machen, aber nicht wenn dies auf Befehl hin geschieht. Ich weiß sehr wohl, wozu Menschen in der Lage sein können, wenn sie verroht sind. In Deiner Betrachtung beschönigst Du einiges in einer Weise, dass ich nur sagen kann: Bitte überarbeite das Gedicht .
Ich hoffe, dass Du Klatschmohns und meinen Argumenten etwas zugunsten Deiner Protagonisten,abgewinnen kannst
Sei gegrüßt
Reinhard

ginTon
24.03.2009, 16:23
hallo kleiner prinz*

aller Debatte, die ich durchaus verstehen kann, ist eines zu bedenken..es gab kurz nach all diesen greueltaten unzählige debatten darüber inwieweit es überhaupt der Lyrik erlaubt sei, ein solches thema zu verarbeiten, und dabei etwas ungesagtes mitschwingen zu lassen, ob es dem klang an sich erlaubt sei dieses chaos und diese menschenverachtung überhaupt zu vertonen..es kristallisierten sich zwei parteien heraus...zu der einen gehörten die freien schreiber, wie zB celan und zu der anderen schreiber die in reimen schreibten, zunächst wurde dann komplett auf den reim verzichtet. weiterhin kamen leute wie zB celan in sogenannte selbstzweifel und schuldigkeitsgefühle, ebenso welche die ins ausland flüchten konnten, weil sie ihr Volk "als im stich gelassen ansahen" (die einen mussten sterben, sie lebten..so fragten sie sich andauernd wo ist der sinn..)...die Frage steht also im Raum, damals wie heute inwiefern man sich diesem Thema nähern soll, ohne dabei in eine Form der, der zu oberflächlichen Betrachtung zu fallen (ja selbst den richtigen ausdruck finden zu können oder überhaupt zu finden), wie kann man mit Lyrik solcherlei Grausamkeiten beschreiben und dies auch noch mit Klang, ja geht das überhaupt?...

das die Versuche dazu durchgeführt werden sehe ich als positiv an, obwohl ich das muss ich ehrlich gestehen, keine Worte und keinen geeigneten Klang dafür finden würde...mitunter verzerrt wie einen Dämon für die Täter, doch ich würde es nicht umschreiben können...

basse

Dana
24.03.2009, 17:38
Lieber kleiner Prinz,

ich bin immer zwiegespalten bei Gedichten zu Greultaten und ein Kommentar fällt mir nicht leicht.
Vielleicht hast du dich an ein zu schweres Thema herangewagt.
Auf Menschen mit Fingern zu zeigen, die in solchen Zeiten (und heute in solchen Staaten leben) gelebt haben, geschieht meist zu schnell, zu undurchdacht und meist noch ohne wirkliches Hintergrundwissen.
An den Machenschaften kann man nichts gut heißen.
Ich habe aber zusätzlich noch eine andere Gedankenwelt:
In solchen Zeiten ergreifen "Bestien" die Chance das auszuleben, was sie wirklich sind. Taten, die ihnen keine Diktatur aufzwängt - und das verurteile ich zutiefst.

Zitat von kleiner Prinz:

Andererseits habe ich im Philosophiestudium gelernt, das es besser ist selbst zu leiden als anderen Leid zuzufügen. Ich denke das Ideal wäre es sich eben nicht zu solchen Handlungen hinreißen zu lassen, sondern Mut zu beweisen, in der Praxis ist das aber schwieriger.

Du sagst es eigentlich schon selbst. Und trotzdem wird die "Macht" von beiden Seiten immer angewandt und mißbraucht.

Ich kann und will nicht verurteilen, weil ich in der Zeit nicht gelebt habe. Es muss der Mensch selbst damit fertig oder nicht fertig werden, denn nur er allein weiß, was unter Zwang und Not geschah und was seine eigenen "Bedürfnisse" gewesen sind.

Liebe Grüße
Dana

Helene Harding
24.03.2009, 18:07
Lieber Prinz, ich bin geflasht! Das Thema ist gruselig gegenwärtig. Nein, wir sprechen heute nicht vom großen Krieg, nein, vom kleinen vor der Haustür, am Arbeitsplatz, an der Supermarktkasse...Wer kennt sie nicht: kalte, gnadenlose Augen, subtiler noch ein Lachen, welches überlaut ins bodenlose lacht, aus purer Angst. Es ist meiner Meinung nach eine Frage des Charakters, der Stärke und der Eigenverantwortung, ob sich ein Idividuum, hier Mensch, human oder unhuman verhält. Meine Großeltern sprachen immer nur von der Angst, selbst Opfer zu sein. Also entschieden sie sich für die sichere, doch damit auch für die für den Tod z. B. ihrer Freunde verantwortliche Seite. Ich werde heute noch extrem wütend, wenn ich mir ihre unbeteiligten, farblosen Gesichter vor meinem inneren Auge vorstelle. Ein Mensch ist ein Mensch, genau in dem was er tut, nicht in dem, was er zuläßt. Prinz, du hast mich tief beeindruckt. Respekt.

alles liebe, budina

Falderwald
24.03.2009, 23:27
Tja, KleinerPrinz,

da hast du den Salat.
Ein reichlich kontroverses Werk, die Meinungen schwanken von Bewunderung bis hin zu Skepsis und deutlicher Kritik.

Und letzterer muss ich mich in diesem Falle leider auch anschließen, denn der Text ist nicht stimmig und zu allgemein wertend.
Die Szene des missbrauchten Kindes wirkt ungewollt grotesk und effektheischend und dient in keiner Weise zur Darstellung der tatsächlichen Geschehnisse und des ganzen Leids, was zu der damaligen Zeit passiert ist.
Dabei geht es nicht darum irgendwelche Kriegsverbrechen oder irgendetwas anderes aus dieser Zeit gutreden zu wollen, doch der Protagonist wirkt unglaubwürdig und keinesfalls authentisch.
Auch die Abgrenzung zur letzten Zeile ist nicht als gelungen zu betrachten, denn wer kann sich in der heutigen Zeit schon in die Verhältnisse von vor über 60 Jahren hineinversetzen.
Das muss unweigerlich schief gehen, denn die Aussage, "ich hätte aufs Leben verzichtet" ist rein rückblickend und hypothetisch, denn wer von uns kann schon sagen, was er zu einer anderen Zeit getan hätte.

Tut mir leid, aber der Gesamttext wirkt mir zu unreflektiert und plakativ. Provokation ist in Ordnung aber sie sollte schon mehr bieten, als ein schwaches Gerüst, was in der Nachbetrachtung den Lasten dieses schweren Themas nicht standhalten kann.

Die Absicht ist erkennbar, aber die gewählten Mittel und Bilder sind nicht stimmig.
Dieser Text gereicht dir nicht zum Ruhm, und ich würde dir raten, ihn erst einmal zurückzuziehen und gründlich zu überarbeiten, denn das kannst du sicherlich besser.
Schreiben wir das der Erfahrung eines jungen Dichters gut.
Hör mal auf die Alten...;)

Ich hoffe, du bist mir jetzt nicht gram, aber du hast mal gesagt, du wünscht dir ehrliche und harte Kritiken.


Trotzdem gerne gelesen, damit beschäftigt und kommentiert...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald

DerKleinePrinz*
25.03.2009, 00:18
Und weiter gehts...

Liebe Klatschmohn,

-editiert von Prinz -

Ich schließe mich dann einfach mal bedingungslos meiner Antwort auf ReinArts Antwort an, um die deine Antwort zu beantworten ;)
Um die Sache mit dem Kind zu klären erlaube ich mir einfach mal meine Antwort auf Woitek bei .com hierher zu kopieren:

Zu der Sache mit dem Kind:
Es scheint in der Tat plakativ zu wirken und nun denkt man sicher, ich würde das tatsächlich nur so geschrieben haben, um die Blicke darauf zu lenken und um die Leute zu schockieren. Dass das so geschehen könnte wird mir erst jetzt klar, denn meine Absicht war es nicht.
Ich hatte vorm geistigen Auge eher das Bild einer durch die Straßen ziehenden Einheit, welche den Befehl hatte noch verbliebene Juden ausfindig zu machen. Dabei dachte ich dann auch an einen Film, welcher mich sehr bewegt hatte. Leider habe ich den Namen vergessen, aber ich denke die meisten werden ihn kennen. Dort ist eine amerikanische Einheit im Vietnam und der Führer der Gruppe ist ein Unmensch. Eigentlich auch der Rest der Gruppe, bis auf einen, der ist an sich ein guter Mensch, aber ein Mitläufertyp. Und dann ist da noch der Hauptdarsteller, der hat Mut und Courage. Jedenfalls finden die ein einheimisches Mädchen und vergewaltigen es. Der Mitläufer will das eigentlich nicht, wird dann aber als feige hingestellt und beschimpft, aus Angst vor den anderen macht er dann doch mit.
So habe ich mir das auch in meinem Gedicht vorgestellt und sozusagen das LI als Mitläuferhingestellt, welcher aus Angst selbst diese abscheuliche Tat, welche der Kommandant befiehlt, mitmacht.
Insofern denke ich schon, dass auch dieses Kindthema in mein Gedicht passt, zumindest entspricht es meiner Intention und plakativ sollte es auf keinen Fall wirken.

Ich hoffe auch deine Verwirrung ist ein bisschen gemildert. Hab Dank für deinen Kommentar :)

~~~

Lieber ReinArt,

dein erster Satz lies mich lachen, mannigfaltig, ich liebe dieses Wort^^

Kurz zum Alter. Ich habe mit 20 Jahren noch behauptet, dass ich mich gegen die Nazis gewehrt hätte, was ich dann im Laufe der Jahre relativierte- wie so vieles. Das ist natürlich.
Auch kann niemand heute mehr ein authentisches Gedicht über das Mittelalter schreiben, weil es einfach an den entsprechenden Erfahrungen fehlt.


In der Tat das behaupten viele. Auch behaupten viel sie würden einem Menschen helfen, der von drei anderen verprügelt wird, wie es dann in der Realität aussieht ist aber eine ganz andere Sache.

Der Missbrauch eines Kindes ist unter keinen Umständen zu entschuldigen!!!


Der Meinung schließe ich mich an :)

Du als Mann musst eigentlich wissen, dass es gewisser physischer Voraussetzungen bedarf, um so etwas tun zu können.

Einen Penis und ein Kind? Oder stehe ich auf dem Schlauch?

Das Kindesmissbrauch barbarisch ist behaupte auch ich, ich bin mir nicht im Klaren weshalb du das so hervorhebst? Und warum ich etwas beschönigen soll erschließt sich mir auch nicht, im Grunde sehe ich keinen Anlass den Inhalt meines Gedichtes zu ändern. Ich halte mein LI für einen Menschen wie es ein jeder ist. Voller Ängste, feige und es gibt nicht viele die sich stellen würden.

Danke dir für deine erneute Erklärung, welche sich mir aber wie gesagt nicht vollständig erschließt.

~~~

Lieber basse,

ich kann mich noch gut an die Debatten in der Schule erinnern, als wir genau dieses Thema hatten. Manche waren der Meinung, man dürfe auf keinen Fall darüber schreiben, manche sagte, man muss!
Ich habe mich da eigentlich wenig beteiligt, denn ich sage mir, dass ich grundsätzlich über alles schreiben werde was mir durch den Kopf geht. Alles andere wäre in meinen Augen eine grauenhafte Selbstzensur und würde meinem Ideal der Freiheit widersprechen.
Das kann aber hier tatsächlich an meinem Alter liegen, denn wenn ich damals dabeigewesen wäre wüsste ich nicht, ob ich genauso denken würde. Aber das erübrigt sich, denn ich war nicht dabei und so mache ich mir auf meine Art Gedanken.
Ich bin der Meinung dass sich die Menschen allen Dingen nähern sollten, egal wie schlimm sie auch sein mögen. Aber wer dem Bösen ausweicht und nicht versucht es zu erkennen, der wird es nie kennenlernen und sich ewig davor fürchten.

Ich danke dir für deine konstruktiven Gedanken :)

~~~

Liebe Dana,

Vielleicht hast du dich an ein zu schweres Thema herangewagt.

Ich denke nicht, dass es zu schwere Themen gibt. Es gibt Themen die für mehr aufsehen sorgen und es gibt Themen, die mehr berühren als andere, aber in meinen Augen spricht nichts dagegen sich auch mit sowas zu beschäftigen.

In solchen Zeiten ergreifen "Bestien" die Chance das auszuleben, was sie wirklich sind. Taten, die ihnen keine Diktatur aufzwängt - und das verurteile ich zutiefst.


Ich denke in jedem von uns steckt so eine Bestie. das drückt ja das Gedicht auch zum Teil aus. Aber es steckt auch in jedem Menschen das Gute, es kommt darauf an was man wählt. Jeder hat es selbst in der Hand.

Ich kann und will nicht verurteilen, weil ich in der Zeit nicht gelebt habe.

Auch davon sollten wir uns entfernen. Man muss nicht immer urteilen, eigentlich sollte man es auch nie. Man sollte denken, mitfühlen und dann wieder denken. Urteile sind in meinen Augen nie gut, ich bin froh das auch du davon Abstand nimmst.

Hab Dank für deine, wie immer durchdachten Zeilen :)

~~~

Liebe budina,

ja, manche scheinen das Thema tatsächlich ähnlich zu sehen wie ich, das ist schön :)
Ich denke die Angst ist das, was uns alle angeht. Wie sagten die Onkelz so schön: Angst ist nur ein Gefühl!
Angst ist grundsätzlich kein schlechtes Gefühl finde ich, jedoch fürchten sich die Menschen vor Dingen, vor denen man keine Angst haben braucht. Damit will ich niemanden angreifen der Angst hat, aber es lohnt sich darüber nachzudenken. Es ist wichtig sich eingestehen das man Angst hat, erst dann kann man sie bekämpfen. Gut, jetzt bin ich vom Thema abgewichen...

Es hat mich beeindruckt dass du so offen von deiner Familie schreibst und ich finde das sehr interessant.
Ich danke dir für deine Worte und bin froh, mit meinem Denken nicht allein zu sein.

~~~

Lieber Faldi,

ich würde es nicht Salat bezeichnen, ich bin froh das man sich darüber Gedanken macht, mehr kann man sich nicht wünschen. Es ist eine interessante Diskussion entstanden, welche denke ich fruchtbar ist.

Und letzterer muss ich mich in diesem Falle leider auch anschließen, denn der Text ist nicht stimmig und zu allgemein wertend.


Es kann sein das der Text nicht stimmig ist, obwohl er das Kriterium in meinen Augen erfüllt, nur bin ich mir nicht sicher, an welcher Stelle er wertend sein soll? Nichts als mich in die Lage des Soldaten zu versetzen war mein Anliegen, eine Wertung gebe ich nirgendwo ab.

Die Szene des missbrauchten Kindes wirkt ungewollt grotesk und effektheischend und dient in keiner Weise zur Darstellung der tatsächlichen Geschehnisse und des ganzen Leids, was zu der damaligen Zeit passiert ist.


Effektheischend sollte sie nicht sein, aber zum Kindthema habe ich ja die Kopie von .com eingestellt. Was zur damaligen Zeit wirklich passiert ist, weiß ich nicht. Ich kenne nur die Geschichten aus dem Fernseher und die Erzählungen von den noch verbleibenden Menschen. Auch der Geschichteunterricht vermittelte mir einen Eindruck. Der Rest ist dann mein Gefühl und warum soll das Kindthema nicht das Leid beschreiben? Meine Mutter meinte sogar, so etwas hätte es in der damaligen Zeit nicht gegeben, aber ein Argument konnte ich ihr nicht entlocken.

Auch die Abgrenzung zur letzten Zeile ist nicht als gelungen zu betrachten, denn wer kann sich in der heutigen Zeit schon in die Verhältnisse von vor über 60 Jahren hineinversetzen.


Jeder denke ich, jedenfalls kann man es versuchen. Ich sehe da kein Problem und ich würde gerne wissen, weshalb man es nicht versuchen sollte?

Tut mir leid, aber der Gesamttext wirkt mir zu unreflektiert und plakativ. Provokation ist in Ordnung aber sie sollte schon mehr bieten, als ein schwaches Gerüst, was in der Nachbetrachtung den Lasten dieses schweren Themas nicht standhalten kann.


Auch sehe ich keine Provokation, ich kann mich nur wiederholen, aber ich versuche mich lediglich in die Lage eines Soldaten zu versetzen, als provokant würde ich das nicht bezeichnen.

Dieser Text gereicht dir nicht zum Ruhm, und ich würde dir raten, ihn erst einmal zurückzuziehen und gründlich zu überarbeiten, denn das kannst du sicherlich besser.


Das würde ich im Leben nicht tun! Wenn ich ein Gedicht für vollendet erkläre und es veröffentliche, dann ist es nach meinen Möglichkeiten zu 100 % durchdacht und für mich stimmig, ich würde niemals ein Gedicht zeigen hinter dem ich nicht zu 100 % stehe. Ruhm ist auch nicht mein Ziel, sondern eine Diskussion über das Thema bzw. freut es mich, wenn auch andere versuchen sich in einen Soldaten hineinzuversetzen und darüber nachdenken.

Ich habe mal gesagt, ich wünsche mir Ehrlichkeit auf der Welt und dazu gehören auch Kritiken. Insofern sehe ich keinen Grund dir böse zu sein. Aber ich stehe weiterhin zu meinem Gedicht und halte es für gut durchdacht.

Ich danke euch für eure rege Diskussion :)

Liebe Grüße
Der Kleine Prinz*

EDIT:

Liebe cyparis, unsere Antworten haben sich überschnitten.

Ich wäre dir dankbar wenn du deine Meinung begründen würdest, da ich ihr ansonsten nicht folgen kann.

Liebe Grüße
Prinzi*

Falderwald
25.03.2009, 01:10
Noch mal ich,

Nichts als mich in die Lage des Soldaten zu versetzen war mein Anliegen

Genau das kannst du nicht. Du kannst dich nicht in die Lage eines Wehrmachtsoldaten versetzen.
Und das hat nichts mit dir zu tun, sondern das könnte ich auch nicht.
Das kann niemand, der zu dieser Zeit nicht gelebt hat.
Deshalb wirkt dein Text nicht authentisch.

Wir alle haben keine Ahnung von den Sorgen, Nöten, Zwängen und Manipulationen dieser Zeit, sondern können nur aus der heutigen heraus zurückbetrachten.

Lass ihn stehen den Text, so wie er ist, denn er wird dir in ein paar Jahren zeigen, wie unreflektiert das Ganze war.

Einer meiner Großväter war auch Wehrmachtsoldat und im Krieg.
Ich weigere mich einfach zu glauben, daß wir alle nur Nachfahren von Naziverbrechern sind.

Schlimmer kann man bei diesem Thema nicht argumentieren.


Entsetzt, aber nicht überrascht.
Die Distanz an Jahren ist zu groß.
Wie sollen Urenkel dieses Entsetzen beschreiben?

Das ist aber genau der Punkt. Das kannst du nicht beschreiben, nicht mal erahnen, geschweige denn in Worte umsetzen.

Denk mal drüber nach...;)


Liebe Grüße

bis bald

Falderwald

DerKleinePrinz*
25.03.2009, 01:19
Lieber Faldi,

Genau das kannst du nicht. Du kannst dich nicht in die Lage eines Wehrmachtsoldaten versetzen.
Und das hat nichts mit dir zu tun, sondern das könnte ich auch nicht.
Das kann niemand, der zu dieser Zeit nicht gelebt hat.
Deshalb wirkt dein Text nicht authentisch.


Sicher, hätte den Text ein Überlebender geschrieben, vielleicht hätte er auf dich authentisch gewirkt.
Ich kann mich aber auf jeden Fall in die Lage des Soldaten versetzen, jedenfalls kann ich es versuchen, ob es dann alles so stimmt und mit der damaligen Realität zu vergleichen ist kann man zu Recht bezweifeln.
Aber ich halte es für absolut richtig wenn man versucht, sich in andere Lagen zu versetzen, dass sollte man zu jeder Zeit tun und da auch vor der Vergangenheit nicht halt machen. Wie anders soll man sich den Menschen nähern?

Lass ihn stehen den Text, so wie er ist, denn er wird dir in ein paar Jahren zeigen, wie unreflektiert das Ganze war.


Er ist aus deiner Sicht unreflektiert. ich habe ihn nach bestem Wissen und Gewissen geschrieben und über alle Details nachgedacht. Den Anspruch auf Übereinstimmung mit der Realität habe ich nie gestellt, aber ich kann nicht verstehen weshalb man sich nicht in solch eine Lage versetzen soll?

Zitat:
Zitat von cyparis
Schlimmer kann man bei diesem Thema nicht argumentieren.


Entsetzt, aber nicht überrascht.
Die Distanz an Jahren ist zu groß.
Wie sollen Urenkel dieses Entsetzen beschreiben?

Das ist aber genau der Punkt. Das kannst du nicht beschreiben, nicht mal erahnen, geschweige denn in Worte umsetzen.


Ich kann es aber nach meinem Ermessen versuchen. Hier lag mir das Problem aber in der Unbegründetheit der Meinung.

Liebe Grüße
Der Kleine Prinz*

ReinART
25.03.2009, 07:41
Lieber Kleiner Prinz
auch ich möchte mich noch einmal zu Worte melden.
Peripher, Deine Frage: Einen Penis und ein Kind?
Natürlich bedarf es eines erigierten Penises, um ein Kind zu missbrauchen. Diesen hatte Dein Soldat wohl haben müssen. Und hier behaupte ich: da gibt es nichts zu entschuldigen. Ich hätte es nicht gekonnt!! Es hätte einfach nicht funktioniert.
Du rehabilitierst dieses Monster!!!!
Ich hatte vor einigen Tagen einen Film in ARTE (Sic!), nciht RTLII ;) gesehen. Er hieß : Music Box von Costa Gavras (Z,, Vermißt) , vielleicht kennst Du diese Filme. Waren zu meiner Zeit Kult.
Dieser Film war mit Armin Müller Stahl und Jessica Lange besetzt. Es ging genau um solche ein Monster, das nach dem Krieg ins Ausland floh und dort unter dem Deckmantel einer heilen Familie, seine Kinder großzog. Seine Tochter war Anwältin und wollte ihn, weil sie die, sukzessive ans Licht gekommenen Wahrheiten, nicht glauben wollte, verteidigen.Er leugnete stellte sich nicht seiner Verantwortung. Er hatte Frauen vergewaltigt, Kinder erschossen etc. Das ganze Programm.
Als dann die Wahrheit nicht mehr zu verheimlichen war, brach seine Tochter zusammen und hatte ihn an das Gericht ausgeliefert!
Es gab nichts mehr zu entschuldigen. Er war eine Bestie, so wie Dein Protagonist. Er war nicht nur ein armer Mitläufer.
Dass Du vom Volk der Juden schreibst, grenzt für mich schon an Nazi Propaganda.
Und dass Du kein bisschen von Deinen Positionen abweichst, lässt für mich schmerzlich vermuten, dass Du Dich sehr gut in Deinen Protagonisten hineinversetzen kannst.
Ich will jetzt nicht mehr drumherum reden: das Gedicht ist ein übles Machwerk und traurig, dass so viele das nicht erkennen wollen oder können.
Ich werde in Deinem Verhalten an das Bild von Dir erinnert, das Du bei Bildergedichte eingestellt hast: Ein sehr aufgeblähtes Ego, das nicht mehr in sein Korsett passt.
Vielleicht verstoße ich hier gegen die Netiquette, aber das von Dir "verdichtete" Thema ist zu ernst, als dass man so fahrlässig und unreflektiert damit umgehen sollte.
Ich hoffe für uns alle, dass Du Dein "Werk" zurückziehst, oder es überarbeitest und Dir die Mühe machst, wie es auch dein Soldat gemacht haben sollte!, über das nachzudenken, was Du hier fabriziert hast.
Ich laufe nun mal wieder Gefahr, mir eine Verwarnung einzufangen- das war es mir wert.
Ich möchte aber betonen, dass ich Dir keine bösen Absichten unterstelle, sondern glaube, dass Dein Ego etwas außer Kontrolle geraten ist, Du hast ja Psychologie studiert und weißt damit etwas anzufangen, Du es aber mit deinem intellektuellen Potential schaffen solltest, hier mal zurück zu rudern.
Nachdenkliche Grüße

Reinhard

Klatschmohn
25.03.2009, 08:00
Hallo Kleiner Prinz,
Sicher, hätte den Text ein Überlebender geschrieben, vielleicht hätte er auf dich authentisch gewirkt.
Ich kann mich aber auf jeden Fall in die Lage des Soldaten versetzen, jedenfalls kann ich es versuchen, ob es dann alles so stimmt und mit der damaligen Realität zu vergleichen ist kann man zu Recht bezweifeln.
genau, Prinz. Du kannst Dich nicht da hinein versetzen und du solltest es auch nicht versuchen, weil es unmöglich ist.
Glaubst Du wirklich, dass da wirklich einer hinter Deinem ausgedachten Soldaten gestanden hat, mit der Knarre im Anschlag und er sollte ein Kind vergewaltigen. Ein Kind, und da hat er eine Errektion gehabt? Nein, Missbrauch war leider zu allen Zeiten aktuell und pflanzt sich fort. Er war ein Kinderschänder und niemand hat ihn wohl gezwungen. Leider gibt es diese Kreaturen auf der ganzen Erde. Ich bin traurig, dass Du ihn verteidigst, ER war nicht gezwungen. Auch seine Äußerung, dass das Kind verraucht war, zeigt seine Gefühlsarmut.
Ich gebe auch ReinArt recht. Das Wort "Judenvolk" ist in diesem Zusammenhang irrwitzig. Hier verteidigt er sich wieder, dein Missbrauchssoldat, nur um sich im allerletzten Satz die Hände in Unschuld zu waschen.
Eklig!

Ich empfinde Dein Gedicht grob oberflächlich, in keiner Weise durchdacht, zwiespältig bis schizophren und außerdem verhöhnst Du hier die Opfer auf beiden Seiten.

Du wärst damals auch eingezogen worden, nachdem sie Dich einer jahrzehntelangen Gehirnwäsche unterzogen hätten, nachdem Deine Familie in Weltwirtschaftskrise damals nicht wußte wovon sie leben sollten. Du wärst, nach Deinem Gedicht zu urteilen, auch nicht der tolle Held gewesen, der sich hätte erschießen lassen, weil Du ganz offensichtlich zu einer Reflektion noch nicht in der Lage bist.
Nimms mir nicht krumm, aber ich will aus meinem Herzen keine Mördergrube machen. Dein Gedicht zeugt lediglich von Unreife und einem diffusen Hass auf irgendwas.

Liebe Grüße,
Klatschmohn

DerKleinePrinz*
25.03.2009, 11:43
Hm, leider kommen jetzt doch ein wenig viel persönliche Dinge mit ins Spiel, ich würde euch bitten sachlich zu bleiben.

Lieber ReinArt,

Natürlich bedarf es eines erigierten Penises, um ein Kind zu missbrauchen. Diesen hatte Dein Soldat wohl haben müssen. Und hier behaupte ich: da gibt es nichts zu entschuldigen. Ich hätte es nicht gekonnt!! Es hätte einfach nicht funktioniert.
Du rehabilitierst dieses Monster!!!!

Ja, das sagtest du jaalles bereits, und noch immer weiß ich nicht, an welcher Stelle ich das entschuldige? Ich behaupte lediglich, dass in jedem Menschen eine "Bestie" steckt, wie ihr es nennt, und in diesem Ausnahmezustand kommt diese zum Vorschein. Aber ich finde dieses Verhalten auch abartig, entschuldige es in keinem Falle, stelle mir es aber als möglich vor.

Im weiteren kann man doch nicht die Menschen in Bestien, Mitläufer und gute Menschen unterteilen. Jeder ist alles davon. Man kann sicher auch mit einem Kindsmörder normal reden ohne ihn vorzuverurteilen. Sicher hat er eine grausame Tat begangen, aber weggucken und Bestie sagen, das kann denke ich jeder.

Dass Du vom Volk der Juden schreibst, grenzt für mich schon an Nazi Propaganda.


Dann würde ich die Bibel auf den Index setzen :rolleyes:

Und dass Du kein bisschen von Deinen Positionen abweichst, lässt für mich schmerzlich vermuten, dass Du Dich sehr gut in Deinen Protagonisten hineinversetzen kannst.


Ja, das war ja mein Ziel. Und da ja meiner Meinung nach in jedem alles steckt, sehe ich da auch kein Problem.

Das mein Gedicht ein übles Machwerk sein soll halte ich auch für nicht richtig. Ich sehe nur einen menschlichen Soldaten, der meiner Meinung nach so reagiert, wie es viele machen würden.

Ich werde in Deinem Verhalten an das Bild von Dir erinnert, das Du bei Bildergedichte eingestellt hast: Ein sehr aufgeblähtes Ego, das nicht mehr in sein Korsett passt.


Leider habe ich im Faden "Bildergedichte" nie ein Bild von mir eingestellt.

Ich hoffe für uns alle, dass Du Dein "Werk" zurückziehst, oder es überarbeitest und Dir die Mühe machst, wie es auch dein Soldat gemacht haben sollte!, über das nachzudenken, was Du hier fabriziert hast.


Wie ich bei faldi schon sagte, ich würde nie etwas schreiben, worüber ich nicht lange nachgedacht hätte. Du ziehst mich auf eine Schiene auf der ich nicht fahren will und ich sehe keinen Grund mein Gedicht zurückzuziehen.

Ich möchte aber betonen, dass ich Dir keine bösen Absichten unterstelle, sondern glaube, dass Dein Ego etwas außer Kontrolle geraten ist, Du hast ja Psychologie studiert und weißt damit etwas anzufangen, Du es aber mit deinem intellektuellen Potential schaffen solltest, hier mal zurück zu rudern.


Ich habe (zu meinem Bedauern) Philosophie studiert und was dieses Gedicht mit meinem Ego zu tun hat, wird mir auch nicht klar.

Bitte beruhige dich und bleibe sachlich.

~~~

Liebe Klatschmohn,

Du kannst Dich nicht da hinein versetzen und du solltest es auch nicht versuchen, weil es unmöglich ist.


Das Argument kann mich nicht überzeugen. Es ist unmöglich! Ja, und warum soll ich es nicht versuchen, wenn es unmöglich ist, dass ist in meinen Augen kein Grund.
Ich frage nochmal, wie anders soll ich mich diesem Thema nähern als mich in die Lage des Soldaten zu versetzen? In dem ich weggucke und sage Bestie? Ich halte das für den falschen Weg.

Glaubst Du wirklich, dass da wirklich einer hinter Deinem ausgedachten Soldaten gestanden hat, mit der Knarre im Anschlag und er sollte ein Kind vergewaltigen.

Wie du selbst schreibst ist mein Soldat ausgedacht. Ja, ich habe mir das so gedacht, weshalb ist das falsch? Und weshalb wird genau dieser Umstand in besagten Film nicht kritisiert?

Auch seine Äußerung, dass das Kind verraucht war, zeigt seine Gefühlsarmut.


Weshalb schließt du hier auf Gefühlsarmut? Er sagt unwertend, dass das Kind später im KZ umkam.

Ich gebe auch ReinArt recht. Das Wort "Judenvolk" ist in diesem Zusammenhang irrwitzig. Hier verteidigt er sich wieder, dein Missbrauchssoldat, nur um sich im allerletzten Satz die Hände in Unschuld zu waschen.
Eklig!


Das LI fühlt sich weder unschuldig, noch verteidigt es sich. Ist es nicht so, dass ein gewisser Gruppenzwang und dazu eine Portion Angst viel auslösen kann? Das LI fragt lediglich, ob es Menschen geben würde, die sich dagegen wehren würden und die der Angst zum trotz lieber zu ihrer Menschlichkeit stehen. Würde das LI einen solchen Menschen kennenlernen, und zwar einen, der das nicht nur sagt, sondern auch danach handelt, dann würde es sein Leben als sinnlos erachten und wünschte, es hätte nie gelebt.

Ich empfinde Dein Gedicht grob oberflächlich, in keiner Weise durchdacht, zwiespältig bis schizophren und außerdem verhöhnst Du hier die Opfer auf beiden Seiten.


Ich halte es nicht für oberflächlich, sondern ich halte es für oberflächlich zu sagen "Bestie!" um dann wegzuschauen und solche Menschen direkt als Unmenschen abzustempeln. Schizophrenie kann ich auch nicht feststellen und verhöhnen tue ich keinen, wie du darauf kommst kann ich leider nicht nachvollziehen.

Nimms mir nicht krumm, aber ich will aus meinem Herzen keine Mördergrube machen. Dein Gedicht zeugt lediglich von Unreife und einem diffusen Hass auf irgendwas.


Ich denke Hass steckt in jedem von uns. Man kann nichts hassen, was nicht in einem selber steckt. Wenn ich den Kindermörder hassen würde, dann würde er in mir selber stecken. Aber ich hasse ihn nicht.

Liebe Grüße euch beiden
Der Kleine Prinz*

ReinART
25.03.2009, 11:55
All dies erinnert mich an die Unbelehrbaren und Unverbesserlichen.
Es ist sinnlos.
Werde Dich nun auf die Ignorliste setzen.
reinhard
Selbstverständlich war ein Bild von Dir, wo auch immer, in einer viel zu kleinen Rüstung, dass Du eingestellt und wohl wieder gelöscht hast.
reinhard

Falderwald
26.03.2009, 17:26
Hallo zusammen,

das kann auch nur uns Dichtern passieren.

Immer wieder wird es geschehen, daß sich an einem Text die Geister scheiden.
Wir dürfen jedoch nicht vergessen, daß die künstlerische Freiheit dabei nicht auf der Strecke bleiben darf.

Es gibt natürliche Grenzen, z.B. wenn geltendes Recht verletzt wird oder aber die Abgrenzungung zu reiner Pornographie, doch dazwischen muss eine Freiheit liegen, weil sonst das "geflügelte Wort" seinen Sinn verlieren würde.

Kritik und Diskussionen sind wichtig, sollen aber weiterhin Spaß und Freude im Umgang miteinander bringen.

Aber wie in jeder guten Familie gibt es auch mal Reibereien, dehalb haben wir eingegriffen und erst einmal intern darüber diskutiert, dafür ist die Moderation da.
Das ist auch unser gutes Recht, da hier jeder Autor frei veröffentlichen darf, ohne einer vorherigen Zensur zu unterliegen.
Jedoch ist es auch unsere Aufgabe, das Forum vor Schaden zu schützen und im Zweifel erst einmal zu prüfen.

Nach einem persönlichen Austausch mit den maßgeblich Beteiligten verschieben wir den Faden wieder zurück.

Die Gemüter dürfen schon mal hochgehen, doch sollte man hinterher auch wieder lachen können.

Das Gedicht hat auf Wunsch des Autors einen Nachtrag erhalten.

Eine moralische Grenze muss jeder für sich selbst ziehen, da gibt es keine Regelung.

Das gilt für Kommentare genau so, wie für die Veröffentlichung von Gedichten / Texten.


Liebe Grüße

Falderwald

Leier
26.03.2009, 18:34
Ja, Falderwald!

Die Freiheit der Rede muß gewährleistet sein, auch wenn Geschmacksgrenzen für den Einen oder Anderen überschritten erscheinen.
Dafür ist dann die Kommentarfunktion geschaffen.

Bei wirklichen Gratwanderungen geben Administration und Moderation Hilfe an die Hand.


Lieben Gruß
von
cyparis

ruhelos
27.03.2009, 13:07
hallo prinz,

du hast dich hier an ein Thema gewagt, welches große Emotionen weckt. Die Geschichte bzw., das Gedicht nimmt den Leser so gefangen, dass man gar nicht mehr auf die Metrik oder das Reimmuster achtet. Ich habe auf jeden Fall noch mal nachgeschaut, das Reimschema passt übrigens und ist sauber. Der Schluß des Gedichtes hat es wirklich in sich. In mir rief es den Spruch in den Sinn: Stellt euch vor es wäre Krieg und keiner ginge hin. Ich habe dein Werk gern gelesen.

Viele Grüße
ruhelos

DerKleinePrinz*
29.03.2009, 00:56
Lieber Faldi,

es freut mich, dass mein Gedicht nun wieder in die Reihen der unzensierten zurückgefunden hat. Ich würde es als Gruppendynamik bezeichnen was hier passiert ist, denn wenn einer laut schreit rennen die Massen hinterher. Nirgendwo wurden meine Zeilen so aufgenommen wie in diesem Forum. Nun gut, ich für meinen Teil bin jetzt einigermaßen zufrieden, auch wenn mir das im Gedächtnis bleiben wird. Zum Glück ist das nur ein Forum, im echten leben hätte ich mit euch nicht diskutieren wollen, denn wenn ihr so redet wir ihr schreibt wäre an mir nicht viel übrig geblieben. Vielleicht ein kleiner, perverser Nazi.

~~~

cyparis,

wenn du deine Kommentare begründen würdest, würde ich manchmal sogar darüber nachdenken was du sagst. So warte ich noch immer auf Argumente für deinen ersten Kommentar. Aber nun gut, wir sind ja in einem freien Forum, da sind auch leere Worte erlaubt. Auf die kann ich zwar verzichten, aber wenn du sie unbedingt loswerden willst, dann tu was du nicht lassen kannst. Ich jedenfalls habe kein Interesse mehr an einer Konversation mit dir.
Adieu.

~~~

Liebe/r ruhelos,

ja, ich habe bei diesem Gedicht sehr viel Wert auf die Metrik geachtet und es freut mich wenn da alles richtig ist. Emotionen scheint das Thema in der Tat zu wecken, bei vielen löst es wohl einige hysterische Anfälle aus, dabei wäre ein sachliches Nachdenken denke ich viel förderlicher.

In mir rief es den Spruch in den Sinn: Stellt euch vor es wäre Krieg und keiner ginge hin. Ich habe dein Werk gern gelesen.


Ich denke den Spruch sollte sich wirklich jeder zu Herzen nehmen. Vor allem die,die gerade zum Wehrdienst gezogen werden sollen. Mittlerweile kann man Zivildienst machen, ich denke, das sollte man auch tun. Insgesamt finde ich aber Zivil - oder Wehrdienst furchtbar, da dadurch die menschliche Freiheit nicht nur angetastet, sondern auch eingeschränkt wird.
Danke dir für deine Zeilen :)


Liebe Grüße
Der Kleine Prinz*

bloody_disgrace
29.03.2009, 01:23
So mein lieber :D

Handwerklich kann ich an deinem Werk nichts kritisieren, dazu fehlt mir, wie du ja weißt das Fachwissen und andere hier haben das ja eh schon gemacht :)

Inhaltlich geht aber was:
Hätte mir deine Figur die letzte Strophe persönlich erzählt, mir wären nicht nur die Gesichtszüge sondern wohl auch die Hände entgleist.
Es gab einige, die es, zwar in anderen Situationen als der geschilderten, wagten, Widerstand zu leisten. Ob Sabotage, oder subversives wie die Geschwister Scholl und ihre Freunde, sie setzten ihr Leben aufs Spiel und mussten es zum Teil auch lassen.
Es waren schlicht zuwenige, die diesen Mut aufbringen konnten. Dochr in Anbetracht ihrer Taten klingt die letzte Strophe, zumindest aus dem Mund des Soldaten, wie Hohn.

Aber dies hat in meinen Augen nichts mit deiner persönlichen Einstellung zu dem Thema zu tun, ich finde die Worte, die du dem Soldaten in den Mund legtest, ausgesprochen authentisch. Es liegt doch nahe, solche Greueltaten mit der Angst, sein Leben zu verlieren, zu erklären oder gar zu versuchen sie zu rechtfertigen. Daraus zu schließen, der Autor (damit bist quasi du gemeint ;)) entschuldige solche Taten, ist etwas schräg...

Fazit: Ich kann dein lyrisches Ich nicht leiden, aber unbequeme Kunst finde ich spannend und bereichernd :)

Falderwald
29.03.2009, 14:47
Hallo Prinzi,

eigentlich wollte ich mich zu deinem Text nicht mehr weiter äußern, aber deine Antwort zwingt mich dazu. Nicht zuletzt, weil du mich hier persönlich ansprichst.
Niemand, wirklich niemand hat behauptet, daß in dir ein ein perverser Nazi steckt.
Hätten wir auch nur annährend den Eindruck gehabt, daß es sich hier um einen rechten Text handelt, hätte er keine Chance auf Wiedereinstellung gehabt, dessen kannst du dir sicher sein.
Ich schrieb sogar im Gegenteil, daß die Absicht deines Textes durchaus erkennbar ist.
Die Kritik richtete sich einzig und alleine an der Umsetzung dieses schweren Themas aus.
Und wenn wir darüber hier nicht reden dürfen, dann hat das Forum seinen Sinn verloren.
Ich bin nach wie vor der Meinung, daß dir die Umsetzung nicht gelungen ist.
Die z.T. vorhandenen Pauschalisierungen sind einfach unerträglich und die beschriebene Szene ist dermaßen fern ab von jeder Realität, das spottet jeglicher Beschreibung.
Ich für meinen Teil kann mich weder in einen Wehrmachtssoldaten hineinversetzen, noch in einen Soldaten, der mit der Waffe im Rücken gezwungen wird, einen Geschlechtsakt mit einem Kind vorzunehmen, von dem ich auch noch weiß, daß es in der Nacht ermordet und anschließend verbrannt wird. Das halte ich einfach nur noch für moralisch verwerflich und weise das für meine Person zurück. Wie gesagt, das gilt für mich.
Diese Situation alleine würde bei mir schon zu einer erektilen Dysfunktion führen.
Des weiteren weise ich deine Behauptung zurück, daß in jedem von uns eine solche Bestie steckt. Das ist nämlich wiederum eine unreflektierte Pauschalisierung. Ich ahne nur, was gemeint ist. Daß ein Mensch nicht weiß, wozu er in ihm unbekannten Situationen, Notlagen (Angst oder Gelegenheiten) fähig ist. Es gibt auch das total gegenteilige Verhalten, was man auch nicht pauschalieren kann. Es wäre nur etwas, was man sich in solchen Zeiten von jedem einzelnen wünschen würde.

Dir ist mehrfach gesagt worden, daß die Aussage in deinem Text nicht richtig ankommt und sehr missverständlich ist. Das soll und darf ein Leser sagen, damit der Autor Gelegenheit bekommt, zu erklären.
Du aber, hast Kritisches beiseite geschoben und darauf beharrt, daß er gut ausgearbeitet und wohlüberlegt in der vorliegenden Fassung eingestellt sei.
Das hat wiederum zu weiteren geäußerten Bedenken geführt.

Und wenn du dir das Recht nimmst, einen solchen Text ein- und zur Diskussion zu stellen, dann solltest du auch mit den Betrachtungen der Leser umgehen können.
Diese haben keinesfalls etwas mit hysterischen Anfällen zu tun, wie du schreibst, sondern zeigt einzig und allein, daß sich manche die Mühe gemacht haben, sich nicht nur mit der oberflächlichen Aussage deines Textes und deinen dazugehörigen Antworten zufrieden zu geben.

Ich würde es mir niemals anmaßen, solche Pauschalaussagen über Wehrmachtssoldaten zu treffen, oder gar allgemein über Soldaten, wie du es in einer deiner Antworten tatest.
Auch sehe ich keine Provokation, ich kann mich nur wiederholen, aber ich versuche mich lediglich in die Lage eines Soldaten zu versetzen, als provokant würde ich das nicht bezeichnen.
Das ist nicht nur provokant, sondern im Zusammenhang mit deinem Text plakativ und pauschal herabwürdigend.


Und das ist auch der Grund warum ich schrieb, daß dein Text unglaubwürdig, nicht authentisch und unreflektiert wirkt. Bei dieser Aussage bleibe ich auch, denn alles, was du nicht selbst erlebt und erfahren hast, kannst du nicht beschreiben.
Du kannst zwar versuchen, dich in eine solche Situation hineinzuversetzen, aber bei diesem Versuch wird es bleiben, es bleibt nämlich rein fiktiv und der Phantasie entsprungen. Gerade darum sollte ein Autor akzeptieren, wenn andere sagen, sie könnten es nicht.

Etwas anderes ist es, wenn der Text durch einen Film inspiriert wurde.
Aber auch da gebe ich zu bedenken, daß ein solcher rein fiktiv ist und keine Ansprüche auf Realität erheben kann. Dafür müsste der Leser evtl. den Film benannt bekommen, um zunächst die Inspiration nachvollziehen zu können.
Und deshalb sollte man an die Umsetzung eines solch sensiblen Themas nur ganz vorsichtig heran gehen, weil sonst die Glaubwürdigkeit dabei auf der Strecke bleibt.
Des weiteren könnte ich mir vorstellen, daß auch Kritik an diesem Film laut werden würde. Doch da dieser hier nicht zur Debatte steht, ist es eben der vorliegende Text.

In dem Zusammenhang fällt mir die Aussage eines alten, väterlichen Freundes ein, die er mal in meine Richtung getätigt hat: "Lies deine Worte, die du an andere richtest, und setze sie in die Ich-Form um. Dann nämlich erfährst du viel über dich selbst. Erst dann entscheide, ob du diese Worte aussprichst oder schreibst"

Meine persönliche Meinung zu dem vorliegenden Gedicht ist, wie schon mehrfach gesagt, weiterhin sehr kritisch, weil ich es in dieser Ausführung für moralisch bedenklich halte. Da aber im Sinne der künstlerischen Freiheit weder meine persönliche Meinung, noch meine moralische Wertung ausschlaggebend sind, und ich ganz sicher meine Position hier im Forum nicht dahingehend für Zensur zu missbrauchen gedenke, bleibt mir nichts anderes, als mich von diesem Text zu distanzieren.


Liebe Grüße

Falderwald

DerKleinePrinz*
29.03.2009, 15:52
Mein lieber Boris,

schön, dass du dich nun entschlossen hast hier aktiver zu werden :)

Hätte mir deine Figur die letzte Strophe persönlich erzählt, mir wären nicht nur die Gesichtszüge sondern wohl auch die Hände entgleist.
Es gab einige, die es, zwar in anderen Situationen als der geschilderten, wagten, Widerstand zu leisten. Ob Sabotage, oder subversives wie die Geschwister Scholl und ihre Freunde, sie setzten ihr Leben aufs Spiel und mussten es zum Teil auch lassen.


Ja in der Tat, die gab es und sie verdienen allerhöchste Anerkennung. Aber es gab ja auch solche wie mein LI, die Menschen die sich um den Widerstand gekümmert haben, waren leider ziemlich selten.
Ein damaliger Verwandter von mir hat in meinen Augen auc Widerstand geleistet, denn er hat eben nicht auf den Feind geschossen, er wollte niemanden töten. Der Feind hat ihn aber die Nase abgeschossen, was wohl nicht passiert wäre, wenn er selbst gefeuert hätte.
Ich mache aber den Menschen, welche geschossen haben, keinen Vorwurf, das möchte ich eigentlich sagen.

Es waren schlicht zuwenige, die diesen Mut aufbringen konnten. Dochr in Anbetracht ihrer Taten klingt die letzte Strophe, zumindest aus dem Mund des Soldaten, wie Hohn.


Als Hohn ist es nicht gemeint. Ich schreibe ja von "euch". Also wer von uns hätte denn so gehandelt wie z.B. die Geschwister Scholl? Nicht viele denke ich...

Aber dies hat in meinen Augen nichts mit deiner persönlichen Einstellung zu dem Thema zu tun, ich finde die Worte, die du dem Soldaten in den Mund legtest, ausgesprochen authentisch. Es liegt doch nahe, solche Greueltaten mit der Angst, sein Leben zu verlieren, zu erklären oder gar zu versuchen sie zu rechtfertigen. Daraus zu schließen, der Autor (damit bist quasi du gemeint ) entschuldige solche Taten, ist etwas schräg...


Etwas schräg, ja, gut ausgedrückt. Wenn ich es entschuldigen würde hätte ich gesagt, dass die ganze Sache ja nur halb so wild war und es würde schlimmeres geben etc. Habe ich aber nicht und dennoch kann ich Verständnis aufbringen für solche Taten aus Angst, auch wenn ich sie nicht gut finde.

Danke für deine Worte lieber Boris, in meinen Augen eine gute sachliche Kritik ohne persönlich zu werden.

~~~

Lieber Falderwald,

Nicht zuletzt, weil du mich hier persönlich ansprichst.


Ja, zum Teil spreche ich dich persönlich an, im Großen und Ganzen jedoch die, die mir nicht sachlich gewantwortet haben.

Niemand, wirklich niemand hat behauptet, daß in dir ein ein perverser Nazi steckt.


Habe ich ja auch nicht gesagt. Ich sagte, wenn ich mit "euch" (also z.B. mit ReinArt) in echt reden würde, wäre es am Ende vielleicht so geschehen.

Die Kritik richtete sich einzig und alleine an der Umsetzung dieses schweren Themas aus.
Und wenn wir darüber hier nicht reden dürfen, dann hat das Forum seinen Sinn verloren.
Ich bin nach wie vor der Meinung, daß dir die Umsetzung nicht gelungen ist.


Ja das ist ja alles legitim und ich habe nichts gegen Kritik, bin im Gegenteil dahingehend sehr aufgeschlossen. Nur ist es in meinen Augen ein Unterschied, ob mich jemand sachlich auf einigermaßen hohem Niveau kritisiert, oder ob mir gesagt wird, dass ich so nicht denken dürfte oder dass ich wenn ich "Judenvolk" schreibe knapp vor der Nazipropaganda stehe. Das hat mit Kritik nichts zu tun sondern ist in meinen Augen pure Hysterie.

Die z.T. vorhandenen Pauschalisierungen sind einfach unerträglich und die beschriebene Szene ist dermaßen fern ab von jeder Realität, das spottet jeglicher Beschreibung.


Ich sagte ja bereits, dass ich keinen Anspruch auf Realität habe, in meinem Denken jedenfalls kommt es der Realität meiner Meinung nach nahe.

Ich für meinen Teil kann mich weder in einen Wehrmachtssoldaten hineinversetzen, noch in einen Soldaten, der mit der Waffe im Rücken gezwungen wird, einen Geschlechtsakt mit einem Kind vorzunehmen, von dem ich auch noch weiß, daß es in der Nacht ermordet und anschließend verbrannt wird. Das halte ich einfach nur noch für moralisch verwerflich und weise das für meine Person zurück. Wie gesagt, das gilt für mich.
Diese Situation alleine würde bei mir schon zu einer erektilen Dysfunktion führen.


Ja, auch dagegen sage ich ja nichts. Aber du hast mir untersagt eben dies zu denken, was du nicht zu denken wagst, das ist es, was mich persönlich stört.

Des weiteren weise ich deine Behauptung zurück, daß in jedem von uns eine solche Bestie steckt. Das ist nämlich wiederum eine unreflektierte Pauschalisierung.

Ich bin der Meinung, dass ein Mensch von Geburt an alle Fähigkeiten besitzt, Der Ansicht musst du nicht sein und eine Pauschalisierung kann ich nicht erkennen, da es wie gesagt nur meine persönliche Meinung ist.
Ein Mensch kann von der Bestie bis zum lieben Gott alles werden, es ist ihm alles gegeben, ein guter Teil und auch ein böser Teil und jeder entscheidet selbst, für welche Seite er sich entscheidet, so sehe ich die Sache.

Dir ist mehrfach gesagt worden, daß die Aussage in deinem Text nicht richtig ankommt und sehr missverständlich ist. Das soll und darf ein Leser sagen, damit der Autor Gelegenheit bekommt, zu erklären.
Du aber, hast Kritisches beiseite geschoben und darauf beharrt, daß er gut ausgearbeitet und wohlüberlegt in der vorliegenden Fassung eingestellt sei.
Das hat wiederum zu weiteren geäußerten Bedenken geführt.


Ich habe alle meine Standpunkte mit Argumenten unterlegt, leider waren nicht alle Antworten sachlich und so kann man nicht ausschließlich von "kritischen Kommentaren" sprechen. Aber wie gesagt habe ich soweit alles erklärt und bin noch immer der Meinung, dass mein Gedicht stimmig ist.

Und wenn du dir das Recht nimmst, einen solchen Text ein- und zur Diskussion zu stellen, dann solltest du auch mit den Betrachtungen der Leser umgehen können.
Diese haben keinesfalls etwas mit hysterischen Anfällen zu tun, wie du schreibst, sondern zeigt einzig und allein, daß sich manche die Mühe gemacht haben, sich nicht nur mit der oberflächlichen Aussage deines Textes und deinen dazugehörigen Antworten zufrieden zu geben.


Wie ich nun schon zum wiederholten Male betone, bin ich Kritik gegenüber sehr aufgeschlossen. Mich stört aber zum einen dass diese dann persönlich geworden ist, und noch vielmehr stört mich, dass ich beim Blick ins Forum mein Gedicht nicht mehr wiederfand.

Und das ist auch der Grund warum ich schrieb, daß dein Text unglaubwürdig, nicht authentisch und unreflektiert wirkt. Bei dieser Aussage bleibe ich auch, denn alles, was du nicht selbst erlebt und erfahren hast, kannst du nicht beschreiben.


In meinen Augen ist diese Aussage deinerseits falsch. Man könnte nun auch viele deiner Texte nehmen und einfach sagen, dass du es nicht selbst erlebt hast und deswegen sind sie nicht glaubwürdig. Davon, dass man ja von anderen Menschen Erfahrungen übernehmen kann hast du nichts gesagt.
Sicher, wenn man etwas selbst erlebt hat ist man noch näher am Geschehen und kann vielleicht noch genauer beschreiben, wie es war.
Schillers Taucher ist natürlich Schwachsinn, denn sowas hat er nie erlebt, das Meere hat er in seinem Leben auch nicht gesehen und Salamander gibts im Meer nicht. Deshalb ist das nicht authentisch. Das könnte man mit den meisten Gedichten fortführen, in meinen Augen ist dein Argument also falsch.

Du kannst zwar versuchen, dich in eine solche Situation hineinzuversetzen, aber bei diesem Versuch wird es bleiben, es bleibt nämlich rein fiktiv und der Phantasie entsprungen. Gerade darum sollte ein Autor akzeptieren, wenn andere sagen, sie könnten es nicht.


Auch das akzeptiere ich. Aber ich akzeptiere es nicht, wenn mir andere sagen, ich könnte es nicht, schlimmer noch, ich dürfe es nicht. Das nämlich ist ganz allein meine Sache.

Distanzierte Grüße
Der Kleine Prinz*

Falderwald
29.03.2009, 17:58
Lieber Prinzi,

ich sehe, wir kommen hier nicht weiter.

Da du Namen nennst, nehme ich noch ein allerletztes Mal Stellung dazu:

ReinART hat mit seiner Aussage Recht.
Es hat nie ein Judenvolk gegeben. Dieser Ausdruck entstammt ganz alleine der Nazipropaganda, die damit eine Minderheit diskriminieren und isolieren wollte.
Ein Judenvolk gab und gibt es genau so wenig, wie ein Christenvolk oder ein Islamistenvolk, darüber sollte man sich im Klaren sein, bevor man so etwas schreibt.
Und die Unterstellung oder die Vermutung ReinART gegenüber ist keineswegs legitim.
Er hat lediglich auf den o.a. Umstand hingewiesen.
Die Juden waren Deutsche anderen Glaubens und haben sich wohl nicht als eigenständiges Volk hier gefühlt. Dazu sollten sie durch die Nazipropaganda gemacht werden, was dann ja auch gelungen ist. Aber es reimt sich halt. Das darf nicht passieren. Jedes Wort, dass man als Dichter setzt, sollte durchdacht sein und ganz besonders bei diesem heiklen thema

Und wieder zeigt mir deine Antwort, daß das alles sehr unreflektiert ist, was du hier in und zu diesem Thema von dir gibst.

Deine Pauschalaussage ist die, daß jeder Wehrmachtssoldat so gehandelt hätte, also eine allgemeingültige Wertung.
gefühllos wie Wehrmachtssoldaten so sind,
Dabei scheinst du zu vergessen, daß alle kriegsfähigen Männer damals eingezogen worden sind.
Ganz normale Familienväter und zum Teil noch Kinder werden hier allgemein beurteilt. Da waren sehr viele anständige Menschen darunter, die einfach nur zum Kriegsdienst gezwungen wurden.
Und genau dasselbe passiert heute auch noch und immer wieder.
Ich will beileibe keine Lanze für die Wehrmacht brechen, auch sind mir viele ihrer Greueltaten bekannt, aber so geht es nicht.
Zumal das alles an irgendeinen dubiosen Film angelehnt ist, der wahrscheinlich ein billiges B-Movie war, weil du ihn ja nicht einmal mehr benennen kannst.
Und davon gibt es Millionen. Millionen kleine, schwachsinnige Filmchen, die nur auf Effekthascherei aus sind. Billige amerikanische Propagandaproduktionen, die nur schwarz und weiß wiedergeben.
So etwas sollte m.E. einem Philosophie Studenten nicht passieren.

Und ich behaupte immer noch, daß jemand, und dazu zähle ich mich selbst auch, der mit seinem Hintern in einer Wohlstandsgesellschaft aufgewachsen ist, der gar nicht verhungern kann, der ein Dach über dem Kopf hat und nie solche existenziellen Sorgen hatte und von Krieg bedroht war, wie die Menschen zu früheren Zeiten, es nicht beurteilen kann, wie sich die Leute damals fühlten. Geschweige denn, kann er sich in solche Menschen hineinversetzen.
Wenn das der Fall wäre, würde es nie wieder Krieg und Massentötungen geben, daraus hätten die Menschen gelernt, doch leider spricht die Realität dagegen.

Und ob Schiller einen Salamander im Meer leben lässt, oder ob jemand sein LI mit einer Knarre im Rücken ein Kind missbrauchen lässt, da sehe ich noch einen gewaltigen Unterschied zwischen.
Und vor allem wehre ich mich gegen die Aussage, daß eine solche Bestie in jedem Menschen steckt.
In deinem Text gibt es nämlich mindestens zwei Bestien. Einmal den Befehlserteilenden und einmal den Ausführenden.
Nein, eine solche Bestie steckt nicht in mir. Nicht mal in meinen schlimmsten Phantasien, obwohl ich in meinen Gedanken sicherlich nicht immer "unschuldig" war.
Deine Meinung in allen Ehren, aber das weise ich ausdrücklich zurück.

Such mir einen von meinen Texten heraus, wo ich den Anspruch auf Allgemeingültigkeit erhebe, wo ich pauschalisiere, mit Ausnahme vielleicht, wo ich humorvoll provozieren will.

Nein, die Aussage in deinem Text ist weder durch Realitäten, noch durch eigene Erfahrung oder Beobachtung inspiriert, sondern spiegelt höchstens ein sehr fragwürdiges Klischee wieder, an dem ich mich persönlich sehr stoße.

Da du aber nicht bereit bist, den Kritikern auch nur einen Schritt entgegen zu kommen, nein, nicht mal dazu bereit bist, einmal auf die vorgebrachten Argumente einzugehen und stur an deinen pauschalen Aussagen festhältst und sie immer noch betont wiederholst, befürchte ich, daß letztendlich jegliche Diskussion in diesem Fall vergeblich ist.

Deshalb soll das auch meine letzte Antwort zu diesem leidigen Thema gewesen sein.


Liebe Grüße

Falderwald

DerKleinePrinz*
29.03.2009, 20:20
Okay auch von mir der letzte Kommi hier zu dir.

Es hat nie ein Judenvolk gegeben. Dieser Ausdruck entstammt ganz alleine der Nazipropaganda, die damit eine Minderheit diskriminieren und isolieren wollte.
Ein Judenvolk gab und gibt es genau so wenig, wie ein Christenvolk oder ein Islamistenvolk, darüber sollte man sich im Klaren sein, bevor man so etwas schreibt.


Wenn mich nicht alles täuscht war in der damaligen Zeit vom "Judenvolk" die Rede, und da mein LI auch dieser Zeit entspringt habe ich auch die Sprache angepasst.

Deine Pauschalaussage ist die, daß jeder Wehrmachtssoldat so gehandelt hätte, also eine allgemeingültige Wertung.

Zitat:
gefühllos wie Wehrmachtssoldaten so sind,


Ich habe das Gefühl du drehst die Worte wie du sie brauchst und willst anscheinend nicht verstehen, was ich zu argumentieren versuche.
Ich stelle doch nicht alle Wehrmachtssoldaten als gefühllos hin. Ich schreibe aus der Sicht eines solchen und der fühlt sich eben von solchen Menschen, die ihn als "Bestie" beschreiben als gefühllos abgestempelt.

Ganz normale Familienväter und zum Teil noch Kinder werden hier allgemein beurteilt. Da waren sehr viele anständige Menschen darunter, die einfach nur zum Kriegsdienst gezwungen wurden.


Wie gesagt beurteile ich nicht, aber da du das nicht hören willst wirst du wohl auch diese Zeile wieder überlesen.

Zumal das alles an irgendeinen dubiosen Film angelehnt ist, der wahrscheinlich ein billiges B-Movie war, weil du ihn ja nicht einmal mehr benennen kannst.


Okay, er war ein B - Movie weil ich ihn nicht benennen kann, sehr gutes Argument.
Desweiteren ist mein Gedicht nicht an einen Film angelehnt, ich hatte lediglich die Bilder der Vergewaltigung im Kopf bei dieser einen einzigen Zeile.

Und davon gibt es Millionen. Millionen kleine, schwachsinnige Filmchen, die nur auf Effekthascherei aus sind. Billige amerikanische Propagandaproduktionen, die nur schwarz und weiß wiedergeben.


In der Tat gibt es solche Filme, aber die schaue ich mir nicht an.

So etwas sollte m.E. einem Philosophie Studenten nicht passieren.


Mir ist nichts passiert.

Und ich behaupte immer noch, daß jemand, und dazu zähle ich mich selbst auch, der mit seinem Hintern in einer Wohlstandsgesellschaft aufgewachsen ist, der gar nicht verhungern kann, der ein Dach über dem Kopf hat und nie solche existenziellen Sorgen hatte und von Krieg bedroht war, wie die Menschen zu früheren Zeiten, es nicht beurteilen kann, wie sich die Leute damals fühlten. Geschweige denn, kann er sich in solche Menschen hineinversetzen.


Urteilen ist in meinen Augen etwas schlechtes, Hineinversetzen nicht.

Und ob Schiller einen Salamander im Meer leben lässt, oder ob jemand sein LI mit einer Knarre im Rücken ein Kind missbrauchen lässt, da sehe ich noch einen gewaltigen Unterschied zwischen.


Du sprichst von Authentizität. Entweder ist etwas authentisch, oder nicht. Nur weil man nicht dabei war hat das nichts zu sagen.

Und vor allem wehre ich mich gegen die Aussage, daß eine solche Bestie in jedem Menschen steckt.
In deinem Text gibt es nämlich mindestens zwei Bestien. Einmal den Befehlserteilenden und einmal den Ausführenden.


Du kannst dich gerne dagegen wehren, es ist aber meine Lebensauffassung. Wenn du als Kind jeden Tag vom Vater verprügelt wirst und missbraucht wirst, dann würdest du ihm bestimmt den Tod wünschen. Also steckt auch die böse Seite schon in einem Menschen, denn wie sonst sollte jemand Hass empfinden?

Such mir einen von meinen Texten heraus, wo ich den Anspruch auf Allgemeingültigkeit erhebe, wo ich pauschalisiere, mit Ausnahme vielleicht, wo ich humorvoll provozieren will.


Dazu sehe ich keinen Anlass.

Da du aber nicht bereit bist, den Kritikern auch nur einen Schritt entgegen zu kommen, nein, nicht mal dazu bereit bist, einmal auf die vorgebrachten Argumente einzugehen und stur an deinen pauschalen Aussagen festhältst und sie immer noch betont wiederholst, befürchte ich, daß letztendlich jegliche Diskussion in diesem Fall vergeblich ist.


Nun, mit einigen habe ich mich doch ganz angemessen unterhalten und die Diskussion war fruchtbar. Z.B. mit Bakunins Bart von gedichte.com. Der hat mich zwar auch kritisiert, aber auf einem sehr hohen Niveau.

Das wars von mir,

ByeBye

Seeräuber-Jenny
29.03.2009, 22:12
Aloha liebe Insulaner,

soeben habe ich dieses Gedicht und alle Kommentare dazu gelesen, und nun verstehe ich die Welt nicht mehr. :confused:

Warum um alles in der Welt wird der Kleine Prinz wegen dieses Gedichts so angegriffen?

Der Kleine Prinz hatte ein Gedicht geschrieben, und einer kritisierte den Inhalt. Daraufhin erhoben sich fast nur noch ablehnende Stimmen, die Stimmung schaukelte sich hoch, und bald stimmten alle mit ein in den Schmähgesang. Er versuchte immer wieder seinen Standpunkt zu erläutern, aber keiner wollte zuhören. Und am Ende gilt er nun als unbelehrbar.

Der Kleine Prinz ist kein kleiner dummer Junge, sondern einer, der mit dem Herzen sieht! :)

So würde das menschliche Miteinander bestimmt besser funktionieren, wenn es uns gelingen würde, uns in andere Menschen hineinzuversetzen, uns mit ihnen, ihrer Gefühlswelt und ihren Beweggründen auseinanderzusetzen und nicht zuletzt uns selbst in ihnen zu erkennen. Dann würden wir auch das Böse in uns erkennen und etwas dagegen tun. Und deshalb begreife ich dieses Gedicht in dem Sinne: „Wehret den Anfängen!“

Sicher, nicht alle Wehrmachtssoldaten waren Kriegsverbrecher. Doch dass Soldaten im Krieg töten, verrohen und abstumpfen, ist unbestritten. Vergewaltigungen werden in jedem Krieg ebenso geduldet wie Plünderungen. Dass auch Kinder den Vergewaltigern zum Opfer fallen, ist allgemein bekannt. Auch meine Mutter wäre als Kind beinahe von einem russischen Soldaten vergewaltigt worden, aber er hatte Mitleid, als er den kranken Großvater und die Tränen meiner Mutter sah. Ich kann mir auch vorstellen – nicht nur im Krieg – dass bei Massenvergewaltigungen diejenigen, die eigentlich gar nicht mitmachen wollten, zum Mitmachen ermuntert und genötigt werden. Im übrigen ist für Kindesmissbrauch kein erigierter Penis nötig. Es gibt auch andere Möglichkeiten der Penetration.

Die Gleichgültigkeit und Feigheit unserer Vorfahren – und das steckt heute noch in ihren Enkeln – haben den NS-Unrechtsstaat, den schrecklichen Krieg und den Massenmord an Minderheiten erst möglich gemacht. Sehr wenige mutige Leute haben sich gegen die Diktatur aufgelehnt und bezahlten diese aufrechte Haltung mit ihrem Leben. An ihnen sollten wir uns ein Beispiel nehmen.

Dass der Soldat zum Schluss meint, er hätte alleine ja nichts ausrichten können, kann ich mir als seinen Versuch vorstellen, das eigene Gewissen zu beruhigen.

Das Wort „Judenvolk“ hatte ich auch aus der Gedankenwelt des Soldaten heraus verstanden, der hatte es ja nicht anders gehört und war bestimmt auch gegen die Juden aufgehetzt worden.

Das Wort „verraucht“ empfinde ich als sehr drastisch und deshalb dem grausamen Geschehen der Judenvernichtung durchaus angemessen.

Liebe Grüße
Seeräuber-Jenny

Kamelot
30.03.2009, 09:42
Hallo Prinz,

nach all der Aufregung rund um diesen Text denke ich, sollte mal die jüngere, kritische Generation ihren Senf zu deinem thematischen Griff ins Klo von sich geben, denn mal ganz ehrlich, so einen Text in einem Forum zu bringen, wo mehr als die Hälfte der User an den Nachwehen des zweiten Weltkriegs gelitten haben, ist schon eine ziemlich krasse Nummer. Ich weiß, dass ich dir im ICQ gesagt habe, ich sehe die Sache nicht ganz so eng, auch weil ich Österreicher bin und mir ein gewisser Teil des deutschen Gedankenguts, nämlich dieses absolut unnötige Schuldgefühl für Aktionen, die eigentlich lange nicht mehr ihre Schuld waren (ich spreche von den Generationen nach 1945), fehlt – dennoch muss ich ganz ehrlich sagen…was war das für ein billiger B – Movie, den du dir da angesehen hast und der dich veranlasst hat, so etwas Oberflächliches zu schreiben?

Besonders interessant finde ich ja, dass hier alles aus der Sicht des lyrischen Ichs geschrieben wurde, denn das macht das Ganze ungemein authentisch. Gerade in einer Zeit, wo wenn man bereit ist auf Kleinigkeiten wie Bier oder andere lebensunnötige Sachen zu verzichten, jeder Überleben kann, teilwiese sogar die Wohnungen bezahlt werden, finde ich es interessant, wenn man sich in die Rolle eines Soldaten versetzt, der nur gekämpft hat um nicht getötet zu werden. Das hat Authenzität…das glaubt kein Mensch…tut mir leid, aber ich nehm dir den Inhalt nicht ab. Einige sind geschockt, weil du das hier niederschreibst…ich bin enttäuscht, denn gerade von dir erwarte ich einiges mehr als diesen wirklich billig gemachten Text. Auch wenn es handwerklich wirklich nichts zu kritisieren gibt, alleine die hier verwendete Bildsprache ist so allgemeingültig, dass man beim Austauschen von einigen Wörtern denken könnte, du würdest von irgendwelchen 3. Welt Ländern schreiben in denen irgendein Idiot mit Minderwertigkeitskomplexen seine Terrorherrschaft durchziehen muss.

Das Ganze ist wirklich so billig gemacht, dass ich mir anfangs an den Kopf fassen musste, weil ich verstanden habe, wieso einige sich hierüber aufregen können…bis mir dann klar wurde, dass außer mir offenbar niemand gesehen hat, dass dieser Text trotz seiner Aufregung keinerlei greifbare Aussage besitzt. Ich würde ja nichts sagen, wenn der Text aus der Beobachterperspektive geschrieben worden wäre, aber die Gedanken eines vergewaltigenden NS – Soldaten, inspiriert durch einen Film, der im Vaterland des Patriotismus gedreht wurde, hier in Gedichtform darzubieten…mal ernsthaft…das ist billigstes Kino. Wäre das Gedicht jetzt vielleicht noch formlos, dann würde ich sagen, man kann es in den Müll stopfen, aber so, wie es hier ist, handelt es sich nur um eine gute formale Ausarbeitung, gepaart mit einigen weniger nachvollziehbaren, weil nicht selbst erlebten Gedanken. Einige würden es sogar spöttisch als eine Art misslungener Schreibübung bezeichnen.

Ich denke, wenn das hier auch nur eine Spur chiffrierter wäre, dann würde es keinen mehr interessieren. Bestes Beispiel dafür ist Celan’s Todesfuge. Ich hasse das Gedicht, aber es ist ein wirklich gutes Beispiel, denn ein Gedicht wie dieses würde niemals für so viel Aufregung sorgen, was vielleicht daran liegt, dass man auch andere Sachen hineininterpretieren kann, man dem Leser keinen Weg aufzwingt, aber das machst du hier mit diesem Gedicht…du schreibst hier unverblümt, dass er das kleine Kind ficken soll, da es danach ohnehin im KZ verbrannt wird…ich meine, direkter kann man sich in Deutschland doch nicht mehr in die Scheiße manövrieren…

Ich weiß, dass du denkst, dass du hier definitiv im Recht bist, aber ich nehm dir dieses Gedicht ungefähr so ab, wie wenn du hier übers Ritzen schreibst, wobei du das vermutlich bildhafter, besser und vor allem lesenswerter hinbekommen hättest. Auch wenn es dir nicht gefällt, denn dieser Vergleich gefällt niemandem, dein Gedicht erinnert mich an ein Lüttke – Gedicht, nur mit dem großen Unterschied, das Michael wenigstens nicht in diese Thematik verfällt. Dieses Argument sollte ich vielleicht aber begründen – seine Texte und dieser Text haben etwas gemeinsam, nämlich, dass sie jede Menge Klicks haben, jede Menge Aufmerksamkeit bekommen und eigentlich nichts taugen. (ich mach kein großes Geheimnis daraus, dass ich Michale Lüttkes Texte nicht unbedingt mag) – in meinen Augen geht es hier nur um reine Aufmerksamkeitshascherei, die du jetzt ja auch bekommen hast – mehr ist dieser Text nicht.

Ich muss hier noch einmal auf ein anderes Argument eingehen:
Erschieße sie!

~ ich war Soldat ~

Und könntet ihr ahnen, was in dieser Nacht
im Dunkel der Gassen passierte,
als ich mit der Truppe marschierte,
ihr würdet mich hängen und hättet gedacht,
ich hätte die (kann frei eingesetzt werden) zum Schweigen gebracht,
nur um sie leiden zu sehen
und hinter dem Auftrag zu stehen.

Und würdet ihr wissen, dass ich dieses Kind,
das später im Feuer verrauchte,
in selbiger Nacht noch missbrauchte,
ihr würdet mich hassen und schimpftet mich blind,
gefühllos wie fremde Soldaten so sind,
gedankenlos nichts hinterfragend
die schlimmsten Befehle ertragend.

Doch wäret ihr fähig, nur einmal den Schrei,
den Kommandant (Name kann beliebig eingesetzt werden) mir schickte,
als er auf das „freie“ Volk blickte,
zu hören und wäre nur einer dabei,
der da nicht aus Angst vor der starken Partei
die Waffe auf Schwächere richtet:
ich hätte aufs Leben verzichtet. Ich hab hier einfach nur ein paar Worte ausgetauscht, und schon hat dein Gedicht an Schärfe verloren - soll einerseits zeigen wie einfach und schlecht es sprachlich gemacht ist und vor allem nimmt es diesen gottverdammten Nazihintergrund weg, denn um mehr geht es ja nicht und wie oben bereits gesagt, jetzt könnte man meinen, es geht um ein 3. Welt Land in Afrika oder Asien. Wie bereits mehrmals gesagt, die für deine Verhältnisse echt schwache Sprache tut ihren Teil dazu das Gedicht nicht besonders positiv erscheinen zu lassen…aber na ja, du bist auf Kritik ja nicht sonderlich angesprungen bisher, deswegen werden dich diese Zeilen auch nicht wirklich interessieren.

Bevor hier jetzt irgendjemand sagt, dass einiges hier Erwähnte bereits in der Diskussion gefallen ist, sei folgendes angemerkt – ich hab sie nicht aufmerksam gelesen, eigentlich nur teilwiese überflogen und mich interessiert herzlich wenig, was bisher gesprochen wurde. Der Text ist inhaltlicher Müll wegen einiger Aspekte, die oben genannt wurden und die ganze Aufregung nicht wert nur weil ein 20 – Jähriger nicht bereit ist einzusehen, dass er hier seine Glaubwürdigkeit als ernstzunehmender Künstler verspielt hat. Und Prinz, ich weiß, was ich im ICQ gesagt habe, aber ganz ehrlich...ich hab dir dort auch gleich als erstes gesagt, dass der Inhalt ein Griff ins Klo ist und das hab ich hier jetzt noch einmal ordentlich ausgeführt.

Schönen Tag noch
Kamelot

Seeräuber-Jenny
30.03.2009, 13:47
Ahoi Leute,

das klingt mir doch alles sehr nach einer Hetzkampagne gegen den Kleinen Prinzen.

Bevor hier jetzt irgendjemand sagt, dass einiges hier Erwähnte bereits in der Diskussion gefallen ist, sei folgendes angemerkt – ich hab sie nicht aufmerksam gelesen, eigentlich nur teilwiese überflogen und mich interessiert herzlich wenig, was bisher gesprochen wurde. Der Text ist inhaltlicher Müll wegen einiger Aspekte, die oben genannt wurden und die ganze Aufregung nicht wert nur weil ein 20 – Jähriger nicht bereit ist einzusehen, dass er hier seine Glaubwürdigkeit als ernstzunehmender Künstler verspielt hat.

@Kamelot
Du schreibst, du hättest die Diskussion nur teilweise überflogen und haust ihm die Argumente um die Ohren, die genau in dieser Debatte gefallen sind? Und der Kleine Prinz, der hier mutig sein Gedicht verteidigt, wird als kleiner, dummer und überdies sturer Junge hingestellt? Du widerrufst, was du dem Kleinen Prinzen im ICQ gesagt hast und läufst einfach der Mehrheitsmeinung hinterher? Wie erbärmlich!

@katzi
Dasselbe denke ich über dein Edit zu deinem ersten Kommentar.

Leute, ehe ihr diesen Soldaten verurteilt: Denkt mal alle drüber nach, wie ihr euch wohl verhalten hättet!

Nichts für ungut. :mad:

Seeräuber-Jenny

DerKleinePrinz*
30.03.2009, 13:59
Liebe Jenny,

du sagst genau das, was ich anscheinend nicht vermochte in solche Worte zu fassen.
Ich hoffe du bist mir nicht böse wenn mein Kommentar so kurz ausfällt, aber ich könnte ja überall nur nicken.
Ich danke dir sehr für deine Zeilen, sie bedeuten mir wirklich viel und es ist schön, dass du mein Gedicht so verstanden hast, wie ich es meinte.

~~~

Lieber Kamelot,

ja, wir hatten gestern schon das Vergnügen im ICQ.
Über das Alter der meisten hier habe ich keine Informationen, ich glaube nicht das man einen Text nicht zeigen sollte, weil die Möglichkeit bestände, dass hier noch Vertreter der alten Generation unterwegs sind.

und mir ein gewisser Teil des deutschen Gedankenguts, nämlich dieses absolut unnötige Schuldgefühl für Aktionen, die eigentlich lange nicht mehr ihre Schuld waren (ich spreche von den Generationen nach 1945), fehlt

Ich bezweifel, dass dieses Schuldgefühl noch in großen Teilen der Bevölkerung verankert ist. Das wird einzig und allein durch die Medien suggeriert. In meinem Umfeld jedenfalls spüre ich davon nichts und auch ich habe keine Schuldgefühle.

dennoch muss ich ganz ehrlich sagen…was war das für ein billiger B – Movie, den du dir da angesehen hast und der dich veranlasst hat, so etwas Oberflächliches zu schreiben?


Noch einmal zur Aufklärung, denn bevor du soetwas schreibst, hättest du alle Kommentare lesen sollen. Es hat mich kein Film veranlasst dieses Gedicht zu schreiben, sondern ich hatte beim Schreiben der Missbrauchsszene die Bilder eines Filmes im Kopf. Der Nachtrag unter meinem Gedicht stammt von Falderwald und gilt als Kompromisslösung zwischen der Moderation und mir.

Besonders interessant finde ich ja, dass hier alles aus der Sicht des lyrischen Ichs geschrieben wurde, denn das macht das Ganze ungemein authentisch. Gerade in einer Zeit, wo wenn man bereit ist auf Kleinigkeiten wie Bier oder andere lebensunnötige Sachen zu verzichten, jeder Überleben kann, teilwiese sogar die Wohnungen bezahlt werden, finde ich es interessant, wenn man sich in die Rolle eines Soldaten versetzt, der nur gekämpft hat um nicht getötet zu werden. Das hat Authenzität…das glaubt kein Mensch…tut mir leid, aber ich nehm dir den Inhalt nicht ab.

Ich kann nur wiederholen, dass es in meinen Augen ein legitimer Versuch ist, sich in die Rolle anderer Menschen zu versetzten. Das es kein Mensch glaubt ist ja nicht wahr, denn überwiegend waren die Meinungen positiv, jedoch nicht hier im Forum. Jedem kann man es natürlich nicht recht machen, dass sollte aber auch nicht meine Absicht sein. Meine Absicht war es zu zeigen, wozu Menschen aus Angst fähig sind.

Einige sind geschockt, weil du das hier niederschreibst…ich bin enttäuscht, denn gerade von dir erwarte ich einiges mehr als diesen wirklich billig gemachten Text.

Ich habe das Gedicht nach bestem Gewissen geschrieben, zu mehr bin ich nicht in der Lage.

Auch wenn es handwerklich wirklich nichts zu kritisieren gibt, alleine die hier verwendete Bildsprache ist so allgemeingültig, dass man beim Austauschen von einigen Wörtern denken könnte, du würdest von irgendwelchen 3. Welt Ländern schreiben in denen irgendein Idiot mit Minderwertigkeitskomplexen seine Terrorherrschaft durchziehen muss.


Da gehen unsere Erwartungen auseinander. Soll ich jede Einzelheit einer Vergewaltigung beschreiben. Und selbstverständlich kann man das Thema für jede Epoche und jeden Krieg verwenden. Es war ja nie anders.

Das Ganze ist wirklich so billig gemacht, dass ich mir anfangs an den Kopf fassen musste, weil ich verstanden habe, wieso einige sich hierüber aufregen können…bis mir dann klar wurde, dass außer mir offenbar niemand gesehen hat, dass dieser Text trotz seiner Aufregung keinerlei greifbare Aussage besitzt.

Mein Text hat in der Tat nichts gekostet, nur ein wenig Arbeit.
Eine Aussage besitzt er in jedem Fall, die wurde jedoch in fast jedem Kommentar von allen Seiten beleuchtet, es ist ein Leichtes das nachzulesen.


Ich würde ja nichts sagen, wenn der Text aus der Beobachterperspektive geschrieben worden wäre, aber die Gedanken eines vergewaltigenden NS – Soldaten, inspiriert durch einen Film, der im Vaterland des Patriotismus gedreht wurde, hier in Gedichtform darzubieten…mal ernsthaft…das ist billigstes Kino.

Ich halte wenig davon, wenn man irgendetwas aufschnappt und dann die Meinung anderer noch als eigenes Argument verkauft.
Erstens wäre meiner Meinung nach ein Text aus der Beobachterperspektive für mich wirklich nicht nötig, denn wie gesagt ist die einzige Möglichkeit eienr Annäherung das Hineinversetzen in die Lage eines anderen.
Zweitens strapazierst du den Film über, denn auch da nannte ich keinen Staat und über seine Qualität wird nur von anderen spekuliert. Wenn ich aber sage, dass ich mir sogut wie nie Filme anschaue, weil ich davon nichts halte und wenn ich mir einen anschaue, dass ich mir dann auch wirklich gute aussuche, dann scheinst das keiner hören zu wollen.

Wäre das Gedicht jetzt vielleicht noch formlos, dann würde ich sagen, man kann es in den Müll stopfen, aber so, wie es hier ist, handelt es sich nur um eine gute formale Ausarbeitung, gepaart mit einigen weniger nachvollziehbaren, weil nicht selbst erlebten Gedanken. Einige würden es sogar spöttisch als eine Art misslungener Schreibübung bezeichnen.


Nun gehst du in Hyterie unter und vergisst leider die Argumente, denn das mein Gedicht in deinen Augen wetlos ist, habe ich denke ich mittlerweile registriert. Nun versuche ich mich den Gründen zu nähern und da hilft es mir kaum, wenn du dein Missgefallen immer wiederholst.

Ich denke, wenn das hier auch nur eine Spur chiffrierter wäre, dann würde es keinen mehr interessieren. Bestes Beispiel dafür ist Celan’s Todesfuge. Ich hasse das Gedicht, aber es ist ein wirklich gutes Beispiel, denn ein Gedicht wie dieses würde niemals für so viel Aufregung sorgen, was vielleicht daran liegt, dass man auch andere Sachen hineininterpretieren kann, man dem Leser keinen Weg aufzwingt, aber das machst du hier mit diesem Gedicht…du schreibst hier unverblümt, dass er das kleine Kind ficken soll, da es danach ohnehin im KZ verbrannt wird…ich meine, direkter kann man sich in Deutschland doch nicht mehr in die Scheiße manövrieren…


Es ist nicht meine Art verschlüsselt zu schreiben, ich versuche mich einer weitestgehend einfachen Sprache zu bedienen.

Ich weiß, dass du denkst, dass du hier definitiv im Recht bist

Das ist falsch. Ich stehe zu meiner Meinung, da gibt es kein Recht oder Unrecht. Und ich habe meine Meinung verteidigt, da man sie ändern wollte. Das ist eine ganz normale Diskussion. Man diskutiert nicht, wenn man gleicher Meinung ist. Ich habe jedem seine Meinung gelassen und ich habe meine Argumente dargelegt. Dann ist es aber persönlich geworden, nicht mein Gedicht sorgte für Aufsehen, sondern das Zwischenmenschliche Fehlverhalten.
Im großen Forum kam meinem Gedicht bei weitem nicht die Aufmerksamkeit zu wie hier, dort wurde sachlich diskutiert, so wie es sein sollte.

aber ich nehm dir dieses Gedicht ungefähr so ab, wie wenn du hier übers Ritzen schreibst, wobei du das vermutlich bildhafter, besser und vor allem lesenswerter hinbekommen hättest.

Was hat das mit meinem Gedicht zu tun?

Auch wenn es dir nicht gefällt, denn dieser Vergleich gefällt niemandem, dein Gedicht erinnert mich an ein Lüttke – Gedicht, nur mit dem großen Unterschied, das Michael wenigstens nicht in diese Thematik verfällt. Dieses Argument sollte ich vielleicht aber begründen – seine Texte und dieser Text haben etwas gemeinsam, nämlich, dass sie jede Menge Klicks haben, jede Menge Aufmerksamkeit bekommen und eigentlich nichts taugen. (ich mach kein großes Geheimnis daraus, dass ich Michale Lüttkes Texte nicht unbedingt mag) – in meinen Augen geht es hier nur um reine Aufmerksamkeitshascherei, die du jetzt ja auch bekommen hast – mehr ist dieser Text nicht.


Ich kenne Michael Lüttke weder persönlich, noch habe ich viel von ihm gehört. Da kann ich mir keine Meinung bilden.
Ich ich ein paar Zeilen weiter oben schrieb, habe ich den Text nicht aufgrund der Effekthascherei eingestellt, denn das ist nicht meine Art. Ich gebe beim Schreiben meinen Texten nach meinen Möglichkeiten soviel Tiefe wie möglich mit.

Ich hab hier einfach nur ein paar Worte ausgetauscht, und schon hat dein Gedicht an Schärfe verloren - soll einerseits zeigen wie einfach und schlecht es sprachlich gemacht ist und vor allem nimmt es diesen gottverdammten Nazihintergrund weg, denn um mehr geht es ja nicht und wie oben bereits gesagt, jetzt könnte man meinen, es geht um ein 3. Welt Land in Afrika oder Asien.

Das ist meiner Meinung nach ein fragwürdiges Argument, denn es sollte ja nicht Sinn und Zweck der Sache sein einfach einige Wörter zu entfernen oder zu tauschen. Warum ich den Nazihintergrund entfernen sollte weiß ich leider nicht, denn du sagst ja nur, dass es dir so nicht gefällt, da hier einige Menschen schreiben, welche noch aus der Zeit stammen.

Der Text ist inhaltlicher Müll wegen einiger Aspekte, die oben genannt wurden und die ganze Aufregung nicht wert nur weil ein 20 – Jähriger nicht bereit ist einzusehen, dass er hier seine Glaubwürdigkeit als ernstzunehmender Künstler verspielt hat.

Ich lasse dir gerne die Meinung dass mein Text dir nichts wert ist, mir persönlich gefällt er noch immer, denn soviele Argumente deinerseits habe ich nicht gesehen, lediglich das ständige Wiederholen der gleichen Meinung.
Ob ich nicht einsehen will welche Glaubwürdigkeiten ich mir verspielt habe ist auch meine Sache. Man sagt in der Not erkennt man den wahren Freund. Zwar bin ich in keiner Notlage, aber ich habe nun einige falsche Freunde weniger. Auch schätze ich für mich selbst ein, welche Künstler ich ernstnehme, ob das dann auf Gegenseitigkeit beruht soll meine Sache nicht sein.

Und Prinz, ich weiß, was ich im ICQ gesagt habe, aber ganz ehrlich...ich hab dir dort auch gleich als erstes gesagt, dass der Inhalt ein Griff ins Klo ist und das hab ich hier jetzt noch einmal ordentlich ausgeführt.


Ich mag es nicht wenn man sich rechtfertigt für etwas, was man mit Überzeugung versucht zu sagen.

Liebe Grüße
Der Kleine Prinz*

Kamelot
30.03.2009, 13:59
@ jeanny: wer lesen kann ist klar im Vorteil. Ich hab geschrieben, dass mir egal ist, was bisher geschrieben wurde...
Bevor hier jetzt irgendjemand sagt, dass einiges hier Erwähnte bereits in der Diskussion gefallen ist, sei folgendes angemerkt – ich hab sie nicht aufmerksam gelesen, eigentlich nur teilwiese überflogen und mich interessiert herzlich wenig, was bisher gesprochen wurde.Guut...also nochmal für dich...ich hab die Diskussion nicht gelesen...nur überflogen und das nicht mal aufmerksam. Deswegen kann es sein, dass Argumente doppelt kommen...aber wenn man nur liest, was man lesen will, ist es schwer zu verstehen was da steht.

Du widerrufst, was du dem Kleinen Prinzen im ICQ gesagt hast und läufst einfach der Mehrheitsmeinung hinterher?Was widerruf ich den? Find ich durchaus interessant, dass jemand über ein ICQ Gespräch redet, an dem er gar nicht teilgenommen hat...alles was ich hier widerrufe, ist, dass ich keinen Kommentar dazu abgebe...und nur weil dir die Meinung nicht gefällt...der Prinz verteidigt hier ein Gedicht, dass in meinen Augen inhaltlicher Müll ist...gefällt dir meine Meinung nicht juckt mich das ungefähr gar nicht. Ich kann nicht mit Meinungen übereinstimmen, die ich NICHT gelesen habe...du hast mit einem einzigen Beitrag in meine Richtung bereits gezeigt, dass du meinen Beitrag offenbar nicht ordentlich gelesen hast...

mfg

Seeräuber-Jenny
30.03.2009, 14:15
Ahoi Kamelot,

ich meinte diese Aussage von dir:

Ich weiß, dass ich dir im ICQ gesagt habe, ich sehe die Sache nicht ganz so eng, auch weil ich Österreicher bin und mir ein gewisser Teil des deutschen Gedankenguts, nämlich dieses absolut unnötige Schuldgefühl für Aktionen, die eigentlich lange nicht mehr ihre Schuld waren (ich spreche von den Generationen nach 1945), fehlt – dennoch muss ich ganz ehrlich sagen…was war das für ein billiger B – Movie, den du dir da angesehen hast und der dich veranlasst hat, so etwas Oberflächliches zu schreiben?

Habe ich sie missverstanden? :confused:

Ich wundere mich nur, dass nun alle über das Gedicht des Kleinen Prinzen herfallen. Wenn jemand erst mal am Boden liegt, ist es halt ein Leichtes, noch mal nachzutreten. Das meine ich aber nur im übertragenen Sinne, denn der Kleine Prinz hält sich wacker!

Gruß Jenny

Falderwald
30.03.2009, 14:38
Hallo zusammen,

aus der Diskussion um den Text habe ich mich ausgeklinkt, weil das hoffnungslos und vergebens ist.

Aber eines möchte ich hier noch anmerken:

Wenn wir einen solchen Text im Rahmen der künstlerischen Freiheit freigeben müssen, dann ist es auch jedermann freigestellt, einen oder mehrere Kommentare dazu abzugeben.

Artikel 5 Grundgesetz.


Liebe Grüße

Falderwald

DerKleinePrinz*
30.03.2009, 15:35
Liebes Forum :)

Ich denke mittlerweile haben wir uns genug gestritten und ich finde, es wird Zeit das Kriegsbeil zu begraben und Frieden zu schließen.
So ist das wohl immer, wenn beide Seiten ihre Meinung auf Teufel komm raus vertreten entwickelt sich auf Dauer ein vergiftetes Klima und das möchte ich auf keinen Fall.
Ich räume ein Fehler gemacht zu haben im zwischenmenschlichen Umgang, nicht nur in diesem Faden und werde mein Verhalten überdenken. Es wird immer vorkommen, dass man einige Menschen oder Meinungen nicht mag und da sollte man Ruhe bewahren in dem man die Meinung des anderen als die seinige akzeptiert. Das habe ich des öfteren nicht gemacht und so denke ich, dass es der richtige Weg ist auch einmal zurückzustecken, auch wenn man eben nicht der gleichen Ansicht ist.

Liebe Grüße
Der Kleine Prinz*

Seeräuber-Jenny
30.03.2009, 17:23
Ahoi liebes Forum,

in meinem vorletzten Beitrag habe ich mich gründlich im Ton vergriffen. Hierfür möchte ich mich bei euch entschuldigen.

Mir ist nur nach wie vor völlig unverständlich, wie die Intention eines Gedichtes von fast allen so gründlich missverstanden werden konnte, obwohl der Kleine Prinz sie in seinen Beiträgen umfassend und unmissverständlich erklärt hat, ihr versteht? :confused:

Ich hatte das Gedicht so verstanden, wie es gemeint war und wollte den Kleinen Prinzen in dem Schlamassel nicht allein sitzen lassen. Deswegen griff ich ein.

Dich, Kamelot, bitte ich persönlich um Verzeihung. Ausgerechnet dein Beitrag war für mich der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Das tut mir von Herzen leid.

Ich hoffe sehr, dass nun wieder Frieden einkehrt.

Liebe Grüße
Seeräuber-Jenny