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Klatschmohn
16.11.2009, 17:23
Sei!

Bleibe bei dir
sagt die innere Stimme
und vergiss
das Leiden der Welt
für eine Weile.

Für eine Weile
führe dich,
auf dich zurück,
mit dem Blick
auf deine Seele.

Auf deine Seele
warte, auf dass sie dich
erkenne und du sie.
Getragen durch die Kraft
kannst du erkennen.

Kannst du erkennen
dass alles, alles mit einem
Sinn erfüllt ist?
Wann und was
lehrt dich das Erkennen?

Lehrt dich das Erkennen
nicht Zurückhaltung
in Vielem und Reden
in Wenigem,
da, wo die Kraft ist?

Da wo die Kraft ist
nahe dich.
Was hält dich zurück?
Hast du noch Furcht?
Sei!

Razon
16.11.2009, 17:51
Tut mir Leid, aber das erinnert mich an ein kleines Kind,
das verzweifelt und rot im Gesicht beim Kacken sitzt,
dann aufblickt und sagt
"Papa, da kommt Nichts raus !"

ein Mantra oder so "grrrrrrrrr sei ! grrrrrrrrr sei ! grrrrrrrrr sei !"
und immer rot dabei...


1.bitte bessere die Rechtschreibfehler aus !
Ich hab hier in diesem Büro Ubuntu und keine Lautsprecher, das heisst,
ich muss mit deinem Text vorlieb nehmen.

2.es gibt da ein Symbol direkt unter dem A für Farbe, ein kleiner blauer Pfeil
nach rechts. Markiere deinen Gesamttext und mach ein paar mal indent.
Schaut besser aus, glaub mir !

3.der Text ist echt frei, vers libre sozusagen, ganz ruhig geschrieben und schön.
Könnte natürlich noch besser sein, aber ist schon in Ordnung...
ausserdem laboriere ich rein zufällig an ein und demselben Problem...

4.ich weiss was die Kraft ist und die Seele, aber ich traue mich nicht, sie anzunehmen.
Aber so geht es vielen anderen Menschen, ohne dass sie es wissen.
Ja vom Sinngehalt ein sehr schöner Text, obgleich ich bezweifele, dass du in
vollster Konsequenz weisst, worüber du da sprichst.

Aber ich nehms, wie Alles, als volle Absicht, mir das gezeigt zu haben.
Danke Gott !

Böse Klatschmohn !

:)

Klatschmohn
16.11.2009, 18:20
He, junger Mann!
Schade, dass Du keinen Lautsprecher hast. Mit Stimme kommt mehr von der Grundeinstellung rüber, Weisheiten hat man eh immer nur für eine Weile und ab und zu kommen sie wieder, dann sind sie wieder weg.
Vielleicht gehts Du mal in ein anderes Büro, wo der PC einen Lautsprecher hat. )
Freu mich trotzdem über Deine Antwort. :)
Übrigens seh ich meine Rechtschreibefehler nicht, aber einrücken, das werde ich wohl schaffen.
Lieb von Dir, dass Du kommentiert hast, schaun wir mal, wie weit wir mit den Erkenntnissen kommen.:rolleyes:
Lieb grüß,
Klatschmohn ( bin nicht bös!)

Medusa
16.11.2009, 18:20
Liebe Klatschmohn,

wie Du weißt, habe ich große Schwierigkeiten mit dem vers libre, nicht zuletzt, weil ich nichts davon verstehe.

Eines weiß ich allerdings: Auch im vers libre muss Sprache klingen, das vermisse ich bei Deinen Zeilen.

Inhaltlich, nicht ganz so krass wie Razon, habe ich auch Probleme. Ich glaub, wenn man sowas schreibt, muss man tiefer in sich eindringen und mehr ausspucken. Mir fehlt die Deutlichkeit, das Überzeugende, vielleicht sogar die Innigkeit.

Mach Dir nichts draus! Ach, noch was: Du bist keine böse Klatschmohn! Razon sollte Dich mal kennen lernen :) (selber bös :p).

Versuch mal, da noch etwas mehr Eindeutigkeit reinzubringen.

Herzliche Grüße,
Medusa.

Klatschmohn
16.11.2009, 18:33
Hallo Medus-chen,
hast Du denn auch nur gelesen und nicht gehört?
Beim Sprechen klingt es, finde ich. Oder bilde ich mir das nur ein ?(Selbstzweifel, selbst Zweifel:o)
Ich kann das nicht mehr so viel ändern, irgendwie musste das so sein. Vielleicht in Kleinigkeiten ich denk mal drüber nach :confused:, ehrlich!
Liebe Dank für den Kommi und einen lieben Gruß,
Klatschmohn

Medusa
16.11.2009, 19:32
Liebe Klatschmohn,

nein, ich habe Dein Werk nicht laut gelesen. Kann sein, dass es so besser klingt. Du musst auch nicht unbedingt auf meine Vorschläge achten. Denn, wie gesagt, ich habe keine Ahnung vom vers libre.

Ich denke, Du hast diese Verse in einer entscheidenden Stimmung geschrieben; ich jedoch habe sie in einer anderen Stimmung gelesen.

Schlaf einfach noch mal drüber. Vielleicht kannst Du dann ein paar Vorschläge einbauen.

Herzliche Grüße,
Medusa.

Dana
16.11.2009, 19:59
Liebe Klatschmohn,
ich habe gehört und gelesen.;)
Es stimmt. Beim Hören hört man das Anliegen deutlicher heraus.
Ich bilde mir ein zu erahnen, was "Sei" sagen will.
Dein Werk allein wird den Leser nicht dort hinführen - das wäre zu einfach und unmöglich. Es gibt ja "Altersunterschiede".:cool:
Und, um Himmels Willen, nicht auf die Gnade der Geburt berufen. Eine 20-jährige kann mehr erkennen als eine durch gute Ernährung und Sportlichkeit gewordenen 70-jährige. Das meine ich nicht.
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein älterer Mensch diese Erkenntnis erlangen kann, liegt nur näher.

Aber, Razon hat Recht - ein paar Fehlerchen sind da.:p

Beibe bei dir

Auf deine Seele
warte, auf dass sie dich
erkenne und du sie.

(hier hätte ich zuerst benannt: Warte, auf das du sie erkennst. Die
Seele kennt uns nur zu gut, oder?)

Kannst du erkennen
dass alles, alles mit einem
Sinn erfülllt ist? :) (das, meine ich, ist sehr gut)

Lehrt dich das Erkennen
nicht Zurückhaltung
in Vielem und Reden
in Wenigem,
da, wo die Kraft ist? (gut)

Da wo die Kraft ist
nahe dich.
Was hält dich zurück?
Hast du noch Furcht?
Sei!

Diese Erkenntnis erfordert eine Erfahrung, wenn nicht gar einen "Talgang".
Nur dann, denke ich, sind wir fähig, trotz allem zu sein.

Bin hier gern eingestiegen.

Liebe Grüße
Dana

forelle
17.11.2009, 00:52
Liebe Klatschmohn,


dein Gedicht empfinde ich beim Selbstlesen als sehr energisch rüberkommend. Vielleicht liegt es auch daran, wie ich es lese.
Nach dem Hören bleib ich der Überzeugung, dass es straffer gelesen werden müsste. Eigentlich missfällt mir immer wieder, wenn beim Vorlesen zu viele Einzelbetonungen geschaffen werden, dazu dann noch leiser als andere Worte. Diese Sanftheit kann betören , aber auch verrückt machen :D , sorry. :)

Gerade weil es eine Aufforderung ist, zu sein, sollte es auch so vorgelesen werden. Ich liebe es, wenn ein Gedicht rasant und galoppierend vorgetragen wird. http://www.gif-paradies.de/gifs/tiere/pferde/pferd_0020.gif (http://www.gif-paradies.de)

Mir gefällt dein Gedicht trotzdem sehr. :):)

mg forelle

.

Klatschmohn
17.11.2009, 09:21
Liebe Medusa,
ich nehme doch an, dass Du die Verse inzwischen auch mal angehört hast und hoffe, dass sie dann vieleicht mehr für Dich aussagen.
Aber wie Du schon geschrieben hast, für jedes Gedicht gilt doch, dass es in einer bestimmten Stimmung geschrieben ist und dass dies immer ein nur ein ganz bestimmter Moment ist. Einer, der nur für diesen bestimmten Augenblick gilt. Danach kommen wieder andere Gedanken und Eindrücke und manchmal kann man - auch als Hersteller eines Verses gefühlsmäßig gar nicht mehr dort hin zurück.
Danke für Deinen nochmaligen Kommentar.
Liebe Grüße,
Klatschmohn




Liebe Dana,
puh, vielen Dank, dass Du mir die Fehler gezeigt hast, die ja auch Razon angemahnt hat. Ich habe ja nachgeschaut, aber wahrscheinlich immer wieder drüber gelesen.
Wie Du schon schriebst, die Verse sind nicht dazu da um auf eine bestimmte Schiene zu locken, nein das kann es gar nicht, aber locken soll es. Wohin, muss jeder selbst entscheiden. Die Aussage soll aber sein, dass im Inneren und in der Stille die Kraft zu finden ist, woher sie auch kommen mag.
Auf deine Seele
warte, auf dass sie dich
erkenne und du sie.
(hier hätte ich zuerst benannt: Warte, auf das du sie erkennst. Die
Seele kennt uns nur zu gut, oder?)
Ja, vielleicht -, aber findet sie immer die richtigen Mittel, die einen "hören" lassen? Wie kann es geschehen, dass einen die eigene Seele vollständig durchdringt? Was hindert das? Oder wird es überhaupt gehindert? Ui, die Fragen gehen mir jetzt zu weit. Ich lass das Denken jetzt mal und ich möchte auch die Aussage einfach mal stehen lassen. Was wissen wir denn überhaupt?
Ich bedanke mich ganz herzlich für Deine lobenden Worte und die Korrektur.
Liebe Grüße,
Klatschmohn


Liebe Forelle,
über diesen Satz freue ich mich ganz besonders: Dein Gedicht empfinde ich beim Selbstlesen als sehr energisch rüberkommend Das ist ein großes Lob, welches ich gerne einsacke.
Ich habe die Zeilen so gelesen, weil es locken sollte, aber wie gesagt: jeder hat einen anderen Zugang, so wie alle Menschen auch verschieden sind.
Das, mit dem "Verrückt" hat mir zu denken gegeben. Ich habe es ja mit Absicht so gemacht und ich erkenne jetzt erst, dass ich damit ausdrücken wollte, dass man sich ein bisschen selbst "verrücken" muss, um Inneres zu erkennen, denn die laute Welt ist häufig viel zu dominant.
Herzlichen Dank für Deine Antwort.
Liebe Grüße,
Klatschmohn

a.c.larin
17.11.2009, 13:08
liebe klatschmohn,
bei näherem hinsehen und hinhorchen entwickelt sich ein ganz eigner reiz, wie da der letzte gedanke der einen strophe zum erstling der folgenden wird.
gewoben wie ein unendlich verschlungenes band...

das hat fast etwas magisches an sich und erinnert an ein mantra oder an ein koan.
um zu meditieren eignet es sich allemal - und in der ruhe liegt jA bekanntlich die kraft!

so erschließt sich jeder auf seine weise den weg zur quelle....
gerne gehört und gelesen,
larin

Klatschmohn
18.11.2009, 10:35
Liebe Larin,

ja, in der Ruhe liegt die Kraft und im Schweigen und meditieren (wie auch immer das ein jeder für sich tut).

Lieben Dank für das Vorbeischauen, Anteil nehmen und Begleiten.
Klatschmohn

Blaugold
18.11.2009, 19:00
Hallo Klatschmohn

Ich verstehe deinen Text als ausführliche Aufforderung, gepaart mit der Erlaubnis, so zu sein, wie es ohne Konflikte möglich ist. Es kann auch nur ein langer Gedanke des LI selbst sein, der an das eigene Sein gerichtet ist.

Deine Lesung enthält für mich eine Idee zu lange Pausen, doch es kommt gewollt eindringlich rüber, ich kann deine Absicht sowohl lesen als auch in der Artikulation heraushören.

Dadurch, dass du jeweils die erste Zeile eine Strophe so gestaltest, wie die letzte der vorhergehenden, gibst du diesen eine besondere Bedeutung und fügst die Strophen dichter zusammen. Das ist ein schöner Kunstgriff von dir.

Inhaltlich kann ich wohl alles verstehen, doch bei allen Versuchen, sowas philosophisch auszudrücken bleiben doch immer Unvereinbarkeiten und Undefinierbares aufgrund der eingeschränkten Sprache und dem nie genau zugeordneten Sprachverständnis, denke ich.
Doch das ist eben auch eine Herausforderung für Poeten.
Ich habe mir - das nebenher - schon oft überlegt, wie wir heute das auszudrücken vermögen, was nicht schon Althergebrachte mit Metaphern belegt haben. Z.B.:
"Mein Herz ist schwer" versteht wohl jeder, weil es in Übereinkunft als Trauer verstanden wird, klar.
Doch wie soll man "Sein" in Metaphern beschreiben, oder überhaupt "Seele"?
Weißgott, wieviele Vorstellungen mit ihr verknüpft sind: Mit Flügel, swingend, beschmutzt, rein, in der Hölle, im Himmel, unschuldig, Sehnsucht, Unsterblichkeit usw.... c:rolleyes:

Möglicherweise ist der Begriff "Seele" schon ein Sinnbild für eine Art Geisteshaltung im Sinne von dem, was in der Meditation über das Erzeugen von Gedanken im Gehirn (dem Denken ansich) hinausgeht. Und da "es", die so bezeichnete "Seele", deshalb nichts mit dem Denken zu tun hat, kann sie wohl auch nicht darin auftauchen, d.h. nicht durch Denken sein.
So bleibt eigentlich nur die Frage: Was ist das, das weder im Ich, noch im Bewusstsein, noch mit der Vorstellungskraft - auch das ist Denken - noch in der Welt der Worte den Zugang zum Sein tatsächlich öffnet? ;)


Blaugold

Klatschmohn
24.11.2009, 09:08
Hallo Blaugold,

lieben Dank für Deinen Kommentar. Es stimmt die Definition von Seele, Geist, und dem Ich ist schwierig, auf jeden Fall vieldeutig und bisher habe ich auch nichts gefunden dass mich wirklich überzeugt hätte.
Ich habe mich in den Versen ganz sicher beschränkt, das ist mir klar.
Trotzdem war es für mich wichtig einen Gedankengang aufzuschreiben und rüberzubringen.
Festzurren kann man in dem metaphysischen Bereich sowieso wenig bis nichts.
Dafür hat`s dann halt die Poeten.

Liebe Grüße,
Klatschmohn

Panzerknacker
05.12.2009, 10:29
Hallo Heidi

es ist schon ein paar Tage her wo ich mir dein Werk angehört habe. Wenn du es liest ist es noch um Längen besser wie wenn man es selber liest. Du hast auch die richtige Stimme dafür.

Ganz große Klasse

der Knacki

Klatschmohn
06.12.2009, 07:11
Lieber Knacki,
ganz ganz lieben Dank fürs Lesen, Anhören und das freundliche Kommentieren.
Liebe Grüße,
Klatschmohn