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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Winter. Wie Eiswein.


Blaugold
13.11.2009, 19:46
Winter; wie Wein aus dem Keller des Wandels, wie handfestes Wasser.
Weiß und kristallen. Die Wirkung von Winden lässt Wangen erkalten.
Wege verpulvern und Wiesen verwittern zu wattigen Wolken.
Wohnliche Waben und Wände verweigern der Witterung Wärme.
Wieder und wieder durchwandert der Winter bei Zeiten die Weiten.

forelle
13.11.2009, 21:41
Hi Blaugold,


das W als Synonym für Kälte und Frost und alles was ein Winter so mitsich bringt. Es lässt mich frösteln und doch hoffen, eine warme Wuscheldecke zu finden .......:p

warme Prognosen ;)
mg forelle

.

Quicksilver
17.11.2009, 08:55
Hallo Blaugold,

mir gefällt, wie du hier mit weichen W-Klängen spielst und dennoch eine Botschaft rüberbringst. "handfestes Wasser" gefällt mir besonders.

Gruß
Quicksilver

Archimedes
17.11.2009, 16:51
Hallo Blaugold, dein Gedicht erinnert mich an die Fernsehwettbewerbe früherer Tage. Da musste man Sätze bilden, deren Wörter alle mit demselben Buchstaben begannen. Auch ist wohl der berühmte G-Sketch mit Heinz Erhardt dir bekannt. Schöner Spaß.

Wenn weiße Wellen wogen,
wird Wasser weiß wie Watte,
weil Winde, wandlungbezogen,
womöglich wilder wehen,
wohlüber welche Wiesenmatte?

Gerne gelesen und nachgedacht
Gruß Archimedes ...der mit den Wunderkreisen

Medusa
19.11.2009, 09:07
Guten Morgen Blaugold,

noch ein W-Gedicht, ein sehr stimmungsvolles und bildreiches noch dazu.
Wirklich gut gelungen.
Jetzt wünsche ich mir ganz schnell eins mit F(rühling) :).

Sehr gerne gelesen.
Liebe Grüße,
Medusa.

Blaugold
20.11.2009, 16:57
Hallo forelle, Quicksilver, Archimedes und Medusa

Es hat ein wenig Arbeit gemacht, viele W-Wörter zu einem Sinn in Sätzen zu ordnen; zudem hab ich mich bemüht, die Zeilen hexametrisch aufzubauen, denn irgendwie mag ich den walzernden Rhythmus darin. :)

Ich danke euch für wunderbar weiche, waghalsig wohlwollende, wahnwitzig wahre, weihevoll wählerische und weitläufig widerspruchsfreie Worte im Kommentar. :cool:

@Medusa
ad hoc ein F-Verslein, ein paar Monate vorgezogen:

Frühling. Freiheit der Federn im Aufwind.
Falken am Firmament, ein Fliegen und Flirren
farbiger Falter; flammender Flair, fleissiges Flimmern.
Füllhorn auf Feldern, Panflöte, Frohsinn, Fotosynthese.

Farbe, Faszination und Fantasie,
fabulöse Facetten der Flora.
Fähnchen flattern flott zum Fandango,

Frechdachse flachsen auf Fluren und Feldern im Freien
und frönen dem Frühling.

Blaugold

Chavali
20.11.2009, 17:04
Lieber Blaugold,

vor einigen Tagen schon las ich deine Hexameter - sie haben mir gut gefallen.
Es ist ja nicht so leicht, in diese langen Verse Melodie hineinzubekommen, die auch noch eine poetische Aussage haben sollten.
Ich denke, dass ist dir hier gut gelungen.
Das W des Winters zieht sich durch die Zeilen und lässt mich trotz Eiseskälte ein wenig schmunzeln :)
Diese Zeile gefällt mir am besten:Wieder und wieder durchwandert der Winter bei Zeiten die Weiten.
Aber sag, was ist das für ein Bild?
Hast du es selbst gemalt?

Schön gemacht, gern gelesen!
Lieben Gruß,
Chavali

Medusa
20.11.2009, 17:29
Lieber Blaugold,

zu diesem hinreißenden Frühingsgedicht muss ich mich einfach noch einmal melden! Wenn ich beim Lesen der vielen Winter-Ws beginne zu frieren, dann lese ich Dein F-Gedicht und mir wird vor Vorfreude wieder warm ums Herz, Danke.

Liebe Vorfrühlingsgrüße,
Medusa.

Blaugold
22.11.2009, 12:19
Hallo chavali

Ich denke, dass schöne Hexameter ansich schon eine Melodie in sich bergen, denn sie sind mit ihren Daktylen darauf ausgerichtet.
Um einen gut gelungenen klassischen Hexameter zu formen übe ich ständig immer wieder mal. Und es freut mich, dass ich zumindest im Forum Gefallen an dem einen oder anderen als Rückmeldung bekomme!

Das Aquarell habe ich selbst gemalt, ja, ich würde es nicht wagen, fremde Werke wg. den Urheberrechten einzustellen.
Eigentlich wollte ich das Bild groß und mit dem Text darin einstellen. Doch ich bin nicht auf den Kniff gekommen, wie das zu tun ist.


Hallo Medusa

Winterzeit finde ich auch ok. Da komme ich dazu, viel zu lesen und mich mit innerhäuslichen Notwendigkeiten zu beschäftigen. Im Frühjar und Sommer treibe ich mich in einer Art Fluchttendenz davon weg ins Freie! :p
Aber klar, auf den Frühling freue ich mich natürlich trotzdem.


Blaugold