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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Nebeltanz


Ibrahim
10.11.2009, 08:10
Noch fliegen die Hexen mit wehenden Schleiern
Aus Nebelgeweben durchs kahle Geäst.
Wohl lange noch werden sie Dämmerstund feiern.
November, die Zeit für solch schauriges Fest.

Ein Gnom grinst verwegen aus knorrigem Neste,
Das Rindengesicht in der Gabel zerfließt.
Nur zögernd verzieh'n sich die nächtlichen Gäste
Und Mittag wird's, bis dieses Schwadenspiel schließt.

Ein Sonnenstrahl weist dann die Spätherbstalraunen
Für Stunden zurück in ihr Tagesversteck.
Doch bald schon beginnt neuer Herbsttanz von Faunen
Und Druden zu Winter verkündendem Zweck.

Dana
10.11.2009, 16:26
Lieber Ibrahim,
sag ich doch - der Herbst hat mehr schaurige Seiten.
Das Bisschen Laubbunt und einzelne Sonnentage wiegen das nicht auf.;)
Dein Gedicht jedoch läßt ihn wieder Geltung finden, obwohl ich ganz schön herbstmüde bin.
Ganz besonders diese feine Stelle:

Ein Gnom grinst verwegen aus knorrigem Neste,
Das Rindengesicht in der Gabel zerfließt.

Schöne und echte Naturbilder, trotz aller Schaurigkeiten.

Liebe Grüße
Dana

Ibrahim
11.11.2009, 07:49
dass Du mit den Blick aus dem Fenster gemacht hast. Auch Nebl gehört zum Jahreskreis. LG Ingo

Chavali
11.11.2009, 08:17
Lieber Ibrahim,

auch mir gefällt dein Nebliges sehr gut.
Es vermittelt den Grusel, der einen befällt, wenn man durch eine solche Landschaft mit diesen herbstlichen Attributen
gehen muss.
Da ist es besser, sich das nur von weitem - möglichst von einer warmen Stube aus - anzusehen.

Lieben Gruß,
Chavali

a.c.larin
31.10.2010, 06:54
lieber ibrahim,

bin beim "umackern" auf dein nebelgedicht gestoßen - das passt jetzt ganz wunderbar in die jahreszeit!
habe selber soeben drei alraunen und zwei gnome aus dem garten vertreiben müssen und bin anschließend eine runde auf dem eigenen hexenbesen geflogen...:D

deine naturgedichte sind immer wieder ein ganz besonderes lesevergnügen, einfach zauberhaft!

verhexte grüße,
larin