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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die Hyäne (Fauna africana)


Ibrahim
12.08.2009, 16:59
Ich hinke, kaum der Rede lohnend,
Der kurzen Hinterbeine wegen.
Doch eile ich, kein Fußwerk schonend,
Dem Duft des Büffelrests entgegen
Wie Geier und Schakal es pflegen.

Wir sind nicht hässlich, wir Hyänen.
Wer wagt es, solche Mär zu streuen?
Nun gut, das Fell zeigt Zottelsträhnen,
Entbehrt das Katzenglatt des Leuen,
Kein Grund Kontakt mit uns zu scheuen.

Nicht mürrisch bin ich, unverträglich,
Sonst würde ich nicht nächtens lachen.
Mit Artgenossen sing ich täglich
Das Lied vom frohen Knochenkrachen,
Das mag Gerede leicht entfachen.

Oft mache ich mit Freunden Beute,
Der Panther zieht sie in die Zweige.
Und wieder meinen dumme Leute,
Hyänen wären, wie das zeige,
Zur Jagd zu ungeschickt und feige.

So fristen wir in Buch und Lehre,
Ein Leben fern den Wirklichkeiten.
Versuchen will ich, unsrer Ehre
Den Ruf des Edlen zu bereiten.
Ein mühsam Ding, nicht abzustreiten.

Falderwald
12.08.2009, 21:16
Lieber Ingo,

ich lese immer wieder mit Staunen, wie du wunderbar und treffend in leichten, lockeren Versen die Charakteristik eines Tieres beschreibst.
Das Schöne daran ist, daß die Tiere durchweg alle positiv dabei wegkommen.
Du hast ein gutes Auge für solche Sachen und schaffst es stets, deine Beobachtungen und Überlegungen gekonnt in Worte zu fassen.
Reim und Metrik sind wie immer makellos und ich könnte fast schon zu einem Fan der Hyänen werden.

Gerne gelesen und kommentiert...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald

Ibrahim
13.08.2009, 12:05
Ja, ich bemühe mich, Eigenarten des Tieres darzustellen und das, was in Menschenaugen weniger erbaulich erscheint, gerade zu biegen. LG Ingo