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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Dort singt der Wind


Alma Marie Schneider
09.07.2009, 10:49
Eine Schöne bist du, flüstert der Adam.
Ihre schneeweißen Schultern tragen ihm die Nacht nach.

Huckepack flüstert sie,
hast du es vergessen?

Diese Parkbank, ich war ein voller Kelch,
lange wisperten mir Libellen vom letzten Kuss.

Eine Schöne bist du, drängt er heißer.
Ihre Schuhe fallen hinab ins nasse Gras

und hörst du es, raunt sie
ins Dunkel zwischen seine Schläfen,

dort singt der Wind das einfache Wort.

a.c.larin
09.07.2009, 16:35
hallo alma marie,
eine leidenschaftlich - romantische liebesnacht hast du da besungen!
ich konnte den gesang des windes gut hören und gönn den beiden ihr intimes glück.
lass doch bei adam das " der " weg - letztlich steckt doch in jedem mann ein adam und in jeder frau eine eva - das archetypische versteht man so besser...

liebe grüße
larin

Chavali
09.07.2009, 18:43
Hallo Alma Marie

zwischen diesen Worten spürt man die Erotik.
Gefällt mir sehr gut.

Vielleicht köntest du an der Form etwas basteln - in der jetzigen wirkt es zu prosaisch :)
Was hältst du von

Eine Schöne bist du,
flüstert der Adam.
Ihre schneeweißen Schultern
tragen ihm die Nacht nach.

Huckepack flüstert sie,
hast du es vergessen?

Diese Parkbank,
ich war ein voller Kelch,
lange wisperten mir
Libellen vom letzten Kuss.

Eine Schöne bist du,
drängt er heißer.
Ihre Schuhe fallen
hinab ins nasse Gras

und hörst du es,
raunt sie ins Dunkel
zwischen seine Schläfen,

dort singt der Wind
das einfache Wort.




Lieben Gruß,
Chavali

ginTon
09.07.2009, 18:55
hallo liebe alma marie,

ein interessanter Text den du uns hier präsentierst...ganz anders als larin zB habe ich den Artikel in der Zeile eins verstanden und wollte diesen auch als sagen wir nicht nennenswert aus der Zeile verbannen, bis ich mir dachte....
aber ja da ist doch adam in jedem Mann mit gemeint, würde zB nur Adam für sich stehen, dann wäre es halt derjenige aus der bibl. Geschichte..so könnte es jedoch jeder und ein Adam in ihm sein..

"die schneeweißen Schultern, tragen ihm die Nacht nach" hört sich sehr danach an, als ob er die Nacht vergessen hätte...schneeweiß als reine Farbe kontra schwarz..in der Art, ja willst du denn nicht die Sünde..obwohl es ja eigentlich, um eine andere Sünde geht..die Erkenntnis eben, dass man sich gegenseitig stützen muss.."Huckepack flüstert sie,"

die Strophe darauf.."war"? sie war übervoller Liebe?,, hier und in der folgenden strophe gewinnt man an eindruck, dass sie von Liebe spricht und er von Annäherung, welche sie aber auch annimmt

mitunter ist ihr Kelch das Wort an sich,, so kommt es jetzt mal rüber...hört sich sehr dan brown theorie lastig an? obwohl, das muss ich dazu sagen die Vorstellung alleine mir sehr gut gefällt...aber es ist sehr schön geschrieben, gerne gelesen...

liebe grüße basse

Alma Marie Schneider
17.07.2009, 13:25
@ a.c.larin
Danke Larin für Deine Gedanken. Das "der" vor Adam ist sehr wichtig. Adam ist keinerfalls als Name oder nur allgemein nach der Bedeutung "Mann" gemeint. Es ist DER MANN überhaupt. Der Ursprüngliche, der den die Frauen lieben, ihm verfallen seit tausenden von Jahren.

@Chavali
Danke für Deinen Formvorschlag. Damit bringst Du mich wieder in den Konflikt. Anfangs hatte das Gedicht die von Dir vorgeschlagene Form, fand dann doch, daß die Aussage etwas überschmeichelt wurde und wählte die etwas stacheligere Zeilengestaltung.
Und jetzt? Ich brauch erst mal ein Bier.

@basse
Danke Basse. Na, zumindest hat sich diese "Eva" gutgläubig abschleppen lassen. Was ER will ist wohl klar.

Ein Lächeln und ein lieber Gruß an Alle

Alma Marie

Lena
17.07.2009, 13:44
Liebe Alma Marie


Herrlich Sinnlich, und wunderbar zu lesen!

Ich wollte dir auch gerade vorschlagen, das "der vor Adam zu streichen. Aber nach deiner Erklärung, muß es dahin.

Mir gefallen die längeren Satze sehr gut.

Die Schuhe, die ins nasse Gras fallen..ist mein Lieblingsbild in deinem Gedicht.

Sehr gerne gelesen

Lena :)

Leier
17.07.2009, 14:05
Liebe Alma,

jetzt kann ich nicht umhin, auch zu kommentieren.
Zuallererst:

Sehr sinnlich, sehr erotisch - ohne ins Grobe abzugleiten oder ins Überdeutliche.
Die grundsätzliche Bedeutung - hier der libidinöse Adam, da die mehr seelisch liebende Eva - könnte zwar meinen Widerspruch wecken, aber in Deinen Zeilen klingt sie fast folgerichtig.

Wie schön, daß dem Leser die Interpretation des einfachen Wortes belassen bleibt!

Auch ich - freien Versen eigentlich abhold - habe gern gelesen!

Lieben Gruß
von
cyparis

Helene Harding
17.07.2009, 17:49
Hallo Alma, hab ich dich schon begrüßt? Nein? Dann hole ich das jetzt nach:
Hallo Alma, schön, dass du auf unsere Insel gefunden hast :)

Und nun du deinem in der Tat sinnlichen Text. Mir gefällt die Schlussszene, aus der ich filtere, dass es immer wieder doch die "einfachen" Dinge, hier wohl eher Gefühle sind, die einander verbinden (können). Und dieses Huckepack hat mir etwas Kindliches > gefällt mir ausgesprochen gut.

Doch meine Extra-Benotung hierfür:

und hörst du es, raunt sie
ins Dunkel zwischen seine Schläfen,

Schöne Bilder, verspielt, zärtlich und aufrichtig zugleich > Gesamtnote 2+ :)

alles liebe, Helene

Alma Marie Schneider
17.07.2009, 18:02
@Lena
Danke Lena. Ein schönes Kompliment.

@Cyparis
Der Widerspruch klingt zwischen den Bildern an, er ist ja grundsätzlich da zwischen Mann und Frau und muß immer wieder überwunden werden. Du hast "feine Antennen". Ich freue mich darüber. Danke fürs Lesen und Kommentieren.

@Helene Harding
Danke für die nette Begrüßung Helene. Darüber freue ich mich natürlich und über Deinen Kommentar sowieso. Ein schönes Lob.

Herzlich grüßt Alle
Alma Marie

a.c.larin
18.07.2009, 11:40
liebe alma- marie,

genau so , wie du mir "adam" beschrieben hast, genau so habe ich ihn auch verstanden , als das männliche per se, den animus. deshalb würde ich den bestimmten artikel dort weglassen.
aber vielleicht spüren wir das ja unterschedlich...

liebe grüße
larin

Klatschmohn
18.07.2009, 16:23
Liebe Alma-Marie,

ein großartiges Gedicht für meine Empfindung.
Fast könnte man es Pyche und Physis nennen. Er, der Mann mit drängender Deutlichkeit, sie - erscheint mir eng verbunden mit der umgebenen Natur, voller Andeutungen und geheimnisvoll, wie aus einer anderen Welt.
Fast, meine ich, könnte man einen guten Erotikfilm dazu drehen.
Das Gedicht bringt etwas in mir zum Klingern und wirkt nach.
Toll!

Liebe Grüße,
Klatschmohn