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Narvik
28.06.2009, 13:59
Abgeschlossen

Du meine Güte, was war das ein Leben,
ich schau zurück und kann es gar nicht fassen!
In schweren Kämpfen, ohne zu vergeben,
begannen wir einander tief zu hassen,
verschossen unsere ganze Munition
in schnellen Salven voller Spott und Hohn.

Wir hatten beide Angst vor dem Versagen,
verkrochen uns in unsren eignen Nöten
und hatten gute Gründe zu beklagen,
dass wir uns langsam, aber sicher töten,
denn wenn man sich in frische Wunden sticht,
gelingt auch sicher die Genesung nicht.

Wenn sich zwei Feinde nicht besiegen können,
dann sollten sich wohl ihre Wege trennen,
denn niemand wird dem anderen es gönnen
den Sieg im Spiel den eigenen zu nennen,
das gibt die Regel nämlich niemals her
im Kriegszustand sowie im Kampfverkehr.

Die Welt ist groß und dreht sich immer weiter,
sie lässt sich davon sicher nicht berühren,
ich steige auf den Sprossen meiner Leiter
hinauf und lasse mich vom Leben führen.
Du gingst mit mir ein Stück des Weges mit,
ich danke dir für diesen Lebensschritt…

---

Chavali
01.07.2009, 13:47
Hallo Narvik,

nanu, noch kein Konmmentar?
Dabei ist dein Gedicht an perfekter Handwerklichkeit nicht zu übertreffen!
Sehr sauber deine vier Sechszeiler mit dem Reimschema ababcc.

Das Thema ist auch interessant: Der Krug geht so lange zu Wasser, bis er bricht.
Zwei gleichstarke Charaktere versuchen miteinander zu leben, keiner gibt je nach, keiner findet die
notwendigen Kompromisse.
Das kann natürlich nicht gut gehen.
Zwei harte Steine mahlen nicht gut...meistens nicht, jedenfalls.
Das geht solange, bis man sich als ehemaliger Freund oder Partner als Feind gegenüber steht.
Wenn man Glück hat, geht man ohne Krieg auseinander....


Mir gefällt Thema und Umsetzung!

Lieben Gruß,
Chavali

Narvik
04.07.2009, 00:16
Hallo Chavali,
im Prinzip hast du das richtig erkannt.
Das LyrIch schaut zurück und zieht ein Resüme.
Das Ganze geschieht ohne Zorn und Bitterkeit, sondern gleicht eher einer nüchternen Analyse, in der keine Schuld zugewiesen wird.
Am Ende bedankt es sich sogar noch beim LyrDu, denn überstandene Kämpfe liegen hinter ihnen. Diese Angelegenheit ist abgeschlossen, so wie der Titel auch schon verrät.
Vor beiden liegt ein neuer(s) Morgen, daher auch diese Rubrik hier.
Danke, dass du mein Textchen so wohlwollend kommentiert hast.

Fröhliche Inselgrüße
Narvik

Xenia
06.05.2014, 08:55
Lieber Narvik,

ich fand dieses alte Gedicht von Dir. Du beschreibst hier das Scheitern einer Beziehung und kommst am Ende zu dem Schluss, dass niemand von beiden im Zorn zurückschauen möge. Diese Einstellung gefällt mir, weil die Realität doch oft ganz anders ausschaut.

Ich sende Dir ganz liebe Grüße, Xenia :)

Narvik
06.05.2014, 13:52
Hallo Xenia,

da hast du aber tief im Keller gewühlt und dieses alte Gedicht ausgegraben.
Ich freue mich sehr und danke dir für deine netten Worte.
Wichtig ist die Einsicht, dass zu solchen Geschehnissen, meistens zumindest, es gibt auch Ausnahmen, beide beigetragen haben.
Noch einmal danke für das Heben.

Herzliche Inselgrüße

Narvik