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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ich hätte sollen


Seeglitzern
24.06.2009, 10:33
Regen fällt auf das Fensterbrett,
während die Äste in dem Vorgarten
sich beugen und ein trauriges Lied
von alten Zeiten und großer Liebe
dirigieren.

Hinterm Haus schleicht eine Katze
dicht gedrängt an der Hauswand
vorbei, ich winke ihr zu, sie sieht
es nicht.
Du siehst mich ebenfalls nicht.

Deine Augen in dunklem braun,
ich sehe sie noch vor mir,
wie sie traurig den Abschied
verkündeten.
Ich hab dir nicht gesagt, dass
ich dich liebe.

Ich hätte sollen...

Chavali
01.07.2009, 13:34
Liebe cori,

Regen fällt auf das Fensterbrett,
während die Äste in dem Vorgarten
sich beugen und ein trauriges Lied
von alten Zeiten und großer Liebe
dirigieren.

Hinterm Haus schleicht eine Katze
dicht gedrängt an der Hauswand
vorbei, ich winke ihr zu, sie sieht
es nicht.
Du siehst mich ebenfalls nicht.

Deine Augen in dunklem braun,
ich sehe sie noch vor mir,
wie sie traurig den Abschied
verkündeten.
Ich hab dir nicht gesagt, dass
ich dich liebe.

Ich hätte sollen...



Die Idee gefällt mir. Verpasste Gelegenheiten....
Doch das ist mir dieses Mal zu sehr ins Prosaische, Erzählerische abgedriftet.
Durch Weglassen des Geschichtenhafte würde dein Text enorm gewinnen.
Ich versuche es mal, wobei das wirklich nur als ein Katzi-Versuch zu sehen ist.
Du weißt, ich schreibe ganz anders und somit wird mir das sicher nicht besonders gut gelingen.
Aber wie gesgt, ich versuche es, besonders auch durch die Form:

Kalter Regen fällt
auf das Fensterbrett,
die Äste im Vorgarten
beugen sich traurig
und singen ein Lied
von alten Zeiten
und großer Liebe.

Hinterm Haus
schleicht eine Katze
dicht gedrängt
an der Hauswand vorbei,
ich winke ihr zu,
sie sieht es nicht.
Auch du siehst
mich nicht.

Deine Augen
in dunklem Braun:
Ich sehe sie vor mir,
wie sie traurig
den Abschied verkündeten.
Ich hab dir nicht gesagt,
dass ich dich liebe.

Ich hätte
es tun sollen...


Lieben Gruß,
katzi

ginTon
04.07.2009, 22:23
Liebe cori,,

dieses Werk hat mich schon ein wenig bewegt, was heißt ein wenig, eigentlich finde ich es sehr gut, obwohl ich auch ein paar Kritiken parat halte..ok stellen wir uns vor dies ist eine Beziehung, eine sehr intensive Beziehung "von alten Zeiten und großer Liebe." so lange diese Liebe erwidert wurde konnten auch beide dies so sehen, dann hat sich irgendetwas gewandelt und hier beginnt die Rückschau, am erkennen an sich...so wie es sich anhört ging jemand in der beziehung immer davon aus, dass das Gegenüber erkennen muss wie sehr es geliebt wird, oder dies könnte natürlich auch sein, das beschreibende LI erkannte dieses Gefühl selbst nicht an sich...vllt erkannte das Gegenüber dies sogar vor dem LI und hat deswegen immer gewartet, bis es irgendwann daran zerbrach "wie sie traurig den Abschied verkündeten."

der schluß "ich hätte tun sollen" sagt mitunter aus, das es mitunter genau dies zu spät erkannt hat und deswegen traurig ist...

ansonsten finde ich das vor allem drei bis viermal der berschriebene sehvorgang einfach zu viel ist..."sehe siehst sieht Auge" usw

ansonsten geht es eigentlich im großen und ganzen darum, zu seinen Gefühlen zu stehen und diese nicht aus Angst vor irgendetwas zu überspielen...also insgesamt ein guter inhalt

mit der form verbleibe ich wie schon angesprochen..ansonsten tendiere ich persönlich mitunter zu komprimieren und könnte mir durchaus vorstellen, einige Zeilen fallen zu lassen..zB nur

sich beugen und ein trauriges Lied
von alten Zeiten dirigieren.

sowie

vorbei, ich winke ihr zu, sie sieht
es nicht.

mit deinen Augen im dunklen braun

usw...aber wie gesagt ist nur nachdenkliches zu einem ansonsten sehr schönem Werk..

lieb grüße basse

Seeglitzern
23.07.2009, 10:27
Lieber Basse, liebes Katzi,

ich finde, Ihr habt Recht und ich werde das Gedicht überarbeiten. Ich bin nun leider eher eine Geschichtenerzählerin, das sind meine Wurzeln. Aber, ich hab das jetzt auch mit Abstand betrachtet und empfinde das gleich.

Danke für`s kommentieren, vielen DAnk,

Alles Liebe cori