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ginTon
27.06.2025, 22:04
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Worte zur Kunst: Surrealismus
DER THERAPEUT (Blankosonett)

sein Straßenrand gleicht einem Wartezimmer
Haus Nr. 1 links Stockwerksflügel II
Patient mit obsessiver Wirkentfaltung
wenn es den Anbetracht der Lage trifft

ich sitze hier im Käfig ganz alleine
und denke kreisverkehrt im Augenblick
an eine lange, schöne Urlaubsreise
zum blauen Mond, der Dunkelheit im Kopf

die Bilder mal ich Wolkenstern am Himmel
und decke mich mit deinem Umhang zu
hier Erdverbundenheit und Licht zu säen

es fällt mir schwer, zu glauben, dass dies stimmt
wenn wir verborgen nach der Wahrheit suchen
zwei Seelen wohnen Ach! in meiner Brust...



»zwei Seelen wohnen Ach! in meiner Brust« Zitat aus Faust - Der Tragödie erster Teil (Vor dem Tor) von Johann Wolfgang von Goethe, siehe: hier (https://www.projekt-gutenberg.org/goethe/faust1/chap005.html). In diesem Zusammenhang verbindet das vorliegende Gedicht, die Sichtweise Goethes mit der von Magritte, siehe: hier (https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-7091-9477-5_17) und erweiterte es um die Formel, dass jeder Heiler zunächst erst einmal versucht, sich selbst zu heilen, siehe hier (https://www.aerzteblatt.de/archiv/stigmatisierung-psychische-stoerungen-bei-psychotherapeuten-60f3209d-f5d5-44f0-a1c1-dd07ff210661), dies aber rein empirisch/statistisch korrekt ist, da nun einmal nur eine Erfahrung, eine Erfahrung sein kann, die auch gelebt wurde. PS: Wer sich hingegen für Magritte selbst interessiert, siehe: hier (https://www.youtube.com/watch?v=LDuWAoPJ7X0)

*Text zum Bild: René Magritte DER THERAPEUT Ausstellungsort, unbek. (https://www.renemagritte.org/assets/img/paintings/the-therapist.jpg)
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