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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Träume im Slum


forelle
12.06.2009, 22:29
.

Wellblechhütten, traurig,
erbärmlich und armselig,
zerborsten sind die Wände,
viel zu stickig und so heiß.

Schmutzig ist das Wasser
reicht längst nicht mehr
für ihren Durst, baden sich
im Regen des Monsun.

Kinder suchen sich ihr Glück
im Unrat auf den Halden,
um es dann zu tauschen:
gegen Reis für die Familie.

Dennoch träumen sie,
einmal dort zu sein,
raus aus diesem Elend, sich
auf der bunten Leinwand reich.

.

Seeräuber-Jenny
12.06.2009, 22:47
Ahoi forelle,

ein Gedicht, das eine traurige Realität anschaulich macht: Unzählige Menschen fristen in den Slums, am Rande der Müllhalden, ein elendes Dasein ohne jegliche Hoffnung. Sicher, sie können sich hinweg träumen, doch werden ihre Träume für immer unerfüllbar bleiben.

Wir können derweil sorglos am Computer sitzen und Gedichte schreiben. Gut, dass noch einige Werke zu lesen sind, die den Leser auf die Missstände aufmerksam machen. Doch was können wir sonst noch tun?

Lieben Gruß
Seeräuber-Jenny

forelle
12.06.2009, 23:22
Liebe Jenny,

was wir tun können? Ich weiß es wirklich nicht. Nicken, wenn wir seriöse Spendenformulare lesen. Und dann doch nicht spenden. Und wenn, dann nur Geld schicken, von dem selbst die Ärmsten in unserem Lande noch genug übrig haben. Im Verhältnis gesehen.
Direkt ins Land reisen und so wie Mutter Teresa oder Karl-Heinz Böhm.
Sind wir reich und können nur nichts dafür?? Sollten wir vielleicht gerade das als unsere Aufgabe sehen?
Es nützt nichts, über die Überbevölkerung zu schimpfen. Jedes neue Kind dort will unbeschadet leben können. Ohne Schmerz und Hunger.
Wir unterstützen aber auch mit unserer Billig-Kauf-Mentalität diese Armut. Sie geht um mehrere Ecken, ist sehr kompliziert. Dennoch schürt sie genau diesen Kreislauf - der Armut - druch unsere Gedankenlosigkeit - unseren Egoismus - Egozentrik.

Zum kleinen Trost. So manch starke Persönlichkeiten und mit viel Glück schaffen einige es doch manchmal dort hinaus ...... aber eben zu selten, um dabei von Normalität sprechenzu können.

und bevor ich hier noch platze
grüße ich dich sehr nachdenklich , forelle